So können Sie die Gehmeditation als Achtsamkeitstraining anwenden

Die Gehmeditation ist eine einfache und beliebte Übung zur Schulung der Achtsamkeit. Sie ist besonders für Meditationsanfänger geeignet. Wie Sie durchgeführt wird und was sie beachten müssen, lesen Sie hier.

Im ersten Moment kann es befremdlich klingen, dass man im Gehen meditieren kann. Mit Meditation verbindet man einen gemütlich eingerichteten Raum, eine brennende Kerze, Musik oder ätherische Öle. Dies alles ist aber zur Meditation eigentlich gar nicht nötig. Als Meditation kann alles bezeichnet werden, was achtsam praktiziert wird. Achtsam bedeutet: mit den Gedanken ganz im Hier und Jetzt und auf die Sache fokussiert sein. So kann sogar Kochen oder Bügeln und auch das Gehen meditativ sein.

Die Gehmeditation ist besonders wertvoll, weil sie immer und überall ausgeführt werden kann und keiner besonderen Rahmenbedingungen bedarf.

Ablauf der Gehmeditation

Bei der Gehmeditation werden die Gedanken ganz auf den Augenblick zentriert. Gedanken an Vergangenes oder an die Zukunft werden ausgeblendet.

Zur Einstimmung ist es hilfreich, zunächst einen Moment in Achtsamkeit zu stehen. Stellen Sie sich dazu aufrecht hin. Die Füße sind etwa hüftbreit auseinander und berühren fest den Boden. Spüren Sie den Kontakt Ihrer Füße zum Boden.

Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei den Füßen und den Fußsohlen und gehen Sie langsam los. Achten Sie auf den Bewegungsablauf während des Gehens und schieben Sie aufkommende Gedanken beiseite. Richten Sie zunächst ihre Aufmerksamkeit darauf, wie Sie den Fuß anheben, das Körpergewicht verlagern und den Fuß wieder absetzen.

Wenn Sie einige Schritte so gegangen sind, können Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit die Bewegung des ganzen Körpers beobachten und schließlich auch die Umgebung mit all Ihren Sinnen wahrnehmen.

Tipps

Beginnen Sie mit wenigen Schritten und steigern Sie die Gehdauer mit fortgeschrittener Übungspraxis.

Wenn Sie noch nie meditiert haben, so beginnen Sie mit der Gehmeditation zu Hause. Dort werden Sie nicht so sehr abgelenkt, wie in der freien Natur oder bei alltäglichen Besorgungen außerhalb.

Gehen Sie im normalen Schritttempo. Für eine Meditation brauchen die Schritte nicht besonders langsam zu sein.

Wenn es möglich ist, gehen Sie barfuß.

Eine Gehmeditation am Morgen gibt Ihnen Ruhe und Stabilität für den Alltag.

Gerade zu Anfang der Übungspraxis werden Sie sicher noch häufig und schnell abgelenkt werden. Erregt etwas Ihre Aufmerksamkeit, so bleiben Sie einfach stehen und betrachten es. Achten Sie darauf, mit Ihren Gedanken nicht abzuschweifen. Gehen Sie in diesem Falle immer wieder mit Ihrer Aufmerksamkeit zu dem betrachteten Gegenstand zurück. Nach einer kurzen Pause kehren Sie zur Gehmeditation zurück.

Das Gehen kann mit der Atmung verbunden werden. Achten Sie einmal darauf, wie viele Schritte Sie bei der Ein- und bei der Ausatmung gehen und behalten Sie diesen Rhythmus bei. Idealerweise sollten Sie bei der Ausatmung einen Schritt mehr als bei der Einatmung machen.

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