Nähen: Stoffkante versäumen mit und ohne Faden

An Ihrem Kleid ist der Saum ausgerissen? Sie möchten sich ein neues Kleidungsstück nähen oder ein Accessoire herstellen? Oder ein Kostüm für Fasching oder Karneval? Dann sollten Sie die Möglichkeiten kennen, um die Stoffkante (wieder) zu versäubern. Nicht für alle müssen Sie nähen können.

Wie Sie Stoffränder bändigen: Stoff, den Sie abschneiden, franst aus, wenn Sie keine Gegenmaßnahmen treffen. Das heißt, an den Stoffkanten hängen immer mehr Fäden herunter, in denen Sie hängenbleiben und die nicht schön aussehen. Bloßes Abschnippeln hilft nicht. Es gibt jedoch verschiedene Wege, die das Ausfransen verhindern.

Wenn Sie hochwertige Kleidungsstücke nähen oder Accessoires anfertigen ist es keine Frage: die Stoffränder werden ordentlich versäubert, mit doppelt umgeschlagenem Saum, der vernäht wird. Wenn Sie die Fähigkeit, die Zeit und die Maschine dazu haben, bleiben Sie natürlich dabei.

Es gibt jedoch Fälle, in denen sich ein aufwändig genähter Saum nicht lohnt. Wenn Sie schnell ein Karnevalskostüm brauchen, das nur für einen Abend gedacht ist. Oder wenn die Nähmaschine streikt oder die Zeit knapp ist. Ich stelle Ihnen kurz verschiedene Arten vor, wie Sie den Stoffrand bändigen.

Gegen das Ausfransen – einfach bis fachmännisch

Zickzackschere

Eine Zickzackschere bekommen Sie im Laden für Kurzwaren- oder Bastelbedarf. Sie sollte für Stoff geeignet sein, nicht nur für Papier. Schneiden Sie den Stoff in der gewünschten Größe zu. Jedoch nicht mit einer herkömmlichen Schere, sondern gleich mit der Zickzackschere. Das verhindert Ausfransen nicht komplett und nicht für ewig. Ist aber eine ideale Kurzzeitlösung.

Saum ankleben

Mit verschiedene Arten von Textilklebern können Sie einen Saum festbügeln. Diese gibt es in flüssiger oder Pulverform. Bestreichen oder bestreuen Sie den Stoffrand damit, klappen den Saum um und bügeln ihn fest. Die einfachste Variante sind Klebe-Bänder, die Sie zwischen den Umschlag bügeln. Am besten hält auch ein Klebesaum, wenn Sie ihn doppelt einschlagen, so dass die Stoffkante innen eingeklebt ist. Dabei bleibt der erste Umschlag kleberfrei, den äußeren kleben Sie fest. Achtung: Diese Möglichkeit eignet sich nur für Stoffe, die von der Hitze des Bügeleisens keinen Schaden nehmen, wie Baumwoll- oder Leinenstoffe. Vorsicht bei Chiffon und Stoffen mit Kunstfaseranteil!

Zickzack-Stich

Nicht schön aber schnell und praktisch gelingt das Einsäumen mit dem Zickzackstich der Nähmaschine. Legen Sie den Stoff so unter den Nähfuß, dass die Nadel abwechselnd in den Stoff und ins Leere sticht. Die Kante sieht dadurch ungleichmäßig aus, bewahrt aber vor Ausfransen. Am Anfang und Ende legen Sie für einige Stiche den Rückwärtsgang der Nähmaschine ein. Danach nähen Sie wieder einige Stiche vorwärts und haben die Naht damit gesichert.

Doppelt umsäumt hält besser

Der klassische Saum hält am besten und sieht sauber aus. Dazu bügeln Sie 0,5 – 1 cm Stoff um. Danach schlagen Sie den Stoff noch einmal nach innen, in der gewünschten Saumbreite. Dadurch verschwindet der erste kleine Umschlag im Inneren des Saums. Nochmals bügeln, dann haben Sie es leichter beim Nähen.

Den zweiten Umschlag nähen Sie fest mit einem geraden Stich, 1 mm vom Innenrand entfernt. Am Anfang und Ende vernähen Sie mit dem Rückwärtsgang der Maschine. Übriges Fadenende mit der Nähnadel durch die Naht ziehen, abschneiden. PERFEKT.

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