Immobilienkauf: Hüten Sie sich vor diesen 10 Finanzierungsfallen

Investitionen in Immobilien sind wegen gegenwärtig beschleunigter Geldentwertung attraktiv, zumal die Zinsen immer noch recht günstig sind. Die "Flucht in das Betongold" sollte aber gut überlegt und noch besser durchgerechnet werden. Die folgenden Fehler dürfen Ihnen auf keinen Fall unterlaufen.

1. Zu wenig Eigenkapital

Jeder geliehene Euro verteuert die Finanzierung. Als solides Finanzierungsfundament hat es sich bewährt, wenn mindestens ein Viertel, besser noch ein Drittel der Gesamtkosten aus Eigenmitteln besteht.

2. Kreditbedarf unzutreffend

Unterschätzt man seinen Kreditbedarf, wird eine teure Nachfinanzierung nötig. Ist der Kreditbedarf dagegen zu hoch angesetzt, verlangen Banken eine Nichtabnahmeentschädigung auf die nicht ausgezahlte Kreditsumme. Darum sollten Sie so genau wie möglich kalkulieren.

3. Zinsen verwechselt

Ein klassischer Fallstrick – nur der Effektivzins inklusive aller anfallenden Extrakosten ist aussagekräftig, wenn man Finanzierungsangebote vergleicht. Allerdings sollten Sie auch den kritisch prüfen. Denn Kreditinstitute rechnen den Effektivzins bisweilen schön.

4. Extrakosten nicht erkannt

Nicht alle Finanzierungsberater legen sämtliche Extrakosten offen. Dazu zählen etwa Kontoführungs- und Darlehensgebühren oder die von manchen Banken verlangten Schätzkosten. Erhebliche Unterschiede kann es auch bei den Bereitstellungszinsen geben.

5. Eigenleistung überschätzt

Viele Immobilienerwerber überschätzen nicht nur ihre Fähigkeiten und die tatsächlich verfügbare Zeit, sondern auch die Einsparmöglichkeiten.

6. Zu hohe Monatsbelastung

Für Zins und Tilgung sollten nicht mehr als 40% des monatlichen Nettoeinkommens aufgewendet werden.

7. Zu niedrige Tilgung

Durch den Zinseszinseffekt macht es einen gravierenden Unterschied, ob die Anfangstilgung eines Annuitätendarlehens 1% (fast immer zu niedrig) oder aber 3% beträgt. Denn je kürzer die Laufzeit eines Kredits, desto niedriger die Gesamtkosten der Finanzierung.

8. Nebenkosten vergessen

Die Kosten für Notar und Grundbucheintrag machen rund 1,5% des Kaufpreises aus, 5% beträgt vielerorts mittlerweile die Grunderwerbssteuer und die Maklergebühren können noch darüber hinaus zu Buche schlagen.

9. Laufende Nebenkosten unterschätzt

Nicht alle laufenden Kosten können auf den Mieter umgelegt werden. Eigentümer haben rund 20% höhere monatliche Kosten als Mieter. Für Reparaturen sind zudem Rücklagen zu bilden.

10. Zu geringe Reserven

Für unvorhergesehene Ausgaben sollte eine Reserve in Höhe von 3 bis 6 Monatsgehältern vorhanden sein.

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