Schrauben richtig eindrehen – so geht‘s

Schrauben richtig einzudrehen, hat seine Tücken. Schnell kann es passieren, dass die Schraube krumm und schief eingedreht wird oder das vorgebohrte Loch zu kurz oder zu breit ist. Diese Anleitung gibt Ihnen eine kleine Hilfestellung, damit Sie Schrauben immer richtig eindrehen.

Schrauben niemals einschlagen

Zu Beginn beachten Sie diese Faustregel: Schrauben immer mit einem Schraubendreher oder Akku-Schrauber eindrehen. Niemals Schrauben wie einen Nagel mit einem Hammer einschlagen. Damit würden Sie die Holzfasern und den Schraubenkopf demolieren.

Schrauben richtig auswählen

Zu Anfang müssen Sie die richtigen Schrauben für Ihre Arbeiten auswählen. Das heißt, Sie müssen die Schraubenart, die Stärke, die Länge und die Anzahl der benötigten Schrauben bestimmen. Die Art der Schrauben hängt davon ab, welchen Zweck sie erfüllen sollen. Wenn Sie die Werkstücke beispielsweise der Feuchtigkeit aussetzen müssen, ist es ratsam rostfreie Schrauben zu verwenden. Auch bei der Bestimmung der Schraubendicke und -länge hängt es stark vom Zweck ab.

Schrauben und Werkzeuge bereitlegen

Als nächstes legen Sie die Schrauben und die Schraubendreher oder den Akku-Schrauber bereit. Wichtig ist, dass Sie zuvor die richtige Größe durch Einpassen des Schraubendrehers oder Bits, wenn Sie mit einem Akku-Schrauber arbeiten, im Schraubenkopfprofil ermitteln. Zu große oder zu kleine Schraubendreher bzw. Bits könnten das Schraubenkopfprofil beschädigen.

Passenden Bohrer auswählen

Wenn Sie die Löcher vorbohren müssen, gilt es nun den passenden Bohrer auszuwählen. Der Durchmesser des Bohrers sollte einige Millimeter geringer sein als die der Schraube. Also für eine 10er-Schraube nehmen Sie einen 7er-Bohrer. Wenn Sie eine ganze Reihe vorbohren müssen, dann zeichnen Sie die Schraubenreihe mit einem Gliedermaßstab oder Anschlagwinkel gerade an. Ebenso die Abstände zwischen den einzelnen Schrauben.

Löcher einstechen oder vorbohren

Verwenden Sie kleine Schrauben, reicht es, wenn Sie die Löcher vorher mit einem Spitzbohrer einstechen. Für dickere Schrauben hingegen ist ein Vorbohren unerlässlich. Der Durchmesser des Bohrers sollte etwas kleiner als der Durchmesser der Schrauben sein. Die Bohrlochtiefe ist etwa zwei Drittel der Schraubenlänge.

Bohrlöcher säubern

Wenn Sie mit dem Vorbohren fertig sind, säubern Sie vorsichtig die Bohrlöcher mit einem Tuch, Sauger oder Gebläse. Sie können Ihr Werkstück, wenn möglich, auch umdrehen und das Bohrloch durch leichtes Klopfen von Holzspänen befreien.

Spanplattenschrauben – ohne Vorbohrung direkt ins Holz

Sie können für Holzbauteile auch Spanplattenschrauben verwenden. Die scharfe Spitze mit Gewindeansatz greift sofort ins Holz. Das hat den Vorteil, dass Sie die Spanplattenschrauben ohne Vorbohrung direkt ins Holz eindrehen können. Je nach Art und Umfang der Arbeiten nehmen Sie für das Eindrehen der Spanplattenschrauben einen Schraubendreher oder einen Akku-Schrauber mit Rechts-links-Lauf (Eindrehen und Lösen).

Schrauben eindrehen

Wenn alle Vorarbeiten erledigt sind, können Sie nun die Schrauben eindrehen. Am leichtesten lassen sich die Schrauben eindrehen, wenn Sie die Schrauben etwas einfetten. Verwenden Sie aber kein Öl. Öle hinterlassen hässliche Fettflecken auf dem Holz.

Tipp: Beim Eindrehen der Schrauben sollten Sie immer darauf achten, dass zwei Drittel des Gewindes (ab Gewindespitze) im Werkstück stecken. So verhindern Sie, dass die Schrauben zu weit vorstehen.

Zwingen helfen einzelne Werkstücke zusammenzuhalten

Hilfreich beim Schrauben eindrehen sind Zwingen. Zwingen helfen einzelne Werkstücke, während des Eindrehens in der passenden Stellung zusammenzuhalten.

Grate entfernen

Beim Eindrehen der Schrauben kann es passieren, das sich am Schlitz des Schraubenkopfes Grate gebildet haben. Diese Grate lassen sich am besten mit einer feinen Eisenfeile oder Schleifpapier entfernen.

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