Baufinanzierung: Alternative Geldquellen anzapfen

So viel Eigenkapital wie möglich, so wenig fremdes Geld wie nötig – so lautet die goldene Regel der Finanzierung selbstgenutzten Wohneigentums. Wobei "Eigenkapital" nicht zwangsläufig eigenes Vermögen bedeutet. Es gibt nämlich auch alternative Geldquellen, die fehlendes Eigenkapital ersetzen können.

Baufinanzierung ohne eigenes Geld nicht möglich
Ausschließlich mit geliehenem Geld lässt sich der Traum von den eigenen vier Wänden nur selten verwirklichen. Mindestens zehn Prozent Eigenkapital sollten Bauherren schon mitbringen. Besser doppelt so viel oder noch mehr. Denn je höher die Eigenkapitalquote, desto sicherer – selbst in etwas problematischeren Lebensphasen – die Eigenheimfinanzierung. Bei vergleichsweise viel Eigenkapital verringert sich nämlich die Zinsbelastung, wodurch das Budget der Bauherren-Familie spürbar geschont wird.

Doch selbst wenn nur eher wenig eigenes Geld vorhanden ist und insbesondere der Kreditgeber die Eigenkapital-Decke des Bauherrn als zu dünn betrachtet, ist in der Regel nicht alles verloren. Denn es gibt alternative Geldquellen als Eigenkapitalersatz. Die drei wichtigsten dieser Geldquellen im Überblick.

Baufinanzierung durch Eigenleistungen
Diese akzeptiert praktisch jede Bank, sofern der Kunde und Bauherr sein handwerkliches Geschick halbwegs dokumentieren kann. Doch selbst wer zwei rechte statt zweier linker Hände hat, sollte die eigenen Fähigkeiten und vor allem seine zeitlichen Möglichkeiten nicht überschätzen. Erfahrungsgemäß lassen sich rund zehn Prozent der Baukosten durch Eigenleistungen abdecken. Ein größerer Anteil ist eher unwahrscheinlich.

Baufinanzierung durch Arbeitgeberdarlehen
Solche bieten in der Regel größere Unternehmen ihren Mitarbeitern. Die Sicherheit, die die Firma hier hat, ist letztlich die Leistungsbereitschaft und Kompetenz des Arbeitnehmers. Oft sind solche Chefkredite vergleichsweise zinsgünstig. Allerdings gibt es diese nicht kostenlos. Denn sofern der Zinsrabatt verglichen mit dem marktüblichen Zins zu groß wird, gilt er als geldwerter Vorteil, so der Fachbegriff. Und dieser ist einkommensteuerpflichtig.

Baufinanzierung durch Verwandtschaft
Die eigenen Eltern und Großeltern, aber auch andere Angehörige zeigen sich bisweilen großzügig. Etwa durch Geldschenkungen oder spottbillige Kredite für den Bau der eigenen vier Wände. Auch solche Nettigkeiten sind ein erstklassiger Eigenkapitalersatz. Insbesondere, weil Onkel, Tanten und Großeltern häufig das anfängliche Darlehen in ein Geldgeschenk umwandeln, das nicht zurückgezahlt werden muss.

Wichtig: Selbst ein sechsstelliger Euro-Betrag als Geschenk an den Sohn oder die Tochter kann steuerlich unproblematisch sein, da der Nachwuchs bei solchen Vermögensübertragungen sehr ansehnliche persönliche Freibeträge hat.