Wann lohnt sich der Kauf eines E-Bikes?

Pedelecs gehören mittlerweile zur Gruppe der gängigen Verkehrsmittel. Laut einer Statista-Auswertung sind in Deutschland allein im Jahr 2017 720.000 E-Bikes verkauft worden. Der Absatz steigt seit 2009 kontinuierlich an und zeigt somit eindrucksvoll, dass die unterstützten Fahrräder hierzulande immer beliebter werden. Dabei stellt sich natürlich die Frage, was ein E-Bike genau ist und wann sich der Kauf eines solchen Gefährts wirklich lohnt. Im Folgenden werden diese Fragen etwas genauer unter die Lupe genommen und beantwortet.

Was unterscheidet ein E-Bike von einem gewöhnlichen Fahrrad?

Fahrrad fahren gilt seit jeder als gesunder Sport, mit dem wir unsere Fitness und Ausdauer steigern können. Ein Fahrrad ist schneller als der Gang zu Fuß und somit auch ein Verkehrsmittel, um bestimmte Orte zu erreichen. Ein E-Bike oder Pedelec (Pedal Electric Cycles) behält dieses Konzept grundsätzlich bei, jedoch wird die eigene Muskelkraft durch einen mehr oder weniger starken Elektromotor unterstützt. Dies macht das „Strampeln“ leichter und erhöht letztlich auch die Geschwindigkeit. Je nach Art des Pedelecs ist das Maß an Unterstützung unterschiedlich:

1. Pedelec

Gewöhnliche Pedelecs sorgen für eine Unterstützung des Tretens bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h. Darüber hinaus gibt es Modelle mit einer Anfahrhilfe über 6 km/h, die zunächst auch ohne eigenes Zutun des Fahrers funktioniert. Hier geht es also rein um die Unterstützung des Fahrers auf längeren Strecken oder bei Erschöpfungsphasen.

2. S-Pedelec

Die schnellen Schweizer Pedelecs erlauben eine Unterstützung bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h und sind somit deutlich schneller. Darüber hinaus liegt auch die Geschwindigkeit der Fahrhilfe ohne Krafteinsatz mit 18 km/h erheblich höher. Diese schnelleren Pedelecs dürfen jedoch nur mit einem Führerschein (Klasse AM oder B) gefahren werden und benötigen ein eigenes Kennzeichen sowie eine Haftpflichtversicherung. Darüber hinaus ist die Nutzung von Radwegen nicht erlaubt.

3. E-Bikes

Richtige E-Bikes im engeren Sinne sind eher kleine Mofas und benötigen keine Kraftanstrengung des Fahrers mehr. Sie dürfen bis zu 20 km/h ohne Muskelkraft erreichen, benötigen jedoch einen Mofaführerschein und ebenfalls ein Versicherungskennzeichen. E-Bikes sind hierzulande noch relativ selten anzutreffen.

Welches dieser unterstützenden Fahrräder das Richtige ist, hängt dabei immer vom Einzelfall ab.

Ab wann ist ein Pedelec oder ein E-Bike interessant?

Ein E-Bike ist in den seltensten Fällen eine absolut notwendige Investition. Dies gilt nur für Personen, die körperlich beeinträchtigt sind und trotzdem längere Strecken auf einem Fahrrad zurücklegen möchten. Ansonsten gilt: Wer die zusätzliche Option einer elektrischen Unterstützung der eigenen Kraft beim Fahrradfahren nutzen möchte, liegt mit einem Pedelec genau richtig. Damit sind folgende Vorteile verbunden:

  • Durch die Unterstützung halten Fahrer deutlich länger durch und können auch untrainiert längere Radtouren machen.
  • Unwegsame Strecken mit stärkeren Steigungen lassen sich durch den Elektromotor deutlich leichter nehmen.
  • Durch das geringere Maß an Anstrengung können Fahrer die Landschaft entspannter beobachten.
  • Ein E-Bike lässt sich für die regelmäßige Fahrt zur Arbeit auch bei einer etwas längeren Strecke (bis 20 km) bequem als Autoersatz nutzen.

Wer sich also ein besonderes Fahrrad mit entsprechender Unterstützung wünscht, wird damit sicherlich viel Freude haben. Allerdings müssen Interessenten auch mit entsprechenden Ausgaben rechnen.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Die Kosten für ein Pedelec oder E-Bike liegen im Durchschnitt deutlich höher als für ein herkömmliches Fahrrad. Auf das-radhaus.de lassen sich durchaus günstige E-Bikes für etwas über 1.000 Euro finden. Jedoch ist dies eher die Ausnahme. Im Normalfall liegt der Preis für entsprechende Räder bei 1.500 bis 5.500 Euro. Die Kosten werden dabei vor allem von folgenden Aspekten bestimmt:

1. Art des Bikes

Herkömmliche Pedelecs sind nahezu immer günstiger als die schnelleren S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h Geschwindigkeitsunterstützung ermöglichen. Die höheren Preisklassen sind für die herkömmlichen Pedelecs also eher selten. Hier bewegt sich die Preisspanne zwischen 1.100 und 3.000 Euro.

2. Art des Antriebs

Auch die Art die Art Antriebs bestimmt über den Preis mit. Am günstigsten sind im Regelfall Frontmotoren, die vorn am Rad angebracht werden. Mittelmotoren sorgen in der Regel für eine bessere Ausbalancierung des Rads und sind nicht selten etwas teurer. Tendenziell am teuersten sind Heckantriebe, die den großen Vorteil mit sich bringen, dass Energie während der Fahrt zurückgewonnen wird. Dies verlängert die Fahrleistung pro Akkuladung deutlich. Front- und Mittelantrieb bieten im Gegenzug häufig den Vorteil, dass das Pedelec mittels Rücktrittbremse angehalten werden kann.

3. Akku

Wie bei Elektroautos bekannt, sind Speichermedien wie Akkus ab einer bestimmten Größe besonders teuer. Bei den Akkus sollten Interessenten zum einen die Lebensdauer (in Form der Garantie) und zum anderen die Reichweite beachten. Eine angemessene Garantie liegt im Bereich von 1-2 Jahren oder bei 1.000 Ladevorgängen. Die Kapazität des Akkus schwankt je nach Modell zwischen 300 und 800 Wattstunden, was jedoch auch auf die Fahrweise ankommt.

4. Bremsen

Bremsen sind für die Sicherheit von enormer Bedeutung. Herkömmliche Pedelecs fahren mit häufig mit Felgenbremsen, was eigentlich auch kein Problem darstellt. Wer Sicherheit jedoch besonders großschreiben möchte, kann auch auf Scheibenbremsen setzen. Dies sorgt jedoch mitunter wieder für einen höheren Preis.

Neben diesen Faktoren spielen natürlich auch die normalen Leistungsmerkmale von Fahrrädern eine wichtige Rolle. Wie bei Fahrrädern gibt es auch hier große Unterschiede, die sich entsprechend im Preis niederschlagen. Bevor es an den Kauf eines bestimmten Pedelecs geht, ist ein Marktüberblick also sehr hilfreich.

Schöne Radtouren - mit einem E-Bike ebenfalls kein Problem.
Schöne Radtouren – mit einem E-Bike ebenfalls kein Problem.

Fazit

E-Bikes und vor allem Pedelecs werden heute immer beliebter. Der Absatz steigt seit vielen Jahren kontinuierlich an und es ist bisher kein Ende abzusehen. Wer sich für den Kauf eines entsprechenden Bikes interessiert, sollte sich vorher genau überlegen, ob er sein E-Bike dann auch entsprechend nutzt. Eine Investition im vierstelligen Bereich wäre ungenutzt sehr ärgerlich. Beim tatsächlichen Kauf stehen Interessenten heute vor der Qual der Wahl: Es gibt sehr viele Anbieter mit unterschiedlichen Modellen. Ein genauerer Blick auf den Motor, seine Positionierung, sowie den Akku und die Bremsen ist dabei essenziell. Darüber hinaus sollte natürlich auch die Optik und Fahrgefühl stimmen. Sind alle Aspekte bedacht worden, ist ein E-Bike ein Garant für tolle Radtouren und jede Menge Spaß!

Bildnachweis:

autofocus67 / stock.adobe.com

mmphoto / stock.adobe.com