Mit Kindergeschichten Kinder vom Fernsehen weglocken

Es ist nicht einfach, Kinder vom Fernseher und PC wegzuhalten. Schließlich wollen Eltern ihre Kinder nicht rund um die Uhr bespaßen. Doch brauchen die Kids manchmal eine Anregung, was sie mit Ihrer Zeit anfangen können. Meine kurze Kindergeschichte schenkt Ihnen einige kuschelige Vorlese-Minuten. Und Sie liefert Ihrer Familie Ideen, wie Sie gemeinsam einen farbenfrohen Tag erleben können.

Manche Tage sind rot

Erdbeerzeit, Hitzetage im Sommer oder Weihnachtszeit – verschiedene Zeiten im Jahr können Sie mit der Farbe rot in Verbindung bringen. Meine Kindergeschichte „Ein roter Tag ist wenig bunt“, zeigt Ihnen, wie Sie mit dieser Idee einen besonderen Tag mit Ihrem Kind erleben können. Vielleicht genießen Sie danach die ganz normalen Alltagstage noch mehr.

Geschichte und Ausmalvorlage zum Ausdrucken

Zum Vorlesen drucken Sie die Kindergeschichte mit Illustration am besten aus. Für Ihr Kind habe ich eine Ausmalvorlage zur Geschichte erstellt.

Ein roter Tag ist wenig bunt

„Heute machen wir einen roten Tag“, sagte Mama. Lotti guckte neugierig: „Einen roten Tag? Was soll das sein?“ „An einem roten Tag“, erklärte Mama, „machen wir nur Sachen, die zu rot passen: wir essen rote Nahrungsmittel, wir ziehen rote Kleidung an. Und wir spielen rote Spiele.“

Lotti fand die Idee prima und flitzte zurück in ihr Zimmer, um sich anzuziehen. Aus dem Schrank zog sie eine rote Hose. Auch ein rotes Oberteil fand sie. „Meine Unterwäsche ist weiß mit roten Blümchen drauf, gilt das?“, fragte sie die Mutter. „Es ist unser roter Tag. Wir dürfen allein entscheiden, ob die Unterwäsche dazu passt“, sagte Mama. Lotti fand, es passte. Und weil sie keine roten Socken hatte, entschied sie, dass der rote Tag ein Barfuß-Tag war.

Zum Frühstück stellte die Mama Erdbeermarmelade auf den Tisch. „Das ist langweilig.“ Lotti zog einen Schmollmund. „Wir essen fast jeden Morgen Erdbeermarmelade.“ „Das stimmt“, sagte die Mama. „Aber heute gibt es kein Brot dazu. Und keine Butter. Denn beides ist nicht rot.“ Also löffelte Lotti Marmelade aus der Müslischale. Als sie aufgegessen hatte, aß sie ein paar frische Erdbeeren. Und eine Tomate. „Ich habe immer noch Hunger“, jammerte sie. „Trink noch ein Glas Kirschsaft“, schlug Mama vor. Sie überlegten gemeinsam, welche Spiele richtig rot waren.

„Seilspringen, Rumrennen und mit dem Fahrrad flitzen sind rot“, fand Lotti. Mama stimmte zu und nachdem sie die roten Spiele durch hatten, passten auch ihre Gesichter zum roten Tag. Mama ließ sich ins Gras fallen: „Ich brauche eine Pause“, schnaufte sie. Lotti stand neben ihr und schüttelte den Kopf: „Pause machen ist grün, finde ich. Das geht heute nicht.“

Sie rollten die rote Picknickdecke aus. Darauf sah das Ausruhen nicht mehr so grün aus, fanden sie. Sie setzten sich darauf und Lotti sagt: „Nur rot ist ein Tag gar nicht schön.“ Mama seufzte: „Rot ist anstrengend. Ein brauner Tag wäre besser. Dann könnte ich eine Tasse Kaffee trinken und ein Brot essen.“

„Brot mit Schokocreme, das wäre lecker“, Lotti leckte sich über die Lippen. Aber was machte man an einem braunen Tag? Im Sandkasten buddeln oder Pflanzen eingraben vielleicht. An einem blauen Tag könnten sie das Planschbecken aufbauen. Und auf der Schaukel in den Himmel fliegen. Und was an einem gelben?

Lotti sah Mama an: „Darf ich mir was wünschen?“ Mama sagte: „Na, klar! Was hättest du gern?“ „Dass wir ab morgen nur noch bunte Tage haben. Rot ist zu wenig bunt. Ich möchte alle Farben an jedem Tag.“

Anita Radipentz

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