Blasenentzündung: Die homöopathische Behandlung

Eine akute Blasenentzündung kann mit sehr heftigen Beschwerden einhergehen. Der ständige Harndrang, brennende, schneidende oder stechende Schmerzen vor, beim oder auch nach dem Wasserlassen können so intensiv sein, dass sofortige Linderung unumgänglich ist. Häufig greifen Betroffene dann nach Antibiotika. Diese stoppen die Entzündung und lindern dadurch die Beschwerden.

Blasenentzündung: Vorteile einer homöopathischen Behandlung

Auch homöopathisch kann man eine Blasenentzündung so behandeln, dass die Beschwerden sehr schnell nachlassen. Und während nach einer Antibiotika-Gabe häufig das Milieu geschädigt ist und eine Pilzinfektion folgt, die dann wiederum behandelt werden muss, wirken homöopathische Mittel ohne lästige Folgeerkrankungen, wenn sie gut gewählt sind.

Durch eine homöopathische Behandlung lässt sich auch die Anfälligkeit für eine wiederkehrende Blasenentzündung vermindern, was sehr wichtig ist, um ein chronisches Geschehen abzuwenden.

Welches homöopathische Mittel hilft bei Blasenentzündung

Die Homöopathie ist eine individuelle Heilweise, deswegen werden die homöopathischen Mittel auch individuell gefunden. Dennoch gibt es verschiedene Mittel, die häufiger bei einer Blasenentzündung eingesetzt werden als andere.

In der Regel sind dies Cantharis, Apis mellifica, Berberis, Dulcamara, Pulsatilla, Sarsaparilla und Sepia. Weniger häufig eingesetzt, aber ebenso wirksam sind die homöopathischen Mittel Lycopodium, Acidum nitricum, Staphisagria, Arnika, Nux vomica und Hepar sulfuris.

Je nachdem, was der Auslöser für die Blasenentzündung war und wie die Modalitäten sind, kann eines der genannten homöopathischen Mittel hilfreich sein.

Homöopathische Behandlung der Zystitis: Auslöser Kälte und Nässe

Von sehr wichtiger Bedeutung ist der Auslöser der Blasenentzündung. Er führt uns direkt zu einem homöopathischen Mittel, wenn er eindeutig zu identifizieren ist. So gelten Kälte und Nässe als häufige Ursache und weisen auf Apis, Dulcamara, Pulsatilla oder Sarsaparilla hin.

Pulsatilla ist angezeigt, wenn der Auslöser in kalten Füßen bestanden hat. Dulcamara wird eher eingesetzt, wenn es eine Durchnässung durch einen längeren Aufenthalt im Regen oder in einem kühlen Gewässer gegeben hat.

Bei Sarsaparilla klagen die Betroffenen häufig über ein Kältegefühl in der Blase selbst. Dieses führt auch zu einem nur tropfenweisen Abgang des Urins und zu Schmerzen am Ende des Wasserlassens. Apis hat typischer Weise sehr hefige, stechende Schmerzen und sehr wenig Durst bei den Beschwerden.

Homöopathie bei Blasenentzündung: Auslöser Operationen oder Entbindung

Entwickelt eine Frau, nachdem sie entbunden hat, Symptome einer Blasenentzündung, ist häufig das homöopathische Mittel Staphisagria angezeigt. Staphisagria ist auch das Mittel der Wahl, wenn eine Frau nach zu heftigem oder ungewolltem Geschlechtsverkehr mit einer Blasenentzündung reagiert.

Bei Blasenentzündung nach einer Operation oder nach der Entbindung kann auch Arnika montana hilfreich sein. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Erkrankte behauptet, sie sei nicht krank und sie brauche keine Behandlung.

Homöopathische Behandlung einer Blasenentzündung: Modalitäten

Unterschiedliche Modalitäten führen uns auch hier zu unterschiedlichen Mitteln. Während Equisetum typischerweise angezeigt ist, wenn sich die Symptome bessern, wenn die Blase sich füllt, ist Berberis angezeigt, wenn sich die Beschwerden durch Bewegung verschlimmern.

Sepia ist angezeigt, wenn als Symptom das Gefühl einer Kugel in der Blase beschrieben wird oder das Gefühl, die Blase würde zu der Seite kippen, auf der man liegt. Nux vomica ist angezeigt, wenn Wärme die Symptome bessert, während bei Apis kein Verlangen nach Wärme besteht.

Homöopathie bei Blasenentzündung: Schmerzcharakteristik

Neben der Art der Schmerzen, die brennend, schneidend, stechend oder ziehend sein können, ist auch der Zeitpunkt des intensivsten Schmerzes und der Ausstrahlungsbereich der Schmerzen für die Mittelwahl entscheidend. Schmerzen zu Beginn der Miktion und während der Miktion weisen auf Cantharis hin.

Bei Nux vomica gibt es eine tageszeitliche Eigenart. Die meisten Beschwerden hat die Betroffene nachts und morgens, während sie tagsüber fast beschwerdefrei ist. Wenn die Schmerzen in Richtung Oberschenkel oder Becken ausstrahlen, ist Pulsatilla das Mittel der Wahl. Wird der Schmerz in der Blase empfunden kommen Berberis, Lycopodium oder Sepia infrage.

Fazit

Eine ganze Reihe von homöopathischen Mitteln können bei einer Blasenentzündung hilfreich sein. Je genauer man selbst den Auslöser und die Modalitäten erkennen und beschreiben kann, desto eindeutiger kann das angezeigte homöopathische Mittel verordnet werden.

Anmerkung

Eine Blasenentzündung eignet sich nicht für die Selbstbehandlung. Besonders bei blutiger oder wiederkehrender Zystitis muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Bildnachweis: jomkwan7 / stock.adobe.com