Botox nimmt Falten – und das Sprachverständnis?

Eine Injektion mit Botox in Stirn und Augenfältchen glättet diese Hautpartien, könnte aber ebenso unerwartete wie unangenehme Nebenwirkungen haben. Nach einer US-Studie kommt der Verdacht auf, dass nach einer Botox-Injektion das Sprachverständnis leidet.

Botox und das Sprachverständnis – das klingt wirklich weit hergeholt. Dabei geht es nur um die Folgen von Injektionen in Stirn und Augenfältchen. Botox glättet diese Partien, indem es die Muskeln lähmt. Diese Muskeln werden aber auch für die Kommunikation gebraucht. Mit Hilfe der Mimik wird ein großer Teil der Gefühle ausgedrückt: Wut, Ärger, Freude und Trauer spiegeln sich auf dem Gesicht. Eine Botox-Injektion in den genannten Gesichtspartien nimmt diese Kommunikationsmöglichkeit.

Botox behindert die Mimik und das Verständnis

Sind die Gesichtsmuskeln gelähmt, können Sie weniger gut kommunizieren, so dass man durchaus von einer Auswirkung von Botox auf die geistige Leistungsfähigkeit sprechen kann. Forscher der Universität von Wisconsin-Madison (USA) gingen noch einen Schritt weiter: Sie führten mit 20 Frauen vor und nach einer Botox-Behandlung einen Sprachtest durch, in dem es um das Verständnis emotionaler Botschaften ging. Nach der Behandlung brauchten die Frauen länger, um die Sätze zu verstehen.

Das genüge, so die Wissenschaftler, um emotionale Schwingungen ín einem Gespräch nicht mitzubekommen. Sie begründeten die Resultate ihrer Untersuchungen damit, dass eine Unfähigkeit, Gefühle durch die Mimik auszudrücken, auch das Verständnis für die mimischen Botschaften von Gesprächspartnern stört. Das Gehirn, so die Vermutung, braucht eine Art „Rückmeldung“ von den Gesichtsmuskeln, um die jeweiligen Gefühle wahrzunehmen und zu verarbeiten.

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