Kreativer Buchstabensalat – Geheimschrift gar nicht geheim

Sie snid keatirv und haben Sapß am Sipel? Verzeihung. Sie sind kreativ und haben Spaß am Spiel? Dann erfreuen Sie sich vielleicht an dieser Geheimschrift, die als „Buchstabensalat“ wirklich treffend beschrieben ist.

Unser Gehirn leistet Übersetzungsarbeit

Sie sind erstaunt, dass Sie den ersten Satz nahezu flüssig lesen und verstehen konnten? Das liegt daran, dass unser Gehirn großartige Arbeit leistet. Stehen der erste und letzte Buchstabe eines Wortes am richtigen Platz, ist es fähig, die Wortbilder als Ganzes zu erfassen, also zu lesen.

Das gelingt dem Leser besonders gut, wenn er das Thema des Textes kennt, bestimmte Begriffe sozusagen erwartet. Auch sollte das Geschriebene einfach formuliert sein, mit kurzen Worten. Denn einen Buchstabentausch innerhalb von Silben überlesen wir holperfrei.

Bringen Sie selbst Kuddelmuddel ins Wort

Natürlich können Sie mühevoll in Handarbeit das „Innenleben“ von Worten vertauschen, um Geheimbotschaften zu verfassen. Pfiffiger können Sie experimentieren mit dem „Textzwirbler“, einer einfachen Software, die von einem findigen Journalisten ins Netz gestellt wurde und zum Ausprobieren einlädt.

Wozu ein kreatives Textchaos?

  • Verblüffen Sie Ihre Freunde mit einer Kuddelmuddel-Botschaft.
  • Schreiben Sie Ihre Geburtstagswünsche in buchstabensalatisch und begründen Sie diese Aktion damit, dass ab einem bestimmten Alter Gehirnjogging gut tut.

Eine heilsame Erkenntnis

Nehmen Sie das Gehirn-Phänomen ernst und lassen Sie Texte, die Sie fehlerfrei weiter geben wollen, von anderen gegenlesen. Denn auch wenn es Ihnen schadet, überliest das Gehirn Buchstabendreher und macht sie quasi unsichtbar. Doch passiert das vor allem mit bekannten Texten. Dem kritischen zweiten Blick Ihres Lesers kommt das gar nicht kreativ, sondern eher schlampig vor.

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