Töpfern mit Engoben – traditionelle Ton-Deko mit Oxyden

Was sind überhaupt Engoben und wie wendet man sie an? Eine Engobe ist ein durchgesiebter Brei aus Wasser und Ton, mit dem man malen und dekorative Muster aufbringen kann. Für erste Versuche kann man die natürlichen Tonfarben verwenden und aus Ton und Wasser selbst Engoben machen. Durch Einfärben mit Oxyden werden die Engoben bunt.

Farbige Engoben kaufen oder selber machen

Farbige Engoben sind fertig gemischt im Fachhandel zu bekommen. Man kann sie aber auch selbst herstellen und durch verschiedene Zusätze eine breite Palette von natürlich wirkenden Farbtönen erzielen. Die Herstellung ist einfach. Ton wird mit Wasser angerührt und durch ein Sieb gestrichen. Oxyde, zum Beispiel Manganoxyd, oder Farbkörper werden untergemischt. Die Arbeit mit Engoben hat eine lange Tradition. Sie ist besonders für dekorative Keramik geeignet.

Verschiedene Maltechniken mit Engoben: Stupfen, Malhorn, Polieren und Ritzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Engoben zu nutzen:

  • Das Stupfen: Auf das noch feuchte Werkstück – also noch vor dem Schrühbrand – wird Engobe in mehreren Farbtönen nebeneinander aufgetupft oder gestupft. Als Werkzeug eignet sich das Ende eines einfachen Holzstöckchens.
  • Das Malen mit dem Malhorn: Das Malhorn sieht aus wie eine Klistierspritze. Die Spitze wird abgeschraubt, die Engobe eingefüllt. Sie drücken auf den Gummiball und der farbige Ton fließt heraus. Mit der Spitze malen Sie fast wie mit einem Pinsel, nur nicht ganz so fein.
  • Das Polieren und Ritzen: Sie arbeiten mit lederhartem Ton, der sich kaum noch verformt. Mit einem Pinsel wird vollflächig eine Engobe aufgetragen, die sich im Farbton vom verwendeten Ton unterscheidet. Zum Polieren eignet sich die Rückseite von Teelöffeln gut, ebenso glatte Steine. Es entsteht ein seidiger Glanz. Mit einem spitzen Werkzeug können Sie zum Schluss Muster einritzen. Danach erst wird das Werkstück gebrannt.

Geritzt – Sgraffito oder Schabetechnik mit Engoben oder Glasur

Wird eine farbige Engobeschicht oder auch eine Glasur so geritzt, dass der darunter liegende Ton durchscheint, spricht man dann von Sgraffito, wenn der Ton ungebrannt bearbeitet wird. Werden Engobe oder Glasur auf den gebrannten Scherben aufgetragen und dann eingeritzt, spricht man von Schabetechnik.