Clematis – so bewahren sie eine üppige Blüte

Die Waldreben (Clematis), auch Klematis, zählen zu den schönsten Kletterpflanzen in unseren Gärten. Sie gelten völlig zu Unrecht als etwas heikel. Beachten Sie nur ein paar wenige Grundregeln bei der Pflege, währt die Freude an ihnen jahrelang.

Das Clematisangebot ist riesig. Egal, ob es sich um die großblumigen Blütensterne der Hybriden oder die Blütenglocken der „Wildarten“ handelt, die Erfordernisse an Standort und Pflege sind gleich. Unterschiedlich je nach Sorte ist jedoch der richtige Schnitt, der über die Blütenfülle der Kletterpflanze entscheidet. Unterbleibt diese pflegerische Maßnahme, bilden sich im Laufe der Zeit dichte Blatt- und blütenlose Stängelknäuel.

Standort und Bodenverhältnisse

Clematis gedeihen am besten im Halbschatten auf lockeren, humosen und nährstoffreichen Böden. Schwerer Boden muss mit Sand und Kies gelockert werden. Sandböden sind gut geeignet, falls eine Speichermöglichkeit für Wasser und Nährstoffe geschaffen wird. Dies können Sie durch reichliche Zugabe von handelsüblicher Blumenerde gewährleisten. Clematis können 15 bis 20 cm pro Tag wachsen und brauchen daher eine ausgewogene Nährstoffversorgung.

Im Frühjahr sollte Volldünger und etwas Kalk ausgebracht werden, im Laufe des Sommers eine zweite Düngergabe. Clematis überstehen eher Trockenheit als Staunässe, ein gesundes Wachstum ist indes nur bei einer guten Wasserversorgung gewährleistet.

Pflanzung

Clematis können von April bis Oktober gepflanzt werden. Optimal ist eine Bodentemperatur von 16 bis 18 °C. Das Pflanzloch ist spatentief auszuheben. Clematis der alpinen, montana- und orientalis-Familie werden so tief gepflanzt, wie sie im Topf gezogen worden sind.

Clematis viticella und texenis werden 5 bis 7 cm tiefer gepflanzt. Die Pflanze sollte gut angegossen, aber nicht – wie bei Rosenpflanzen – eingeschlämmt oder die Erde festgetreten werden. Junge Triebe müssen behutsam an ein Rankgitter geleitet werden.

Der Schnitt

Um eine gut verzweigte kräftige Pflanze zu erhalten, sollten Sie alle neuen Waldreben im November des Pflanzjahres 20 bis 30 cm über dem Erdboden zurückschneiden. In den Folgejahren muss individuell je nach Clematissorte geschnitten werden.

Tipp: Bewahren Sie das Etikett der Pflanze, auf der Rückseite ist die Rückschnittgruppe vermerkt.

Gruppe 1

Hier wird gar nicht oder nur, wenn unbedingt notwendig, geschnitten. Clematis alpina oder montana legen die Blütenknospen im Sommer oder Herbst an. Sie blühen am „alten Holz“, geschnitten wird nach der Blüte im Juni.

Gruppe 2

Im November werden alle Triebe um die Hälfte gekürzt, ältere Pflanzen ca. 1 Meter über dem Boden. Die Blüte erscheint an den neuen Trieben am alten Holz, danach ist ein leichter Rückschnitt zu empfehlen. Eine zweite Blüte erscheint, wenn die Fruchtstände mit dem nächsten Blattpaar entfernt werden. Ein starker Rückschnitt im Herbst alle 4 bis 5 Jahre verhindert das Verkahlen.

Gruppe 3

Zahlreiche Wildarten, die nur einmal im Sommer blühen, werden im November oder Februar dicht über dem Boden zurückgeschnitten.

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