Winterwunder Zaubernuss – Wissenswertes über die Hamamelis

Ein Blütenwunder im Schnee ist die Zaubernuss. Die botanisch Hamamelis genannte Pflanze ist der auffallendste und bekannteste Winterblüher. Die Pflege ist einfach, wenn beim Pflanzen alles richtig gemacht wird. Hier finden Sie Pflanz- und Pflegetipps.

Zu den bekanntesten Winterblühern gehört die Zaubernuss. Im Gegensatz zu anderen winterblühenden Gehölzen blüht sie sehr üppig an weit verzweigten, ausladenden Sträuchern.

Der Standort

Hamamelis, so der botanische Name, wächst zwar langsam aber stetig zu bis zu fünf Meter hohen und breiten Sträuchern. Schon bei der Pflanzung sollte diesem Platzbedürfnis Rechnung getragen werden. Damit die spektakuläre Winterblüte, aber auch die leuchtende Herbstfärbung gut zur Wirkung kommen, ist eine Solitärpflanzung an einem warmen, sonnigen Standort ratsam.

Der Boden sollte durchlässig, nahrhaft und leicht sauer sein. Das Wurzelgeflecht liegt recht flach und kann daher bei einer Bodenbearbeitung leicht verletzt werden. Ideal ist deshalb eine dicke Mulchschicht oder Bepflanzung mit Bodendeckern.

In der Vase

Zaubernüsse wachsen langsam, nur bis zu 20 Zentimeter im Jahr. Deswegen sollten sie nicht geschnitten werden, mit Ausnahme einiger weniger Zweige, die, knospig geschnitten, bis zu zehn Tage in der Vase blühen. Im warmen Zimmer entfaltet sich zudem ein süßer Duft.

Sorten

Die Hamamelis stammt aus Nordamerika und Ostasien, von wo aus sie im 19. Jahrhundert unsere Gärten eroberte. Die Chinesische Zaubernuss (Hamamelis mollis) und die Japanische Zaubernuss (Hamamelis japonica) sind die häufigsten Gäste in unseren Gärten.

Zahlreiche gärtnerische Züchtungen haben immer neue Hybriden hervorgebracht, die sich in Größe und Farbe unterscheiden. Gelb blühen Hamamelis mollis und „Pallida“ (frühe Blüte, oft schon vor Weihnachten) und „Brevipetala“ (starker Duft). Orange sind „Aphrodite“ (Februar bis März) und „Feuerzauber“ (frühe Blüte, schwacher Duft). Rot leuchten „Ruby Glow“ und „Diane“.

Zaubernuss

Zu ihrem Namen Zaubernuss, früher auch Hexenhasel genannt, kommt der Strauch wegen seiner Blütezeit mitten im Winter noch vor dem Blattaustrieb. Ihre haselnussähnlichen Früchte platzen im Sommer mit lautem Knall und schleudern die „Nüsschen“ bis zu zehn Meter weit. Zweige dieser magisch erscheinenden Pflanze wurden oft als Wünschelruten benutzt.

Heilmittel

Sowohl in den Blättern als auch in der Rinde sind Glykoside, Cholin und Saponin enthalten, welche noch heute als Kosmetika eingesetzt werden. Extrakte dienten als Arznei bei Durchfall und Hämorrhoiden.

Sammlung

Ein reichliches Sichtungsmaterial bietet der „Park der Gärten“ in Bad Zwischenahn, der zur Hamamelisblüte außerplanmäßig seine Pforten öffnet.

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