Zeichnen Sie, um die Stimmung zu heben

Warum zeichnen Sie? Um ein perfektes Kunstwerk zu erstellen? Sicherlich bringt das auch mal Anspannung und Frust mit sich. Können Sie sich vorstellen zu zeichnen, nur um sich zu entspannen? Dazu braucht es nur einen kleinen Gedanken-Dreh.

Zeichnen kann Leistungsdruck machen

Ich besuche einen Zeichenkurs. Immer wieder fällt mir auf, dass meine Nebensitzer hart mit sich ins Gericht gehen: „Oh nein, ich lerne es nie“ oder „Das sieht schrecklich aus“, kommentieren sie ihre Zeichnungen. Nach einer solchen Zeichenstunde gehen die Schüler sicher eher frustriert als entspannt nach Hause.

Dabei bringt Zeichnen alles mit, was Sie brauchen, um sich zu entspannen. Sie arbeiten mit den Händen. Wie jede rechts-links-koordinierte Bewegung hilft das dem Gehirn, Probleme zu lösen und Spannung abzubauen. Und wenn Sie in Ihrer Freizeit zeichnen, gehe ich davon aus, dass es Ihnen Spaß macht.

Setzen Sie sich ein neues Ziel

Natürlich wollen Sie beim Zeichnen immer besser werden. Um aus der Spirale aus Druck und Frust auszusteigen, brauchen Sie nur eine geringfügige Veränderung der Perspektive.

Nehmen Sie sich vor: Heute zeichne ich nicht, um meine Leistung zu verbessern. Sondern nur, um es zu tun. Nur um mein Hand in Bewegung zu halten, nur um meine Zeit sinnvoll zu verbringen und mich zu entspannen. Probieren Sie es aus. Ich vermute, Ihre zeichnerische Leistung wird nach einem solchen Experiment nicht schlechter sein als sonst. Doch Ihre Laune wird auf jeden Fall hinterher besser sein.

So entdeckte ich die entspannende Wirkung

Ich gebe es zu. Auch ich bin nicht von selbst darauf gekommen, dass Zeichnen mich entspannt. Im Gegenteil spielte ich mehrmals mit dem Gedanken, den regelmäßigen Zeichenkurs zu kündigen, weil mich dieser zusätzliche Termin in Stress brachte.

Doch eines Tages sagte meine Teenager-Tochter zu mir: „Mama, hör bloß nicht auf mit dem Zeichnen. Du hetzt jeden Dienstagabend brummig aus dem Haus und kommst gut gelaunt aus dem Zeichenkurs zurück.“ Als ich mich selbst beobachtete, erkannte ich: Sie hatte recht. Und nun zeichne ich weiter. Denn billiger und einfacher kann ich den Stress des Tages nicht abschütteln.

Dass Sie einen solchen Frustkiller für sich entdecken, wünsche ich Ihnen auch.

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