E-Buch versus gedrucktes Buch

Das E-Buch ist im Visier des deutschen Buchhandels. Bereits im Sommer 2010 meldete Amazon, mehr E-Books als Hardcover-Bände verkauft zu haben. Doch wie gut ist das E-Buch tatsächlich?

Die Revolution des E-Buchs wurde uns schon vor zehn Jahren angekündigt. Damals reichte die Technik aber bei Weitem noch nicht aus, um dem gedruckten Buch ernsthaft Konkurrenz machen zu können. Doch dies ist heute anders geworden. Das E-Buch beginnt, das gedruckte Werk zu verdrängen.

Vorteile beim E-Buch
Die Vorteile beim E-Buch liegen auf der Hand. Bereits ein einziger E-Book-Reader kann mehr Bücher speichern, als in einem mittleren Bücherregal Platz finden.

Dass der deutsche Buchhandel diese Entwicklung noch nicht überdeutlich zu spüren bekommen hat, liegt schlicht und allein an der Tatsache, dass es bisher nur wenige deutschsprachige E-Bücher gab. Vor allem hatte der deutsche Buchhandel das Glück, dass Amazon den eigenen E-Reader Kindle zwar in die ganze Welt verschickt, das deutschsprachige E-Buch-Angebot aber gerade bei diesem E-Book-Reader sehr knapp ist.

Da der Kindle kein kopiergeschütztes E-Buch anderer Anbieter akzeptiert, war dieser E-Book-Reader bisher nur für Anhänger englischer Literatur interessant. Dies könnte sich in diesem Jahr allerdings ändern, denn Gerüchten zufolge denkt Amazon derzeit intensiv über eine deutsche E-Book-Abteilung nach.

Wie gut lässt sich ein E-Buch lesen?
Ob man ein E-Buch wirklich gut lesen kann, zeigen die Ergebnisse eines aktuellen E-Book-Reader-Tests der Stiftung Warentest. Zugleich war dieser Test zum E-Buch auch der erste, in dem 13 Lesegeräte gegeneinander antreten mussten.

Die meisten Lesegeräte für das E-Buch waren mit einem Schwarz-Weiß-Bildschirm ausgestattet, bei dem die Schrift mit "elektronischer Tinte" (E-Ink) angezeigt wird. Die Displays waren daher nicht selbstleuchtend.

Nach Ansicht der Tester hatten diese Displays gegenüber den E-Book-Readern mit LCD-Bildschirmen einige Vorteile. Unter anderem verbrauchten sie beim Lesen eines E-Buchs weniger Strom. Während etwa beim iPad schon nach einigen Stunden der Akku streikte, waren die Tester von der Dauerleistung anderer E-Buch-Lesegeräte mehr als überrascht.

Vor allem aber gefiel den Testern die Textdarstellung der E-Ink-Displays. Das E-Buch wurde als sehr scharf beurteilt und verfügte über einen größeren Blickwinkel als LCD-Anzeigen. Außerdem konnte ein E-Buch auch noch bei hellem Umgebungslicht gelesen werden.

Lediglich bei dunkler Umgebung hatte etwa das LCD-Display des iPad die Nase vorn, da bei unbeleuchteten E-Book-Readern eine Leselampe eingesetzt werden musste.

Wie blättert man in einem E-Buch?
Um ein E-Buch zu lesen steuert man die Lesegeräte in der Regel über Tasten. Allerdings gibt es auch E-Book-Reader, die über einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen) verfügen und die über Eingabestifte oder die Finger bedient werden.

Doch nicht nur das Blättern im E-Buch ist so möglich. So können moderne Lesegeräte zum Beispiel ein E-Buch in verschiedenen Schriftgrößen darstellen. Dies ist vor allem für Menschen mit einer Sehschwäche wichtig, da sie ihr E-Buch dann in einer großen Schrift lesen können.

Wie kommt das E-Buch auf das Lesegerät
Ein E-Buch wird per USB-Kabel von einem PC auf den E-Book-Reader übertragen. Lediglich das iPad benötigte im Test der Stiftung Warentest zur Datenübertragung die Software iTunes. Dafür konnten das Apple iPad und der Amazon Kindle die E-Books auch drahtlos aus den Onlineläden der Anbieter laden, entweder über Mobilfunk oder über WLAN-Funknetze.

Einzelheiten über den ersten Test über E-Buch-Lesegeräte der Stiftung Warentest finden Sie in einem VNR-Beitrag.