Mit dem großen gelben Reisebus kreuz und quer durch Deutschland

Der Deutsche Automobil-Club und die Post haben ein gemeinsames Projekt auf die Straße gebracht: den ADAC Postbus, der auf sechs Routen durch Deutschland rollt - mit einer nicht zu toppenden Ökobilanz. Aber das ist nur der Anfang - schon bald werden die gelben Busse kreuz und quer und von oben nach unten fahren: vom Brandenburger Tor in Berlin direkt zum Münchner Oktoberfest an der Hacker Brücke.

"Mitten in der Nacht bekomme ich eine SMS, dass die Mitfahrt für den kommenden Morgen gecancelt ist. Damit hatte ich ein richtiges Problem. Ich musste ja am anderen Tag wieder auf der Arbeit sein. Beim Kauf einer teuren Bahnkarte kam mir der Ärger nochmals hoch", erinnert sich die Reisende, die jetzt die Strecke München – Köln mit dem ADAC Postbus fährt:

"Das ist sogar noch günstiger, bequemer und es ist auf jeden Fall sicher, dass man damit um eine bestimmte Uhrzeit abfährt, wann man abfahren muss." Dann hebt der Fahrer am Zentralen Omnibusbahnhof München als Zusatzservice den Koffer in den großen gelben Bus und lässt den Dieselmotor anspringen (Schadstoffklasse: 5 Euro).

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Sechs neue Bus-Routen durch Deutschland

Die Linie München – Köln startet bequem um 8:35 Uhr an der Hacker Brücke und erreicht Köln-City genau zum Sonnenuntergang um 17:25 Uhr (Ebenso können Sie diese Strecke auch um 6 Uhr oder mittags reisen). Durch die „Gelben Linien“ sind seit September 2013 27 Städte in Deutschland miteinander verbunden: täglich fährt die Linie 10 von Bonn über Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund nach Bielefeld, weiter über Hannover, Braunschweig, Magdeburg bis in die Hauptstadt – und das in gemütlichen acht Stunden.

Weitere Renner sind die Linie 20, die von Dortmund nach Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln über Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart und Augsburg bis nach München rollt und die Linie 21, die ab Dortmund über Essen, Düsseldorf, Köln, Bonn, Frankfurt, Würzburg und Nürnberg in die Bayerische Landesmetropole fährt.

Linie 80 verbindet Berlin mit Dresden und Leipzig – im deutschlandweiten Busnetz verknüpft Linie 40: Bremen mit Hamburg und Berlin, und Linie 50: Berlin mit Leipzig. (Als Erweiterung folgt ab Februar 2014 mit Erfurt – Mannheim – Karlsruhe – Stuttgart der deutsche Süden).

Schon zu Zeiten der gelben Postkutsche gut unterwegs

Anfänglich zogen überall in München knallgelbe Plakate mit dem Slogan: "München verbindet weit mehr mit Köln, als Sie denken" die Blicke auf sich. Seitdem rollen die gelben Busse auf Hochtouren. "Noch mehr Busnetz" steht ab Februar 2014 mit der Linie 30 von Hamburg nach München, mit der Linie 51 von Berlin nach München und der Linie 60 von NRW nach Hamburg auf dem Fahrplan:

"Das gefällt mir, ich empfinde es auch als ’soziales Reisen‘, wofür ich gerne meine Steuern zahle. Hier profitieren von den gut ausgebauten Autobahnen kreuz und quer durch Deutschland alle Reisenden und unser aller Umwelt, denn ein voll besetzter Reisebus verbraucht pro Fahrgast weniger Treibstoff als ein einzelner Pkw", so einer der Gäste im gut besetzten Bus.

Die Fernbusse weisen eine exzellente Klimabilanz vor: im Vergleich zu Pkw, Bahn oder Flugzeug stoßen sie deutlich weniger CO2 pro Passagier aus (siehe Grafik) – in Zeiten des Klimawandels ein äußerst wichtiger Faktor. "Es werden immer mehr Reisende, die bislang mit Bahn oder Pkw gefahren sind den ADAC Postbus für sich entdecken", so ADAC Präsident Peter Meyer.

Der CO2-Ausstoß in kg pro 100 Personenkilometer: Das Flugzeug liegt bei 22,8, der Pkw bei 14,2, die Bahn bei 4,5 und der Reisebus bei nur 1,3.

Sicherheit hat höchste Priorität

Neben einem Sonderbonus für geringen Schadstoffausstoß erhält die Reise mit dem brandneuen Bus der schwedischen VW-Tochter Scania auch in Sachen Sicherheit die höchste Punktzahl: ein Spurhaltewarnsystem, der Abstandsregelautomat, ein Alcolok (Alkohol-Zündschloss-Sperre), das elektronische Bremssystem, ein Reifendruckkontrollsystem, Dreipunkt-Sicherheitsgurte an jedem Sitz und Xenon-Scheinwerfer für beste Sicht mit einem entspannten Busfahrer an Bord garantieren sicheres Abfahren – durchfahren und ankommen.

Dazwischen ist der bequeme Sitzabstand nicht nur für Leute mit langen Beinen interessant: "Mit dem Laptop auf der Ablage ziehe ich mir einen der 25 Hollywood-Movies rein, danach noch ein Hörbuch und wenn nötig, noch die aktuellen Börsennachrichten auf N24", so ein Manager, der gern auf das Reisen mit dem Pkw verzichtet. "Hier in den blau-gelben Sitzen bin ich total entspannt und kann mich gut auf komplizierte Besprechungen vorbereiten."

Das neue Fernbusunternehmen geht also nicht nur mit größten Sicherheitsvorkehrungen an den Start sondern auch mit "Easy going" für Laptop (aufladen jederzeit möglich – Steckdose an jedem Sitz) und Beine (80 cm Abstand).

Dazu sind die Busse per Internet mit der Bonner Leitstelle verbunden. Von dort aus informieren Mitarbeiter über Unfälle auf den Routen und Ausweichmöglichkeiten oder melden aktuelle Ankunftszeiten für Haltestellen, an denen Reisende zu- oder aussteigen werden. So sicher reisen Sie mit Equipment und Fahrern, die in Sicherheits-, Deeskalations- und Erste Hilfe-Trainings vom ADAC geschult worden sind über Deutschlands Straßen.

Busse gelten als sicherstes Verkehrsmittel: das Unfallrisiko für Mofas und Mopeds liegt bei: 3,34, fürs Fahrrad bei 2,30, fürs Motorrad bei 2,19, für Fußgänger bei 0,92, für den Pkw bei 0,25 und den Reisebus bei 0,14 (Balkendiagramm pro 1 Mio. Personenkilometer).

Pünktlich um 6:15 Uhr gingen am 1. November 2013 in den Städten München und Bremen gleichzeitig die ersten ADAC Postbusse an den Start – in beiden Richtungen ging es ohne Kofferschleppen oder Umsteigen, ohne Sitzplatzsuche oder Stehen im Gang in einem Rutsch durch – das neue Unternehmen versteht sich aber nicht als Konkurrent zur Bahn, sondern will besser sein: "Wir wollen Qualitätsführer im Fernbusmarkt werden", so Jürgen Gerdes, Konzernvorstand BRIEF/Deutsche Post-DHL in einem Statement.

Und ADAC Präsident Peter Meyer schließt an: "Wir möchten die individuelle Mobilität der Bürgerinnen und Bürger fördern und eine attraktive Alternative zu Bahn, Flugzeug und Pkw bieten." Im Zusammenschluss der Wissensgebiete bringen beide Unternehmen nun ihr "Best-Of" aus Verkehrs-, Sicherheits- und Beförderungs-Know-how in den neuen Busverkehr ein.

Die Benzinpreise steigen gleichermaßen, wie die Ölvorräte schwinden, die Bahn erhöht die Preise, Mitfahrgelegenheiten sind genauso teuer wie ein Reisebus: "Mir ist es passiert, dass der Fahrer einer Mitfahrgelegenheit einfach am Haltepunkt weitergefahren ist, als er sein Auto voll hatte. Er hatte einfach mehr Leute bestellt, denn falls einer nicht kommen würde, hätte er auf jeden Fall sein Auto voll – krass, aber wahr. Ich musste mir ein teures Bahnticket kaufen", so der aufgebrachte Reisende, der sich nun bequem im Postbus zurücklehnt und die Fahrt genießt.

"Ich werde diese Reisemöglichkeit weiter empfehlen – die Polen machen es bereits vor: als Überlandbus fährt der Polskibus alle großen Städte des Landes an." 

Quellen: Selbsttest, Balkendiagramm -“Gut zur Umwelt“ und „Unfallrisiko“.

Tipps und Aussichten

Auf der Nordroute fährt der ADAC Postbus die Route Bremen – Hamburg – Berlin: Sie starten um 6:15 am Bremer ZOB und sind pünktlich um 11 Uhr zum Frühstück am Berliner Ku’damm, im Café Hut am Potsdamer Platz, in einer der zahlreichen Kreuzberger Locations oder am Hackeschen Markt. Oder Sie machen von München einen Ausflug nach Stuttgart und besuchen dort die alte Markthalle im Jugendstil. (Die einfache Fahrt München Stuttgart kostet 11 Euro) Ab München zur Frankfurter Buchmesse: 18 Euro, zum Kölner Karneval: 28 Euro.

Tickets unter www.adac-postbus.de, 0228-97272797, beim Busfahrer vor Ort oder in ausgewählten Postbank- und Postfilialen oder ADAC-Geschäftsstellen.