Einige typische Baumängel wie ungenügender Brand- oder Schallschutz haben ihre Ursache bereits in der Planungsphase, also noch vor dem ersten Spatenstich. Ein Baubegleiter mit geübtem Blick kann eingreifen und Pläne korrigieren. Das kommt günstiger, als später sanieren zu müssen. Eine Kontrolle des Vertrages kann ebenfalls vor bösen Überraschungen bewahren: Möglicherweise fehlen statische Berechnungen, Kalkulationen zum Wärmebedarf oder Leistungen wie der Anschluss des Gebäudes an das Kanalnetz.
Bei Schlussabnahme kritisch sein
Eine schlechte Bauausführung ist die nächste Ursache für Bauherren-Verdruss: Wärmebrücken oder undichte Anschlüsse beispielsweise können zu Feuchtigkeit, Schimmel und hohen Energieverlusten führen. Ein Baubegleiter entdeckt bei regelmäßigen Baustellen-Besichtigungen solche Mängel möglichst, bevor sie vom Putz verdeckt werden. Der Bauherr kann so frühzeitig auf Mängelbeseitigung drängen.
Der wichtigste Moment: die Schlussabnahme
Wer vorbehaltlos das Haus abnimmt, hat es später schwer, noch Ansprüche wegen Mängeln durchzusetzen. Denn der Bauherr hat nun die Beweislast, dass die Baufirma gepfuscht hat. Wurden jedoch mithilfe des Baubegleiters Vorbehalte im Übergabeprotokoll notiert und eine ausführliche Mängelliste erstellt, befindet sich der Bauherr in einer besseren Position.
Wo findet man einen Baubegleiter, was kosten sie? Die Faustregel: Für eine Neubaubegleitung ist mit etwa einem Prozent der Bausumme zu rechnen. Bei reinen Hausbaukosten – ohne Grundstück – von 250.000 Euro, wird der Baubegleiter demnach etwa 2.500 Euro verlangen. Freie Ingenieurbüros sind meist teurer als ein Baubegleiter, der von einem Verband oder Verein für Mitglieder vermittelt wird.
Folgende Organisationen bieten Baubegleiter-Service unter anderem an:
- Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB), Berlin
- Verband privater Bauherren e.V. (V.P.B.), Berlin
Darüber hinaus sind über Dekra und TÜV Kontakte zu Baubegleitern möglich. Freie Sachverständige findet man über den Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter e. V. (BDSF) oder den Bundesverband Freier Sachverständiger e. V. (BVFS). Die Industrie- und Handelskammern bieten im Internet eine Sachverständigen-Suche an.