Die Arzneimittelbeziehungen von Phosphor

Das homöopathische Mittel Phosphor wird überdurchschnittlich häufig als Konstitutionsmittel eingesetzt. Gerade Menschen, die sehr empfindsam sind, viele Reize gleichzeitig aufnehmen und zu verarbeiten haben, leicht ablenkbar und schnell erschöpft sind, bekommen häufig Phosphor als homöopathisches Konstitutionsmittel. Tritt dann im Laufe der Behandlung ein akuter Infekt auf, kann ein Akutmittel angezeigt sein.

Arzneimittelbeziehungen von Phosphor – die Akutmittel

Als homöopathische Akutmittel von Phosphor kommen verschiedene Mittel infrage. Neben dem bei Phosphor sehr häufig eingesetzten homöopathischen Akutmittel Arsenicum album gelten Allium cepa, Carbo vegetabilis, Ipecacuanha, Kalium carbonicum, Lycopodium, Sanguinaria, Sepia, Silicea, Sulphur und Tuberculinum als Akutmittel, die in einer Konstitutionsbehandlung mit Phosphor angezeigt sein können.

Während Arsenisum album  und Tuberculinum bei akuten Atemwegsinfekten oder akutem Asthma angezeigt sein kann, kommt Ipecacuanha bei starkem Husten mit Erbrechen zum Einsatz.

Kalium carbonicum und Lycopodium können dann als Akutmittel infrage kommen, wenn ein Phosphor-Patient unter akuten Verdauungsproblemen leidet. Silicea und Sepia werden häufiger bei Frauen als Akutmittel eingesetzt und Sulphur kann bei auftretenden Hautreaktionen als homöopathisches Akutmittel infrage kommen.

Arzneimittelbeziehungen von Phosphor – die Folgemittel

Als bewährte Folgemittel von Phosphor gelten Arsenicum album, Belladonna, Bryonia, Calcium-carbonicum, China, Hepar sulfuris, Kalium carbonicum, Nux-vomica, Pulsatilla, Rhus-toxicodendron, Sepia, Silicea und Sulphur. Einige der angegebenen Folgemittel kommen auch als homöopathische Akutmittel für eine mit Phosphor durchgeführte Konstitutionsbehandlung infrage.

Je nachdem, ob die Konstitution noch weiter mit Phosphor gestärkt werden kann, wird der erfahrene Behandler zum eigentlichen Konstitutionsmittel zurückkehren oder das neue Mittel löst Phosphor als Konstitutionsmittel ab.

Es kann auch sein, dass sich unter einer äußeren Schale einer Phosphor-Persönlichkeit noch eine tiefere, andere Persönlichkeit zum Vorschein kommt, die dann ein anderes homöopathisches Heilmittel erfordert. Das Wissen um die möglichen Folgemittel erleichtert die Auswahl des geeigneten Mittels.

Arzneimittelbeziehungen von Phosphor – homöopathische Antidote

Arsenicum album, Calcium carbonicum, Camphora, Coffea, Mezereum, Nux-vomica, Psorinum und Sepia officinalis gelten als Antidote für das homöopathische Mittel Phosphor. Wird eines der genannten Mittel als Akutmittel eingesetzt, wird der erfahrene Behandler Phosphor als Konstitutionsmittel wiederholen, wenn die Behandlung der akuten Erkrankung beendet ist.

Arzneimittelbeziehungen von Phosphor – Unverträglichkeiten

Es gibt lediglich zwei homöopathische Mittel, die eine Unverträglichkeit mit dem homöopathischen Mittel Phosphor aufweisen. Diese sind Apis mellifica und Causticum.

Vor der Verwendung des homöopathischen Mittels Causticum hahnemanni vor oder nach Phosphor wird in der einschlägigen Literatur eindeutig gewarnt. Falls bei einem Patienten beide Mittel in die engere Wahl als mögliches Konstitutionsmittel kommen, ist es erforderlich, ein anderes homöopathisches Mittel als Zwischenmittel zu geben.

Fazit

Es gibt eine Fülle von Arzneimittelbeziehungen zwischen dem homöopathischen Mittel Phosphor und vielen anderen Mitteln. Einige gelten als Akutmittel und als Folgemittel von Phosphorus. Eine mögliche Fähigkeit als homöopathisches Antidot zu fungieren, muss auch mit berücksichtigt werden.

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