Arzneimittelbeziehungen: Beziehungen der homöopathischen Mittel untereinander

Die Beziehungen der einzelnen homöopathischen Mittel untereinander sind in der Behandlung von großer Wichtigkeit. Ein verordnetes homöopathisches Mittel kann ein zuvor gegebenes ergänzen oder antidotieren. Von einigen Abfolgen von homöopathischen Mitteln wird sogar ausdrücklich abgeraten. Lesen Sie in dieser Artikelserie, welche homöopathischen Mittel sich ergänzen und welche möglichst nicht nacheinander gegeben werden sollten.

Arzneimittelbeziehungen zwischen den homöopathischen Mitteln – Akutmittel

Zu fast jedem Konstitutionsmittel gibt es ein oder zwei Akutmittel. Diese werden eingesetzt, wenn während einer konstitutionellen Behandlung eine akute Erkrankung bei einem Patienten auftritt, die nicht auf das verordnete Konstitutionsmittel anspricht. Dies kommt gar nicht so selten vor. Das angezeigte homöopathische Akutmittel hilft meistens sofort.

Arzneimittelbeziehungen homöopathischer Mittel – Folgemittel


Für jedes homöopathische Mittel gibt es mehrere Folgemittel. Dies bedeutet, dass es andere homöopathische Mittel gibt, die gut auf das zuvor verordnete Mittel folgen. Anders herum gibt es auch Mittelabfolgen, die nicht zu empfehlen sind.

In ausgewählten Listen sind die homöopathischen Mittel, die auf ein anderes gut folgen, ausgewiesen. Meist ist es so, dass die Verträglichkeit der Mittel in beide Richtungen geht. So ist Nux vomica ein gutes Folgemittel für Phosphor und Phosphor folgt auch gut auf das homöopathische Mittel Nux vomica.

Arzneimittelbeziehungen von homöopathischen Mitteln – Antidote


Einige homöopathische Mittel sind Antidote für andere homöopathische Mittel. So ist Camphora ein homöopathisches Antidot für Phosphorus. Es gibt auch homöopathische Mittel, die zugleich Akutmittel und Antidot für ein anderes homöopathisches Mittel sind.

So ist das homöopathische Mittel Arsenicum album ein Akutmittel für Phosphor und zugleich antidotiert es die Wirkung des Mittels Phosphorus. Es ist wichtig, dass der Behandler diese doppelte Wirkung bedenkt, wenn er einem Patienten Arsenicum album verordnet, der konsitutionell von ihm Phsophor erhält. Nach der erfolgreichen Akutbehandlung wird er dann das Konstitutionsmittel wiederholen müssen, um die Wirkung erneut anzustoßen.

Arzneimittelbeziehungen homöopathischer Mittel – Unverträglichkeiten

Die Unverträglichkeiten zwischen zwei verschiedenen homöopathischen Mitteln sind besonders zu beachten. So sollten Phosphor und Causticum nicht nacheinander gegeben werden, da dies zu unerwünschten Reaktionen führen kann.

Auch andere Mittelabfolgen sind nachweislich kontraindiziert. Eine Auflistung der Kollaterals, wie die unverträglichen homöopathischen Mittel genannt werden, findet sich in den verschiedenen Arzneimittel-Beziehungsheften, die als Nachschlagewerk in der homöopathischen Praxis unentbehrlich sind.

Fazit

Die Beziehungen der homöopathischen Mittel untereinander ist von größter Wichtigkeit. Unverträglichkeiten und Antidot-Charaktere müssen in der Verordnung von homöopathischen Arzneimitteln berücksichtigt werden. Das Verhältnis von Akutmittel zum chronischen Mittel ist häufig die Grundlage für eine vollständige Heilung. Bestimmte Abfolgen in der Mittelgabe haben sich in zahlreichen homöopathischen Behandlungen immer wieder bewährt.

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