Zeit zum Schreiben finden: Motivation, Impressionen, Tagebuchnotizen

Wer kreativ schreiben will, braucht Zeit. Doch woher soll man sie nehmen? Wer im hektischen Alltag regelmäßig Zeit zum Schreiben finden will, braucht Ideen, Mut, Durchhaltewillen und Kreativität im Umgang mit der Zeit. Zeitmanagement für Autoren hat eben seine eigenen Gesetze. Wichtig ist: Fangen Sie doch erst einmal an. Das ist einfacher als Sie denken.

Warum wollen Sie überhaupt schreiben?

Zuerst einmal: Machen Sie sich klar, wie wichtig das Schreiben für Sie persönlich überhaupt ist. Wie ernst meinen Sie es damit, endlich schreiben zu wollen, ein Dichter oder eine Schriftstellerin zu werden?

Ist es doch nicht mehr als eines von vielen Hobbys? Ist es etwa egal, ob Sie heute oder erst im nächsten Monat aufschreiben, was Sie so lange schon bewegt? – Oder ist das kreative Schreiben für Sie längst zur Leidenschaft geworden? Wenn das zutrifft, sind Sie hier richtig. Leidenschaft nämlich ist ein guter Motor. Der ist oft sogar stärker als alte Gewohnheiten – und das ist gut so.

Fegen Sie alle Bedenken beiseite. Vielleicht weiß niemand davon, dass Sie schreiben wollen. Bewahren Sie Ihr Geheimnis ruhig noch eine Weile. Nehmen Sie einen Stift oder Ihren PC und fangen Sie einfach an. Schreiben Sie zunächst ungefiltert und ehrlich auf, was Ihnen einfällt. Thema: Warum ich unbedingt schreiben will.

Wie viel wollen Sie schreiben?

Als Nächstes geht es darum was und wie viel Sie schreiben wollen. Wenn Sie künftig Zeit finden wollen, um möglichst jeden Tag wenigstens etwas zu schreiben, sollten Sie einen Blick auf Ihre Gewohnheiten werfen. Wo ließe sich Zeit zum Schreiben abzweigen, ohne dass Sie in Stress geraten?

Legen Sie fest, wie viel Zeit Sie sich für den Anfang nehmen wollen. Sagen wir, Sie entscheiden sich für eine Viertelstunde. – Was? Bloß fünfzehn Minuten? Das lohnt sich ja gar nicht. – Tut es doch. Denn fünfzehn Minuten am Tag sind 365 mal 15 Minuten also 5.475 Minuten oder über 90 Stunden im Jahr.

In 90 Stunden schaffen Sie mehr als einen langen Aufsatz. Da sind schon mehrere Kurzgeschichten drin, sogar ein paar Kurzromane, etliche Gedichte und vielleicht sogar der Frist Draft, also der erste Entwurf, für einen ausgewachsenen Roman.

Bauen Sie das Schreiben in Ihren Alltag ein

Werden Sie erfinderisch, um Schreibzeiten in Ihren Alltag einzubauen. Hier ein paar Beispiele:

  • Stehen Sie morgens fünfzehn Minuten eher auf. Verschwenden Sie die gewonnene Zeit aber nicht, um länger die Zeitung zu lesen. Stattdessen kochen Sie sich schnell einen Tee. Heißes Wasser, das beinahe ebenso belebt, tut es auch. Dann nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben einfach los. Selbst wenn Sie nur schreiben: Mir fällt nix ein, mir fällt nix ein – egal. Stellen Sie sich einen Küchenwecker und schreiben Sie, ohne den Stift sinken zu lassen. Überlegen Sie nicht lange. Schreiben Sie!
  • Führen Sie ein kleines Tagebuch. Ein einfaches Notizbuch genügt. Schreiben Sie, bevor Sie abends zu Bett gehen, ein paar Sätze hinein. Wenn Sie müde sind, schreiben Sie auf, was Sie heute so ermüdet hat? Wenn Sie Pläne und Ideen haben oder verrückte Zukunftsträume, schreiben Sie sie auf. Wenn Ihnen in der U-Bahn ein schräger Typ begegnet ist, beschreiben Sie ihn.
  • Ihnen will einfach nichts einfallen, was aufzuschreiben sich lohnt? Vielleicht sind Sie zu angespannt. Denken Sie nicht, Sie müssten jetzt etwas Großartiges verfassen, weil sie nun endlich beginnen. Grübeln Sie jetzt nicht nach, welcher Verlag das wohl drucken soll. So weit ist es noch lange nicht. Jetzt geht es nur darum, Zeit fürs Schreiben zu finden – mehr nicht. Legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf. Das kann klassische Musik sein oder Rock’n Roll, Meditationsmusik oder Techno. Hauptsache: Es entspannt oder inspiriert Sie. Schreiben Sie ein Musikstück lang. Vielleicht schaffen Sie am nächsten Tag schon zwei.

Der Anfang ist gemacht. Versuchen Sie, eine Woche lang dabei zu bleiben. Dann kann es weiter gehen.

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