Wellness-Oase statt Nasszelle: Tipps zur Badsanierung

Sich wohlfühlen im eigenen Badezimmer – wer will das nicht? Doch in der Praxis schrecken viele vor einer allumfassenden Renovierung zurück und arrangieren sich lieber mit den Gegebenheiten. Dabei muss das nicht sein: Wenn man weiß, wie man Heizkörper tauscht und worauf beim Fliesen zu achten ist, muss das perfekte Badezimmer kein Wunschtraum mehr bleiben.

Der komplette Verzicht auf den keramischen Wandbelag ist keine Option: Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit beim Baden und Duschen drohen Tapeten den Halt an der Wand zu verlieren.

Wandbelag: Fliesen oder Tapete?

Es empfiehlt sich ein Kompromiss: Den Fliesenspiegel zieht man am besten bis zu einer Höhe von 1,80 Meter, bei höheren Decken entsprechend größer. Entweder tapeziert man über dem Fliesenspiegel bis zur Decke oder – und das ist die elegantere Variante – verputzt die Wand einfach und streicht sie weiß. Das hat auch den Vorteil, dass die Feuchtigkeit sich nicht an der Tapete festsetzen kann. Nach dem Duschen oder Baden einfach gut lüften, dann muss man außerdem keinen Schimmel fürchten.

Fliesen richtig abschlagen – oder Alternativen finden

Bei einer anstehenden Badsanierung müssen zunächst die alten Fliesen von der Wand geschlagen werden – oder nicht? Wer zum Beispiel in einer Mietwohnung wohnt und die Genehmigung des Vermieters nicht bekommt oder bei Auszug nicht nochmal ran will, der kann auch einfach kleben lassen: Dienstleister bieten an, nach einer umfangreichen Reinigung und Entkalkung die Fliesen mit Flüssigkunststoff zu beschichten.

Dieser ist die Basis für danach aufgetragene Verzierungen oder Farben. So ist es möglich, das Bad mit vergleichsweise geringem Aufwand in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Wer lieber den traditionellen Weg gehen und die Fliesen an der Wand ersetzen will, der sollte zum einen die Badkeramik vor Splittern schützen. Zum anderen ist es wichtig, den entstehenden Staub von den Atemwegen fernzuhalten. Ein Mundschutz sowie ein geöffnetes Fenster sind Pflicht.

Heizkörper selbst anschließen

Ein Merkmal moderner Badezimmer sind große, vertikal ausgerichtete Heizkörper. Sie erzeugen nicht nur Wärme, sondern dienen gleichzeitig als Handtuchhalter. Verfügt man nicht über entsprechende Kenntnisse, empfiehlt es sich in den meisten Fällen den Heizkörper vom Fachmann anschließen zu lassen. Möchte man sich selbst an den Einbau wagen, hier die Schritte im Überblick:

Nachdem die Befestigungspunkte an der Wand angezeichnet sind, wird gebohrt. Anschließend montiert man den Heizkörper an der Wand. Im nächsten Schritt muss das Thermostatventil mit dem Rohrbogen verschraubt werden. Dazu wird das Zweirohrventil auf den unteren Teil des Heizkörpers aufgeschraubt. Mit dem Umführungsrohr wird nun die Länge zwischen beiden Ventilen eingepasst und diese markiert.

Nachdem beide Seiten des Umführungsrohres verschraubt sind, kann der Thermostatknopf auf das Thermostatventil gesetzt werden. Jetzt sind nur noch die Anschlüsse zu legen: Die Bögen für den Kreuzungsfittinganschluss müssen mit dem Rohrabschneider gekürzt und mittels Euroadapter sowohl mit Zweirohrventil und Kreuzungsfitting verbunden werden. Eventuell müssen Überschneidungen noch gekürzt und Längen kalibriert werden. Kreuzungsfitting und Heizungsrohre können außerdem hinter einer Sockelleiste versteckt werden.

Neue Fliesen und ein großer Heizkörper können einem Badezimmer schon einen neuen Look verpassen. Entscheidet man sich für die Klebe-Lösung entsteht kein Dreck und der Urzustand ist schnell wiederhergestellt. Mit diesen Tipps kann das grundlegende Design eines Badezimmers neu ausgerichtet werden. Möbel, Dekorationen und Accessoires setzen weitere Akzente.

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