Checkliste Züchtersuche: Was macht den guten Züchter aus?

Wodurch zeichnet sich ein guter Züchter aus? Der Züchter hält nicht mehr als ein bis zwei Rassen/Tierarten. Die Anzahl der gehaltenen Tiere sollte so begrenzt sein, dass die Züchterfamilie sich jedem einzelnen Tier noch individuell zuwenden kann. Worauf Sie noch bei der Suche nach dem richtigen Züchter achten sollten, erfahren Sie hier.

Gute Zuchtstätten haben nicht das ganze Jahr über Nachwuchs abzugeben. Die Fließbandmethode, bei der jede Woche Nachwuchs angeboten wird, ist gewerbliche (Massen)Zucht.

Selbst wenn in solchen Zuchtanstalten zusätzliche Helfer/Tierpfleger herangezogen werden, bleibt keine Zeit für die individuelle Prägung des Nachwuchses. Fehlprägungen und gestörtes Sozialverhalten sind bei solchen Tieren an der Tagesordnung.

Der richtige Züchter: Die Räume

Die Zuchtstätte bzw. die Aufzuchträume sind hell, geräumig, mit fließendem Wasser ausgestattet und ggf. beheizbar (nicht für alle Tierarten nötig). Alle Räumlichkeiten sind hygienisch einwandfrei und sauber. Die Zuchtanlagen wurden arttypisch errichtet und bieten den Tieren genügend Freiraum.

Verhalten des Züchters

Der Züchter interessiert sich für die Haltungsbedingungen beim Käufer, rät ihm notfalls sogar vom Kauf ab, statt ihm ein Tier „aufzuschwatzen“. Es gibt keine „Sonderangebote“ oder Schnäppchen sondern Festpreise, der Qualität des Tieres entsprechend. Die Preise bewegen sich im Bereich anderer organisierter Züchter dieser Rasse. Gute Züchter haben sehr viele Auslagen, die durch den Kaufpreis eines Jungtieres oft gerade so abgedeckt werden. Wer noch viel Spielraum für Verhandlungen hat, spart entweder an der Aufzucht oder er hat eine große Menge von Tieren, wo es dann die Masse bringt. Leider kaufen Sie dann alle Nachteile eines Tieres.

Kaufvertrag vom Züchter

Sie erhalten einen detaillierten Kaufvertrag. Der Züchter zeigt Ihnen seine Zuchtanlage und die Räumlichkeiten. Der Züchter bemüht sich um die jeweils bestmögliche Verpaarung und kann Ihnen aufschlussreich erklären, warum er genau diese Verpaarung durchgeführt hat.

Dokumente des Züchters

Sie dürfen die Zuchtdokumente – Elterntiere, Jungtiere und Zuchtstätte betreffend – einsehen. Die Dokumente sind keine „Eigenproduktionen“, sondern sichtbar echt. Der Züchter kann Ihnen ohne Zögern Auskunft geben, was er für die Verbesserung der Qualität seiner Rasse unternimmt. Fahrten zu weit entfernten Vatertieren, Zukäufe aus anderen Linien, Importe von Tieren, Vermeidung von häufigen Wiederholungsverpaarungen (Verbesserung der genetischen Breite der Rasse) sollten selbstverständlich sein.

Der Züchter kann Ihnen schlüssig Auskunft über Anatomie, Wesen und ggf. Zuchtprobleme der Rasse geben. Alle Tiere des Züchters verhalten sich ihm gegenüber vertrauensvoll. Die erwachsenen Tiere und die Jungtiere zeigen keine ausgeprägte Angst Fremden gegenüber. Eine gewisse Vorsicht oder Reserviertheit dürfen sowohl Muttertiere, als auch Welpen den Besuchern gegenüber haben.

Organisierte Züchter bieten nur Tiere mit Abstammungspapieren an. Wenn Sie zwischen „mit Papieren“ und „ohne Papiere“ wählen dürfen, hintergeht der Züchter die Bestimmungen seines Zuchtverbandes, der solche Optionen nicht vorsieht. Die Tiere sind eindeutig und unverwechselbar gekennzeichnet (Microchip, Täto- Nummer, Brandzeichen) und Sie erhalten einen dazu passenden Impfausweis und die Abstammungspapiere. Achten Sie auf Fälschungen oder Korrekturen in den Papieren. Gute Züchter drängen nicht auf eine Entscheidung, sondern bieten Ihnen Zeit zum Überlegen an.

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