Schulwechsel: Abschiedsritual für Ihre Grundschulkinder

Vor den Sommerferien ist es nach und nach in jedem deutschen Bundesland soweit. Der Abschied von der Grundschule steht an. Erleichtern Sie den Schulwechsel für Ihre Grundschulkinder mit einem Abschiedsritual.

Scheiden tut weh – muss nicht sein 
Die Grundschulzeit ist eine Zeit, in der Kinder emotionale Eindrücken sammeln – vielfältige und zwiespältige:

  • Freude oder bange Erwartung bei der Einschulung
  • vertrauensvolle oder angstvolle Beziehung zum Klassenlehrer
  • Selbstwert, der wächst oder kleiner wird durch Schulerfolge oder Niederlagen
  • Freundschaften, die sich wöchentlich verändern

Diese Vorerfahrungen nehmen die Grundschulkinder mit auf ihren weiteren Weg nach dem Schulwechsel. Dass das Einfluss nehmen kann, auf die zukünftige Freude am Lernen, liegt auf der Hand. Tatsache ist: Jedes Grundschulkind hat gute und weniger angenehme Erfahrungen in der Grundschulzeit – in unterschiedlichem Ausmaß. Beide Erfahrungsarten haben ihren Platz im Leben. Im Abschiedsritual entscheiden die Grundschulkinder, was sie festhalten oder loslassen wollen. So gestärkt können die Kinder den Schulwechsel bewältigen.

Abschiedsritual für Grundschulkinder zum Schulwechsel – in zwei Teilen

Feuerritual für unangenehme, bedrückende Erinnerungen
Es ist wichtig für die Grundschulkinder, dass sie erfahren: "Ich bin kein Versager, wenn ich mit der Grundschulzeit unangenehme Erinnerungen verknüpfe“. Das Feuerritual hilft beim Wahrnehmen der Gefühle und Loslassen.

Dazu brauchen Sie

  • eine Feuerschale
  • lange Streichhölzer oder Feuerzeug mit langem "Hals“
  • Zettel und Stifte, um die Erinnerungen aufzuschreiben, die losgelassen werden sollen
  • eine erwachsene Person, die beim Verbrennen dabei ist, darauf achtet, dass die Geheimnis-Regeln eingehalten werden und das Verbrennen ohne Gefahr abläuft

Halten Sie freudige Erinnerungen fest
Die schönen Momente machen die Kinder sichtbar auf einem Plakat. Dazu brauchen Sie

  • ein Flipchart mit Papier oder
  • ein großes Plakat, das an die Wand geklebt wird und
  • dicke Plakatstifte in verschiedenen Farben.

Eine neutrale Person, zum Beispiel ein Elternteil, erklärt den Grundschulkindern bei der Abschiedsfeier, wie das Ritual abläuft:

Die Kinder schreiben Erinnerungen, die sie behalten wollen, alles was sie schön fanden, auf das Plakat, sodass sich jeder dran erfreuen kann. Gefühle, die sie loslassen wollen, schreiben die Grundschulkinder auf einen Zettel, falten ihn zusammen und verbrennen ihn in der Feuerschale.

Wichtige Regel: Was auf dem Zettel steht, bleibt ein Geheimnis. Es ist nicht das Ziel, problematische Lehrer oder Mitschüler zu verletzen, die womöglich eine ganz andere Sicht auf die Dinge haben. Entspannend wirkt ein scherzhaftes Beispiel:

"Wenn ihr mein T-Shirt nicht gut findet, schreibt es auf den Zettel und verbrennt es, aber behaltet es für euch. Ich will es nicht wissen. Wir wollen niemanden verletzen, es geht nur darum, dass ihr euch hinterher befreit fühlt und mit gutem Mut in die neue Schule wechselt.“

Übrigens tut es auch den Eltern und Lehrern gut, die Vergangenheit auf diese Art zu bereinigen.