Weichlöten ist bei Haushalts- und Hobby-Elektronik, Modellbau und Modellbahn unverzichtbar
Hobbyelektrik und -elektronik ist ohne Löten, genau gesagt Weichlöten, unvorstellbar. Mit dem Weichlöten werden beispielsweise elektrische Kabel angeschlossen, Leuchtdioden angeschlossen und fixiert, Messingbleche verlötet und sogar kleine Löcher verschlossen.
Beliebt und bekannt sind im Hobbybereich auch Schmuck-Bastelarbeiten mit Silberdraht. Ganz besonders die elektrische Modellbahn macht spätestens für den fortgeschrittenen Einsteiger auch Lötverbindungen erforderlich, wenn kleine Reparaturen wie abgerissene oder gebrochene Kabel zu beheben sind.
Doch nicht in allen Fällen kann einfach "irgendein" einfacher Lötkolben eingesetzt werden. Denn zum einen sind die meisten haushaltsüblichen Lötkolben für Feinelektronik mit einer viel zu großen Spitze ausgestattet, zum anderen ist die elektrische Leistung (Watt) dieser Lötkolben mit meist 40, 60 oder 80 Watt viel zu hoch und durch die starke Erhitzung können empfindliche Elektronik-Bauteile schnell beschädigt werden. Für Modellbau-Einsätze sind Lötkolben mit maximal 30 Watt zu empfehlen, 15 Watt reichen auch vollkommen aus.
Gefahr durch nicht-potentialfreies Löten
Erschwerend kommt insbesondere hinzu, dass diese Lötkolben direkt am Haushalts-Stromnetz betrieben werden. In der Schutzkontakt-Steckdose des Haushaltsstroms wird bei einem Netzspannungslötkolben, der mit den üblichen 230 Volt Wechselstrom (AC) betrieben wird, das außenliegende Metall und die Spitze des Lötkolbens mit dem Schutzleiter verbunden.
Damit ist das Metall des Lötkolbens zwar "geerdet", aber die Lötspitze hat das elektrische Potential des Schutzleiters und ist somit nicht potentialfrei. Das kann empfindlichen Bauteilen wie integrierte Schaltungen (ICs) zu einem schnellen Totalausfall verhelfen.
Aus diesem Grund wird grundsätzlich empfohlen, beim Löten an empfindlicher Elektronik wie Modellbahn Digital-Decodern generell eine Lötstation anstelle eines einfachen Lötkolbens einzusetzen. Denn der Lötstationen an einer Lötstation ist ein Niederspannungs-Lötkolben, der durch die Transformation der Betriebsspannung galvanisch vom Stromnetz getrennt ist und somit einen elektrisch potentialfreien Lötvorgang garantiert.
Wie das Leben so spielt, ist aber nicht immer eine Lötstation zur Hand, wenn man sie gerade braucht. Mit den folgenden beiden Tricks löten Sie auch im Notfall potentialfrei.
Trick 17: Potentialfrei Löten ohne Stromnetz-Verbindung
Steht allerdings im Notfall nur ein einfacher Lötkolben zur Verfügung, können Sie sich mit einem Trick behelfen: Heizen Sie den Lötkolben erst vollständig auf und trennen ihn dann unmittelbar vor dem notwendigen Lötvorgang vom Stromnetz.
Je nach Dauer und Anzahl der notwendigen Lötvorgänge heizen Sie den Lötkolben zwischendurch immer wieder kurz auf, bevor Sie den nächsten Lötvorgang vornehmen. Ideal ist hierbei das kurze, schnelle Löten, die sogenannte "Lötsekunde". Durch die Trennung vom Stromnetz ist auch ein einfacher Lötkolben potentialfrei und Sie verhüten somit möglicherweise teure Schäden.
Potentialfrei Löten per Batteriebetrieb
Die elegantere Lösung ist ein Batterielötgerät. Da batteriebetriebene Lötkolben ebenfalls keine Verbindung zum Haushaltsstrom haben, sind sie naturgemäß ebenfalls potentialfrei. Nebenbei haben diese Lötkolben den Vorteil, dass sie voll mobil sind und kein Stromkabel oder Verlängerungskabel erforderlich ist und den Lötvorgang behindert. Wer mal unter einer Modellbahn-Anlage gelegen hat und über Kopf löten musste, der weiß, was ich meine.
Zudem nicht zu vergessen: Es gibt ja durchaus nicht überall Strom, es kann ja durchaus auch mal abseits erreichbarer Steckdosen ein Lötvorgang nötig werden, und da ist ein Batteriegerät die Ideallösung. Und die kostet nicht einmal viel Geld, beispielsweise bietet die Pearl GmbH den AGT Batteriebetriebener Lötkolben mit Lötzinn für 6,90 € an. Der 8-Watt-Lötkolben wird mit 3 Batterien vom Typ AA betrieben, die eine Einsatzzeit von bis zu einer Stunde ermöglichen.
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