Immobilien-Verzehr-Plan: Vor- und Nachteile abwägen

Wägen Sie ab, bevor Sie einen scheinbar attraktiven Immobilien-Verzehr-Plan abschließen. Mit diesem Konzept können Eigentümer schuldenfreier Immobilien ihre Altersversorgung aufbessern. Dafür soll ein Grundschulddarlehen in Höhe von 50 Prozent des Hausverkehrswerts aufgenommen werden. Die Vor- und Nachteile haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengestellt.
Die Darlehenssumme wird an eine Versicherung überwiesen, die für 10 bis 15 Jahre eine Zeitrente gewährt. Das Darlehen wird in dieser Zeit nur verzinst, aber nicht getilgt. Der Darlehensgeber kann sein Haus weiter bewohnen und er erhält für den entsprechenden Zeitraum eine Zusatzrente. Eine echte Problemlösung scheint das aber dennoch nicht zu sein.

Da der Zinsaufwand für die Grundschuld mit etwa sechs Prozent relativ hoch ist, bleibt die Zusatzrente gering. Nach Ablauf des Zeitrentenvertrags ist das Darlehen vollständig zurückzuzahlen. Sonst ist das Haus weg. Kommt die Bank nicht anders an Ihr Geld, wird sie das Haus versteigern.

Folge:
Die Probleme werden nur hinausgeschoben. Auch wer an seinem bisherigen Haus hängt, sollte bedenken: Niemand weiß, wie die Immobilienpreise in 10 oder 15 Jahren aussehen. Häuser müssen erhalten werden. Auch das schmälert das verfügbare Einkommen. Sinnvoller erscheint in vielen Fällen ein Verkauf, beispielsweise auf Basis einer Leibrente. Dies ist aber nur sinnvoll, wenn von einer langen Lebenserwartung ausgegangen wird. Das Haus kann dann weiter vom bisherigen Eigentümer bewohnt werden. Eine andere Alternative ist der Verkauf der Immobilie und der Umzug in eine preiswertere Eigentumswohnung. Der Differenzbetrag kann dann als Zusatzrente verwendet werden.