Winterblühende Pflanzen: Wie kommt auch im Winter Farbe in den Garten?

Auch bei Minustemperaturen zeigen einige, sonst überwiegend kahle Zweige von Gehölzen zarte kleine Blüten. Jasmin, Geißblatt und Schneeball erfreuen Auge und Nase. Was gibt es Wissenswertes über diese Pflanzen? Ein paar Tipps.

Bei einem Spaziergang durch winterlich ruhende Gärten lockt ein süßer Duft. Bei näherem Hinsehen entdeckt der Naturfreund erste, oft unscheinbare Blüten an Ziersträuchern. Im Sommer würde man sie kaum bemerken, im kahlen Garten ist ihnen die volle Aufmerksamkeit gewiss. Was ihnen an äußerer Pracht fehlt, wird durch süßen und intensiven Wohlgeruch wettgemacht, um die wenigen Insekten anzulocken, die in dieser Jahreszeit unterwegs sind.

Winterfeste Pflanzen: Nähe zum Haus

Damit die Pracht in der überwiegend frostigen Periode auch genügend gewürdigt werden kann, sollten winterblühende Sträucher so platziert
werden, dass man sie mühelos betrachten kann. Ein Platz in der Nähe der Terrasse oder des Hauses ist ideal. Hauswände schützen vor rauen Winden und geben die an sonnigen Tagen gespeicherte Wärme ab.

Ein nahrhafter, leicht saurer bis neutraler Boden ohne Staunässe ist für alle erwähnten Gehölze unabdingbar.

Schöne Asiaten

Am häufigsten ist die weiß bis zartrosa blühende Märzkirsche (Prunus incisa) anzutreffen. Ihr Name ist in doppelter Hinsicht irreführend, denn sie blüht oft schon ab November und ist botanisch gesehen eine Pflaume.

Wunderschöne cremegelbe Glöckchen, welche einen starken Vanilleduft verströmen, trägt die chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) am zweijährigen Holz. Die Hauptblüte des bis zu drei Meter hohen Strauches liegt im Februar. In den ersten Jahren ist bei strengen Frösten ein Winterschutz ratsam. Der ausgewachsene Busch verträgt später
Fröste bis zu minus 10 Grad. Wie sein Name praecox (vorzeitig) verrät, blüht der Rhododendron praecox ab Februar bis April in rosa. Rhododendron dauricum ist ebenso frühzeitig.

Schneebälle

Sträucher aus der Familie der Schneebälle (Viburnum) machen ihrem Namen alle Ehre. Süß duftende rosa Dolden zeigen sich ab Dezember an den Zweigen von Viburnum x botnantense „Dawn“ und Viburnum farreri. In milden Wintern blüht der Duftschneeball Viburnum fragans schon ab Mitte November. An Standorten, die ihnen genehm sind, wachsen Schneebälle derart üppig, dass sie im Gegensatz zu den anderen Winterblühern regelmäßig geschnitten werden müssen.

Echter Jasmin

Die primelgelben duftenden Blüten des Jasminum nudiflorum (nacktblättriger Winterjasmin) sehen denen der Forsythia sehr ähnlich. Unterscheidungsmerkmal ist der zaghaftere Wuchs und natürlich die Blütezeit von Januar bis April. Seine zarten Zweige ranken und müssen durch Spaliere gestützt werden.

Geißblatt

Die große Familie der Geißblattgewächse, auch Jelängerjelieber genannt, hat auch einen Winterblüher im Sortiment. Rahmweiße duftende Blüten des Wintergeißblattes(Lonicera x purpusii) erfreuen das Auge von Dezember bis April.

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