Lavendel, eine Gartenpflanze mit echtem Nutzen

Wenn Sie Lavendel hören, denken Sie dann nicht auch an die beeindruckenden Lavendelfelder in der Provence? An Sommer, Sonne und die Seele baumeln lassen? Doch Lavendel ist so viel mehr als nur der Gedanke an Süden. Er lockt jede Menge Bienen und Hummeln in unsere Gärten. Sorgt dafür, dass Läuse und Schnecken Reißaus nehmen, heilt Wunden, wirkt nervenberuhigend und nimmt dem Leben die Schwere.

Wenn auch Sie gerne Ihren Garten oder Balkon mit der blauvioletten Schönheit schmücken möchten, dann greifen Sie gerne beherzt zu. Denn der echte Lavendel ist keine Mimose und hält so einiges aus. Auch unregelmäßiges Gießen stellt für den Lavendel kein Problem dar, er übersteht locker eine  ein- bis zweiwöchige Trockenzeit. An einem windgeschützten Standort sind auch harte Winterfröste für ihn kein Problem. Auch wenn Sie nur bedingt mit einem grünen Daumen gesegnet sind, können Sie sich an dieser duftenden Gartenmedizin erfreuen.

Lavendel tut Natur und Mensch gut

Im Garten hält der Lavendel dank seines intensiven Aromas viele Schädlinge fern, aber lockt im Gegenzug Hummeln und Bienen an. Wer im heimischen Garten gerne Gemüse anbaut, sich bisher aber immer über die alljährliche Schneckenplage geärgert hat, der tut gut daran, die Gemüsebeete mit Lavendelsträuchern einzugrenzen. Kleiner Aufwand, große Wirkung: Denn die Nacktschnecken werden dank des intensiven Duftes einen großen Bogen um das Gemüsebeet machen und Sie dürfen sich über reichhaltige Ernte freuen.

Doch nicht nur im Garten leistet der Lavendel, der übrigens 120 heilsame Inhaltstoffe aufweist, exzellente Dienste. Noch heute kommt der Lavendel bei der Wunddesinfektion zum Einsatz. Am besten hilft er uns Menschen allerdings bei Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Krämpfen. Kein Wunder also, dass der Lavendel früher im Volksmund als „Nervenkräutel“ bezeichnet wurde.

Lavendel, ein echtes Allroundtalent

Sie sehen die Bandbreite des „Blaublühers“ ist riesengroß und selbst vor der Küche macht der Lavendel nicht halt. Denn Lavendel gibt Gerichten eine unverkennbare, pikante Note, die so mancher Leckerei das gewisse Etwas verleiht. Beispielhaft für den Einsatz des Lavendels in der Küche folgt nun ein Rezept für Lavendelkekse:

Zutaten für 10-20 Herzen:

  • 250 g weiche Butter
  • 150 g Rohrzucker
  • 250 g Mehl
  • 125 g Reismehl (gibt es im Asialaden)
  • 2 EL getrocknete Lavendelblüten
  • 3 EL frische Lavendelblüten (wenn Sie keine frischen Blüten zur Hand haben, können Sie ersatzweise auch getrocknete Blüten verwenden)
  • Puderzucker zum Bestreuen, Mehl für die Arbeitsfläche

So wird es gemacht:

  • Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen
  • Butter zusammen mit dem Rohrzucker schaumig rühren
  • Mehl darüber sieben und das Reismehl hinzufügen und die Masse zu einem geschmeidigen Teig verkneten
  • anschließend die getrockneten Lavendelblüten unterkneten
  • Teig in Frischhaltefolie wickeln und etwa 30 Minuten in den Kühlschrank legen
  • in der Zwischenzeit den Puderzucker mit den frischen Lavendelblüten mischen
  • den gekühlten Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 4 mm dick ausrollen und Herzen ausstechen
  • die Herzen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
  • im Backofen etwa 15 Minuten backen, herausnehmen und auskühlen lassen
  • die ausgekühlten Herzen auf Teller legen und dick mit dem Lavendelpuderzucker bestäuben

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