10 praxiserprobte Tipps zum Geldsparen beim Modellbahn-Hobby

Das Modelleisenbahn-Hobby ist anspruchsvoll

Der Einstieg in das Hobby Modelleisenbahn wirkt mit Startpackungen ab rund 60 Euro preislich moderat. Mit den Ansprüchen wachsen jedoch auch die Preise, und zwar gefühlt exponentiell. Doch erfahrene Modellbahner kennen ein ganzes Bündel an Tricks, mit denen Sie erheblich sparen, ohne an Qualität, Funktionalität oder Optik einzubüßen. Dabei reicht das Sparpotenzial von satten Rabatten beim Einkauf bis zu 100% beim Benutzen kostenloser Alternativen.

1. Ladegut im Selbstbau

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Modellbahn und Echtbahn besteht darin, dass die Echtbahn nicht für Spaß und Freude durch die Gegend fährt, sondern einen Logistikauftrag erfüllt. Anders gesagt: Speziell leere Güterwaggons wirken wesentlich vorbildferner als Modelle mit Beladung. Das wissen auch die Hersteller und bieten immer häufiger Modelle inklusive Ladung an, allerdings zu gesalzenen Preisen.

Deutlich sparen lässt sich, wenn Sie für die Beladung selbst sorgen. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten: Als „Schrottladung“ eignen sich Metallspäne aus einer Werkstatt, Rohre können mit Alfern aus dem Baumarkt nachgestellt werden. Ein wenig farbliches Nachbehandeln, und schon wirken die Waggons perfekt. Auch kostenlose Bastelbögen sind eine prima Alternative.

2. Bausätze anstatt Fertigprodukte

Etliche Hersteller bieten zusätzlich zu den betriebsfertigen Produkten auch Bausätze an. Beispielsweise sind bei Littfinski (www.ldt-infocenter.com) praktisch alle elektronischen Komponenten auch als Bausatz erhältlich, auch Viessmann (www.viessmann-modell.com) bietet Komponenten als Bausätze an.

Wer gut mit der Lötstation kann, spart hier mit ein wenig Zeiteinsatz bis zu einem Drittel des Preises. Sogar Rollmaterial gibt es als Bausatz. Conrad Electronic (www.conrad.de) beispielsweise bietet H0-Waggonbausätze von PIKO zur Selbstmontage.

3. Bestellen mehrerer gleicher Artikel

Viele Teile auf der Modellbahnanlage werden mehrfach oder sogar vielfach benötigt: Vom Gleismaterial über Weichenantriebe bis hin zu gleichen Waggons für Ganzzüge reicht der Modellbahner-Wunschzettel. Es lohnt sich daher, Bestellungen zusammenzufassen, was z. B. in Modellbahnclubs meist kein großes Problem ist. Das bringt immerhin eine Ersparnis von bis zu 20% ein.

4. Ausweichen auf gleiches Modell eines anderen Herstellers

Trotz der ungeheuren Vielfalt des Rollmaterials gibt es viele Modelle, die von mehreren Herstellern angeboten werden und somit eine Anschaffungsalternative eröffnen. Wenn Sie beispielsweise einen Ganzzug aus Tankwagen bilden möchten, können Sie sich mit ruhigem Gewissen für das Wunschmodell des günstigsten Herstellers entscheiden.

Achten Sie speziell bei der führenden Spurweite H0 allerdings darauf, dass die richtigen Radsätze für Ihr Gleismaterial installiert sind. Nötigenfalls sollte der Händler isolierte/nicht-isolierte Radsätze je nach Erfordernis ohne Aufpreis tauschen.

5. Geräteeigenschaften genau vergleichen

Artikel wie Magnetartikeldecoder gibt es nicht nur von vielen unterschiedlichen Herstellern. Sie unterscheiden sich auch in der Ausführung erheblich: Manche Decoder sind mit 8 Impulsausgängen zur Steuerung von 4 Magnetartikeln mit Doppelspulenantrieb ausgestattet, manche können aber nur zwei, andere sogar 16 Artikel steuern. Entsprechend den Anforderungen Ihrer Anlagenplanung spart der Kauf des genau passenden Geräts erheblich Geld ein.

6. Auktionshäuser, Online-Shops und Preissuchmaschinen

Dies ist ein heikler Punkt beim Geldsparen, denn dem Sparpotenzial steht ein gewisses Risiko gegenüber. Was sich bewährt hat: Versuchen Sie, passende Ersatzteile mittels der Suchworte „Schrott“, „Bastlermaterial“ oder „Ersatzteilspender“ zu erhalten. Die Ersparnis gegenüber vergleichbaren Neuteilen kann bis zu 90% betragen.

7. Modelle zum richtigen Zeitpunkt kaufen

Modellbahner sind „Jäger und Sammler“. Das nutzen die Hersteller aus und präsentieren immer wieder eine Vielzahl von Neuheiten und produzieren gleichzeitig „alte“ Modelle nicht mehr. Klar ist: Für uns Käufer sind die neuesten Modelle auch immer die teuersten Modelle. Erheblich billiger ist dasselbe Modell, wenn es einige Zeit auf dem Markt ist und sich mehrere Lieferanten und Händler mit der Ware versorgt haben.

Sogar die Jahreszeit spielt eine Rolle, denn vor Weihnachten können Sie mit Händlern kaum über den Preis reden, im Hochsommer, wenn die Ware (vielleicht abgesehen von Gartenbahnen) wie Blei liegt, schon eher.

8. Verwenden Sie ungewöhnliche Materialien

Modellbahner prüfen permanent alle Alltagsgegenstände auf die Verwendbarkeit für die Modellbahn-Anlage. Mit Know-how und Fantasie ersetzen im Modellbau ungewöhnliche Materialien viel teures Zubehör: Anstelle von kommerzieller Schalldämmung lassen sich auch Streifen aus Filzplatten oder Kork benutzen, die im Baumarkt vergleichsweise günstig angeboten werden.

Auch Sand gehört zu dem Zubehör, das eigentlich nicht im Modellbahn-Zubehör gekauft werden muss. Für Sandflächen lässt sich beispielsweise Vogelsand einsetzen. Ein teurer Spaß auf der Anlage ist die Imitation von Wasser, für die der Zubehörhandel fertige Lösungen in Form von Gießharz anbietet. Anstelle des teuren „Modellbauwassers“ können Sie auch „Window Color“ Farbe transparent“ einsetzen.

9. OpenSource und Freeware anstelle kommerzieller Software

Keine Frage: Von der Leistung und dem Support her bieten kommerzielle Programme zur Steuerung der digitalen Modellbahn Vorteile. Wer sich allerdings in die Möglichkeiten der Steuerung per PC und Notebook einarbeiten möchte, dem bieten sich auch kostenlose Alternativen. Zu nennen sind da insbesondere DDW (Digital Direct for Windows)  und RocRail.

10. Kostenlose Apps statt teures Fahrgerät

Wer bereits eine digital gesteuerte Modellbahn-Anlage einsetzt, der kann zusätzliche Fahrgeräte heute zum Schnäppchenpreis hinzufügen. Denn für die Android-Smartphones gibt es gleich mehrere kostenlose Apps, mit denen Sie die Steuerung des Rollmaterials und der Funktionsmodelle vornehmen können. Ausführlich informiert Sie hierzu der experto-Artikel „Digitale Modelleisenbahn mit kostenlosen Android-Apps steuern„.

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