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Gängige Vorurteile gegenüber Bodenbelag aus Kunststoff

Kunststoff wird, vor allem in diesen Zeiten, als ein Übeltäter und Beschleuniger des Klimawandels angesehen. In vielen Fällen hat dies auch seine Berechtigung. Es handelt sich jedoch um ein häufig zum Einsatz kommendes Material für privaten und auch industriellen Bodenbelag. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kunststoff oder PVC ist leicht zu reinigen, vielseitig einsetzbar und hat, im Vergleich zu vielen anderen Bodenbelägen, einen relativ geringen Preis.

Gängige Vorurteile gegenüber Bodenbelag aus Kunststoff

Gängige Vorurteile gegenüber Bodenbelag aus Kunststoff

Ein kurzer Hintergrund: Plastik und Kunststoff stehen umgangssprachlich für die Kategorie der Polymere. Es gibt natürliche Polymere, dazu zählen Vielfachzucker, Proteine oder Naturkautschuk, und künstliche Polymere. Mit künstlichen Polymeren werden chemische Verbindungen aus Ketten- oder verzweigten Molekülen bezeichnet. Polymere sind leicht, flexibel formbar und stabil und seit der Mensch gelernt hat sie zu formen, wurde Kunststoff zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil unseres Lebens. 

Doch warum hat Kunststoff einen so schlechten Ruf? Im Folgenden eine nähere Betrachtung der gängigen Vorurteile, gegenüber industriellem Bodenbelag aus PVC.

Auf Kunststoffboden kann man nicht gut laufen

Es wird oft angenommen, dass das Stehen oder Laufen auf PVC Boden unbequem und hart ist und sich daher negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirkt. Oft wird in Betrieben, in denen die Mitarbeiter lange stehen müssen, daher auf Schaum als Bodenbelag zurückgegriffen. Schaum ist jedoch nicht allzu resistent und mit Schwerlastkraftfahrzeugen sollte der Schaumboden nicht befahren werden. 

Anders als oft angenommen, gibt es PVC Boden der sowohl resistent und standhaft als auch flexibel ist und die Schritte dämpft. Somit kann dieser Boden mit Schwerlastkraftfahrzeugen befahren werden und reduziert durch seine Eigenschaften Müdigkeitserscheinungen der Mitarbeiter. PVC Boden ist nicht, wie es oft angenommen wird, leicht zu zerbrechen und hart, sondern flexibel und dehnbar. 

Günstig ist gleich schlechte Qualität

Sobald wir wenig für etwas bezahlen nehmen wir an, es hat auch eine schlechtere Qualität. Dies entspricht auch oft der Wahrheit, aber eben nicht immer. Zudem wird Kunststoff oft aus China importiert, was seinen Ruf nicht gerade verbessert. Es besteht die Angst, dass die Materialien und die Herstellungsweise nicht den strengen EU Richtlinien entsprechen. Diese Sorge ist durchaus begründet, denn meistens handelt es sich bei dem importierten Kunststoff tatsächlich um qualitativ minderwertiges Material. 

Kunststoff ist gerade so verbreitet, weil es geringe Herstellungskosten hat. Zudem besitzt es zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Materialien, wie Flexibilität und ein geringes Gewicht. Doch Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff. Es gibt qualitativ hochwertige Kunststoffe, welche ohne gesundheitsbedenkliche Weichmacher auskommen. Bei der Auswahl des passenden Bodebelags, sollte geprüft werden, welche Qualität der verarbeitete Kunststoff hat. 

Kunststoffboden birgt Risiken für die Sicherheit

Glatte Oberflächen können sich bei Nässe zu Rutschfallen verwandeln. Es besteht die Befürchtung, dass Kunststoffboden sich genauso verhält. Polymere sind jedoch sehr flexibel und es ist möglich mit Kunststoff-Fliesen die Rutschhemmung R10 zu erreichen. Somit werden Unfälle durch Ausrutschen in Betrieben, die viel mit Flüssigkeiten umgehen maßgeblich reduziert, und das sowohl bei nassen als auch bei trockenen Bedingungen.

Es wird ebenfalls angenommen, dass Kunststoff leicht Feuer fängt und daraufhin giftige Gase produziert. Kunststoff kann jedoch nicht nur rutschfest sondern auch feuerfest produziert werden, das heißt die Flammenausbreitung wird nicht unterstützt und es entweichen keine Giftigen Gase.

Bodenbelag aus PVC ist nicht umweltfreundlich

Oft wird angenommen PVC sei extrem schlecht für die Umwelt. Doch das Material kann, bei einer umweltfreundlichen Herstellung und Wiederverwendung einen signifikant geringeren negativen Einfluss auf die Umwelt haben als Alternativen wie zum Beispiel Epoxy oder Vinyl. PVC Boden wird zwar aus nicht-erneuerbaren Rohstoffen wie Erdöl hergestellt, das Material ist jedoch äußerst langlebig was in seiner gesamten Lebensspanne zu einem geringeren CO2-Fußabdruck führt. PVC kann ebenfalls recycelt werden. Ecotileboden stellt beispielsweise PVC Fliesen her, welche am Ende Ihres Lebenszyklus wieder von den Kunden zurückgekauft werden. Die alten Fliesen werden wieder eingeschmolzen, um daraus die nächste Generation von Bodenfliesen herzustellen.  

Dass der Kunststoffverbrauch rezitiert werden sollte, steht außer Frage, vor allem wenn es um Einwegplastik geht. Für bestimmte Anwendungen hat das Material jedoch viele Vorteile und ist bei entsprechender Herstellung, Verarbeitung und durch Recyceln, weniger umweltschädlich als viele seiner Alternativen.

Bildnachweis: Roman / stock.adobe.com

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