5 Beauty-Mythen, die Sie kennen sollten

Wo Licht ist, ist auch Schatten und wo Wissen ist, taucht automatisch Halbwissen auf. Gerade im Kosmetikbereich gibt es mehr Sagen und Mythen, als in der griechischen Götterwelt. Weil es bei Kosmetik aber wortwörtlich um Ihre Haut geht, lohnt es sich, Bescheid zu wissen. Hier werden einige der bekanntesten Kosmetikirrtümer entlarvt.

Einige Kosmetikirrtümer entstehen aus falsch interpretierten Forschungsergebnissen oder Mund-zu-Mund-Propaganda. Andere haben einen wahren Kern und wieder andere blicken nur auf die unmittelbaren Ergebnisse, ohne zu beachten, dass der Haut damit geschadet wird. Hier gilt es, kritisch zu hinterfragen.

1. Mascara lässt die Wimpern abbrechen

Prinzipiell falsch. Wer Wimperntusche nur aus dem 1€-Shop kauft, der muss sich um seine Wimpern vielleicht Sorgen machen. Billige Kosmetik aus nicht-EU-Ländern gilt aber ohnehin als kritisch, da ist nicht nur die Wimperntusche ein Problem.

Ansonsten gilt der Tipp, dass Wimperntusche aus dem normalen Drogeriemarkt genauso gut ist, wie ein High-End-Produkt. Die normale Wimperntusche lässt die Wimpern auch nicht abbrechen. Im Gegenteil, in heutigen Wimperntuschen sind fast immer pflegende Inhaltsstoffe wie Öle oder Wachse enthalten. Diese pflegen die Wimpern zusätzlich.

Der wahre Kern des Mythos kommt daher, dass die Wimpernzange immer vor dem Tuschen eingesetzt werden muss. Werden getuschte Wimpern mit der Wimpernzange bearbeitet, können sie tatsächlich brechen. Zudem sollte vor allem Mascara – wie anderes Make-Up auch – vor dem Schlafen schonend entfernt werden. Der Make-Up-Entferner sollte auch wasserfeste Wimperntusche so gut entfernen, dass kein Rubbeln notwendig ist. Das schädigt die Wimpern nämlich ebenfalls.

2. Akne kommt von Schokolade

Wie viele Akne-geplagte Teenager mussten sich schon die Schokolade vermiesen lassen? Dabei ist nicht einmal nachgewiesen, dass Schokolade zu Hautunreinheiten führt. Die Idee dahinter ist, dass das Fett der Schokolade praktisch zu den Poren wieder herausläuft. Auch dieser Irrtum hat einen wahren Kern: Ungesunde Ernährung kann sich durchaus im Hautbild niederschlagen.

Wer zu wenig Wasser trinkt, tendiert so etwa zu einem fahlen Teint und auch wer Grünes strikt aus seiner Diät verbannt, wird mit einem tendenziell ungesunden Teint belohnt. Das ist aber auch immer noch von der Person abhängig. Niemand wird Pickel bekommen, weil er eine Tafel Schokolade isst. Viel mehr spielt hier die Veranlagung, der Hauttyp und die Umgebung eine Rolle. Auf seine Ernährung zu achten schadet allerdings so oder so nicht.

3. Haare wachen schneller, wenn man sie regelmäßig schneidet

Das ist ebenfalls ein typischer Ausspruch, den vor allem Mädchen hören müssen, wenn sie den Friseurtermin verweigern, weil die Mähne mindestens Hüftlänge erreichen soll. Tatsächlich stimmt, was alle stets geahnt haben: Die Haare wachsen nicht schneller, nur weil sie regelmäßig geschnitten werden. Wer beim Friseur also fünf Zentimeter Länge lässt, muss damit rechnen, dass die Haare pro Monat ungefähr einen Zentimeter wachsen. Fünf Monate später ist also erst wieder die gleiche Länge erreicht. Da lohnt es sich, beim Friseur um jeden Zentimeter zu feilschen.

Haareschneiden lohnt sich aber trotzdem, denn die Spitzen der Haare werden jeden Tag belastet. Ob durch Haargummis, Styling, Reibung an der Kleidung oder andere mechanische Einflüsse: Nach einiger Zeit splisst das Haar unten auf. Der Spliss setzt sich im schlimmsten Falle durch das ganze Haar fort, wenn er nicht vorher abgeschnitten wird.

Wer auf das Haareschneiden verzichtet, hat also vielleicht einen Vorteil was die Gesamtlänge angeht, kann aber selten mit schönen Haaren auftrumpfen. Da lohnt es sich, auf fünf Zentimeter zugunsten gesunder Haare zu verzichten.

4. Nagellack trocknet schneller, wenn er kalt ist oder trocken gepustet wird

Das ist ein Mythos, der kaum einen wahren Kern hat. Nagellack im Tiefkühlfach oder zumindest im Kühlschrank soll dafür sorgen, dass er blitzschnell trocknet. De facto zerstört die starke Temperaturschwankung aber höchstens die Struktur. Zudem wird der Lack im Tiefkühler nach kurzer Zeit schon in der Flasche fest und auch im Kühlschrank wird der Nagellack durch die Kälte so zähflüssig, dass er kaum noch zu lackieren ist. Spätestens beim Auftrag auf den Nagel erlangt er dann ohnehin wieder Raumtemperatur und der ganze angebliche Effekt ist dahin.

Auch der Versuch den Nagellack trocken zu pusten, ist eine verständliche Reaktion, aber eher kontraproduktiv. Der Atem enthält so viel Feuchtigkeit, dass der Lack eher schlechter trocknet. Wer es eilig hat, kann besser zu Schnelltrockentropfen greifen. Diese helfen, die Lösungsmittel im Nagellack schneller verdunsten zu lassen.

5. Fettige Haut braucht extra gründliche Reinigung

Wer Pickel hat, wird häufig als etwas unsauber angesehen. Irgendwie müssen die Pickel da ja schließlich hingekommen sein! Das ist aber Unsinn und auch bei diesem Mythos gibt es keinen wahren Kern.

Fettige Haut muss vor allem erst einmal von dem überschüssigen Fett befreit werden. Bei Akne beispielsweise ist auch das Sebum (der Hauttalg) fester beschaffen, als er sein sollte. Die Poren müssen vom Sebum befreit werden und das am besten morgens und abends. Das Schlimmste, was man tun kann, ist allerdings eine zu aggressive Reinigung.

Ein milder Waschschaum reinigt bereits ausreichend. Eine zu aggressive Reinigung sorgt höchstens für Reizungen, die die Haut wiederum schädigen, austrocknen und so bloß noch mehr Pickel verursachen. Zusammen mit einem wöchentlichen Enzym- oder BHA-Peeling reicht ein mildes Gesichtswaschgel vollkommen.

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