Kompaktkurs Mentaltraining (5): Die geistigen Gesetze verstehen und nutzen – Teil 2

Modernes Mentaltraining berücksichtigt uralte Weisheit über die geistigen Gesetze. Das sind die Spielregeln des Lebens, die es bewusst anzuwenden gilt. Im zweiten Teil werden die Prinzipien Entsprechung, Schwingung, Polarität, Rhythmus, Kausalität und Sexualität mit Bezug auf das Mentaltraining genannt.

2. Das Gesetz der Entsprechung (Identität)
"Wie oben so unten. Wie innen so außen." (Hermes Trismegistos/Thot)
Wie im Grössten, so im Kleinsten. Für alles was ist, gibt es auf jeder Ebene des Seins eine Entsprechung. Das äußere Leben ist ein Spiegelbild des Innenlebens. So kann niemals etwas im Außen verändert werden, ohne zuerst das Innen zu verändern. Und so ist in Wirklichkeit alles eins. Form und Inhalt sind identisch wie Innen und Außen auch.

Dieses kosmische Gesetz trifft auch auf die verschiedensten Seinsebenen (des Menschen) zu: Unser gegebenes materiell-körperliches Sein hat eine geistige Entsprechung. Und das in uns steckende reine göttliche Potential ebenfalls. In einer Seinsebene können wir das große Ganze verstehen, da sich alle Ebenen entsprechen. Wenn wir unsere Bewertungen des Lebens aufgeben, bleibt dies zu erkennen.

Anwendung im Mentaltraining

  • Tiefes Verstehen des geistigen Gesetzes des Entsprechung: Wenn wir uns selbst verändern, muss sich auch alles um uns herum verändern.
  • Im Mentaltraining überprüfen wir am besten zunächst, wie es in unserem Innern aussieht. Was glauben wir? Wovon sind wir überzeugt? Was denken wir häufig?
  • Im Weiteren müssen wir bessere Gedankenmuster entwickeln und verwenden.

3. Das Gesetz der Schwingung (Vibration)
"Alles im Leben ist Schwingung." (Albert Einstein)
Alles ist in Bewegung. Stillstand ist unmöglich. Alles Sein lebt und bewegt sich. Alles hat eine bestimmte Schwingungsfrequenz – das ganze Leben, jeder Mensch, jeder Gedanke, jeder Wunsch, jedes Gefühl, jedes Verhalten.

Anwendung im Mentaltraining
Jedes Bewusstsein (jeder Gedanke) nimmt eine bestimmte Schwingung an, die sich auf die anderen Seinsebenen auswirkt. Indem wir unsere Schwingung im Bewusstsein (Glaubens- und Gedankenmuster) verändern, verändern sich unsere Gefühle, das Verhalten sowie Aussehen und Funktion des Körpers. So können Ängste, Sorgen und Nöte, Schwierigkeiten und Probleme des Lebens lediglich als Schwingungen verstanden werden, die sich durch Veränderung unseres Bewusstseins auflösen.

4. Das Gesetz der Polarität
Die Einheit ist Widerspruch. Jedes Teil hat ein Gegenteil. Jedes Ding ist eine Einheit von Widersprüchen. Alles hat zwei Pole, ist aber in Wirklichkeit eins. Alles, was ist, ist zweifach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten.

Anwendung im Mentaltraining

  • Wenn wir etwas in unserem Leben verändern möchten (z. B. Angst, Trauer, Krankheit), dann stellen wir uns die Frage "Was ist das Gegenteil?" und suchen möglichst eine entsprechende Erinnerung oder Vorstellung.
  • Wir richten dann unsere Gedanken, unser Aufmerksamkeit und unsere Vorstellungen auf dieses Gegenteil: Liebe, Gesundheit. Dadurch verändern wir die energetischen Schwingungen und somit auch unseren emotionalen oder gesundheitlichen Zustand. Wir bekämpfen nicht die Dunkelheit, sondern bringen einfach Licht hinein.

5. Das Prinzip des Rhythmus
"Alles fließt." (Heraklit)
Alles fließt aus und ein. Alles hat seinen Rhythmus. Alles hat seine Gezeiten. Alle Dinge steigen und fallen. Nichts bleibt stehen – alles bewegt sich. Alles, was starr ist, muss zerbrechen.

Anwendung im Mentaltraining

  • Jeder Mensch sollte seinen ganz natürlichen Rhythmus im Leben finden und dementsprechend leben.
  • Überwinden der geistigen Starrheit (Trägheit, Stillstand, Sturheit, Härte, Alters-Starrsinn) und Üben geistiger Flexibilität und Ideenvielfalt.

6. Das Gesetz von Ursache und Wirkung (Kausalität)
"Du bist heute das, was Du gestern gedacht hast." (Martin Luther)
Jede Wirkung hat ihre Ursache. Jede Ursache hat eine Wirkung. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Tat ist eine Ursache, auf die eine Wirkung folgt. Jede Wirkung entspricht in der Qualität und Quantität der Ursache. Das Gesetz ist zuständig für die Übertragung der Energie, die in Gedanken und Worten enthalten ist. Jede Aktion erzeugt eine bestimmte Energie, die mit gleicher Intensität zum Erzeuger zurückkehrt (Resonanz).

Wir Menschen bekommen niemals das, was wir uns wünschen, sondern immer das, was wir verursachen. Das Leben ist eine Projektionsfläche unserer inneren Geisteshaltung.

Anwendung im Mentaltraining

  • Wo kommen bestimmte Eigenschaften und Verhaltensmuster her?
  • Hass oder Kampf gegen etwas (Terror, Krebs usw.) muss mit derselben Intensität zu Hass und Kampf gegen sich selbst führen.
  • Wir haben den freien Willen, zu tun und zu lassen, was wir wollen. Doch wir müssen bei all unserem Denken, Fühlen und Handeln die Wirkungen bzw. die Konsequenzen bedenken oder in Kauf nehmen.
  • Wollen wir anderen schaden (schon die Absicht zählt), so führt das zu Schaden für uns selbst.
  • Kontrolle mag gut sein, aber Urvertrauen und Selbstvertrauen ist besser.
  • Wie können wir richtige geistige Ursachen setzen für die gewünschten Folgen?

7. Das Prinzip des Geschlechts (Sexualität)
Geschlecht ist in allem. Alles hat männliche und weibliche Prinzipien. Zu jedem Ding gibt es eine Ergänzungshälfte, die aus beiden ein Ganzes macht. Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen. Wir können Wahrheit nicht verstehen – nur mit dem Herzen erfassen!

Geschlechtlichkeit drängt zur Einheit. Tatsächlich ist Geschlechtlichkeit eine Einheit. Wir einzelne Menschen sind zugleich männlich und weiblich. Aus der Vereinigung des geistigen Prinzips (männlich, Idee und Vorstellung) mit dem seelischen Prinzip (weiblich, Gefühle) ergibt sich das schöpferische Prinzip mit der materiell-körperlichen Schaffung bzw. Verwirklichung des Beabsichtigten.

Anwendung im Mentaltraining

  • Eins sein heißt, Gleichgewicht weiblicher und männlicher Aspekte zu leben.
  • Verbindung der Funktionen von linker und rechter Hirnhälfte.
  • Männlicher Verstand und weibliche Intuition gehören zusammen.
  • Verbindung von Verbalisierung und Visualisierung mit Gefühlen.