Terraristik – Was ist das eigentlich?

Haltung und Zucht von Reptilien und Amphibien wird, vor allem in Deutschland und Österreich, immer beliebter. Durch fach- und artgerechte Einrichtung von Terrarien oder Paludarien, in denen die Tiere gehalten, gepflegt und gezüchtet werden, ist es möglich, ein kleines Stück Natur in seine eigenen vier Wände zu integrieren. Nachfolgend finden Sie einige Erklärungen zur „Faszination Terraristik“.

Die Terraristik oder Terrarienkunde nennt man das Fachgebiet , welches sich mit Planung , Ausstattung , Unterhaltung eines Terrariums und der Erhaltung und Pflege der darin gehaltenen Tiere, meist Reptilien oder Amphibien (zum Beispiel Echsen, Schlangen, Schildkröten oder Frösche) befasst. Terrarianer setzen sich mit den unterschiedlichsten Verhaltensweisen ihrer Pfleglinge auseinander, um diesen eine artgerechte Haltung zu ermöglichen.

Die notwendige Sachkunde für die Terraristik können Sie an einigen wenigen anerkannten Schulungszentren in Seminaren erwerben (http://www.sachkundenachweis.de/).

Beachten Sie die artenschutzrechtlichen Vorschriften
Viele Reptilien und Amphibien sind in ihrer Heimat vom Aussterben bedroht, haben einen geschützten Status nach dem Artenschutzrecht und dürfen nur unter bestimmten Auflagen gehalten werden oder sind meldepflichtig bei der zuständigen Behörde. Züchter solcher Tiere tragen somit auch einen Teil zum Artenschutz bei, indem sie durch Nachzuchten die betreffende Art wieder aufrechterhalten und somit ein Aussterben verhindern. Der Vollzug des Artenschutzes wird durch das Washingtoner Artenschutzabkommen, die EU-Artenschutzverordnung und die Bundesartenschutzverordnung geregelt.

Die Terraristik hat ihre eigene Sprache
Ein großer Bestandteil der Terraristik ist die Herpetologie. Als Herpetologie bezeichnet man die Lehre der Tierklassen von Reptilien und Amphibien. Sie thematisiert z.B. den Körperbau (Morphologie), die Verhaltensweisen (Ethologie) oder auch die Klassifizierung, Bestimmung (Taxonomie) sowie die Bezeichnung einer Art (z.B. Taggecko = Phelsuma). In der Herpetologie werden ausschließlich lateinische Begriffe bzw. Bezeichnungen verwendet.

Terraristik-Verbände halten Sie auf dem Laufenden
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat sich im Laufe der Zeit zur größten Gesellschaft ihrer Art weltweit entwickelt. Ihr gehören mittlerweile über 8.000 Mitglieder an. Die DGHT informiert ihre Mitglieder stets aktuell, z.B. über neu entdeckte Arten, Entwicklungen in der Terrarientechnik oder über rechtliche Bestimmungen und Änderungen.

Außerdem führt sie ein sehr informatives Internet-Portal, welches auch für Nicht-Mitglieder zugänglich ist (http://www.dght.de/). In Österreich ist Anlaufstelle für Interessierte die Österreichische Gesellschaft für Herpetolgie (ÖGH). Informationen erhalten Sie auf den Webseiten der ÖGH ( http://www.nhm-wien.ac.at/nhm/herpet/) oder http://www.herpetofauna.at/ ).

Das Reptilium in Landau – Ein Besuch lohnt sich
In Landau in der Pfalz befindet sich einer der größten Reptilienzoos Deutschlands, das „Reptilium“. Hunderte Reptilien und Amphibien sind hier beheimatet und werden unter professioneller Leitung versorgt. Ob Phelsumen, Warane, Leguane, Pfeilgiftfrösche oder Kaimane, ein Besuch lässt das Herz eines Terrarianers oder anderen Interessierten höher schlagen (http://www.reptilium.de/).

Besuchen Sie Terraristik- und Reptilienbörsen
Da sich in Deutschland und Österreich die Terraristik in den letzten Jahren zunehmend entwickelt hat und sich immer weiter ausbreitet, finden auch immer mehr regelmäßig Reptilien- bzw. Terrarienbörsen, über das gesamte Bundesgebiet verteilt, statt. Die weltweit größte Terrarienbörse, die „Terraristika“ (http://www.terraristikahamm.de/), wird dreimal im Jahr in Hamm/Westf. veranstaltet.

Aus allen Ländern Europas strömen die Besucher in die Hammer Zentralhallen, um auf einer riesigen Ausstellungsfläche Tiere oder Zubehör zu einem erschwinglichen Preis zu erwerben. Im österreichischen St. Pölten findet regelmäßig die „Exotica“ (http://www.exotica.at/), eine ähnlich große Börse statt.