Wie Wacholderbeeren bei Magen-Darm-Erkrankungen helfen

Wacholderbeeren sind in ihrer Wirkung sehr vielfältig. Einerseits schmecken sie in vielen Gerichten, andererseits haben sie zudem heilende Eigenschaften. Besonders bei Harnwegserkrankungen und bei Magen-Darm-Beschwerden entfalten Wacholderbeeren ihre durchblutungsfördernde Wirkung. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel.

Wacholderbeeren kommen sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde zum Einsatz. Wacholder besitzt zwei medizinische Wirkstoffe, die bei verschiedenen Beschwerden Linderung verschaffen können.

Einerseits kann Wacholderöl, das aus den frischen Beeren gewonnen wird bei Erkrankungen helfen, andererseits hilft auch Öl aus den getrockneten, reifen Beeren. Die Beeren können jedoch auch pur verzehrt werden, beziehungsweise verschiedenen Gerichten beigegeben werden. Die ätherischen Öle im Wacholder entfalten ihre spezielle und heilende Wirkung insbesondere bei Magen-Darm-Beschwerden und bei Harnwegsinfektionen.

Wacholderbeeren wirken positiv auf den Magen-Darm-Trakt

Im Magen-Darm-Trakt regt Öl aus Wacholderbeeren die Verdauung an. Das Gewebe wird durch das Wacholderöl lokal gereizt und dadurch stärker durchblutet. Im Magen wird die Magenschleimhaut gereizt, wodurch vermehrt Magensäfte produziert werden. Das Essen kann so besser zerkleinert und verdaut werden. Auch wird der Appetit auf diese Weise angeregt. Zusätzlich beginnt der Darm sich zu bewegen, weshalb die Verdauung insgesamt gesteigert wird.

Wacholderbeeren, die einer Mahlzeit hinzugefügt werden, wirken auf die glatte Muskulatur und bewirken auf diese Weise eine Entkrampfung der Organe im Magen-Darm-Bereich bei Personen, die häufig unter Bauchkrämpfen leiden.

Auch bei Infektionen der ableitenden Harnwege hilft Wacholder

Auf die Harnwege wirken Wacholderbeeren durchspülend. Zwar gab es in der Vergangenheit auch einige Contra-Argumente gegen eine Verwendung von Wacholder bei Harnwegsinfektionen, letztendlich hat sich jedoch die positive Wirkung der dunklen Kügelchen durchgesetzt.

Wacholderbeeren wurde nachgesagt, durch ihre ätherischen Öle die Nierenfunktion zu schädigen. Nach einschlägigen Untersuchungen hat die Forschung jedoch festgestellt, dass nur eine Überschreitung einer Einnahmemenge von 2 bis 10 Gramm schädlich sein kann. Bei einer ordnungsgemäßen Einnahme wirken Wacholderbeeren-Extrakte positiv auf die Nieren.

Das Nierengewebe wird ohne Schädigungen gereizt, wodurch die Nieren besser durchblutet werden. Dank dieses Effekts kann der Körper Harn schneller filtern und auch schneller ausscheiden. Dass Wacholderbeeren eine entwässernde Wirkung haben, liegt also rein an ihrer Eigenschaft, die Durchblutung zu fördern.

Wacholder kann in verschiedenen Formen verwendet werden          

Wacholderbeeren können als Öl verwendet werden, in ihrer Reinform als Beere zum Kochen und auch Wacholderschnaps ist verbreitet. Dabei steht die medizinische Wirkung aber im Hintergrund. Auch auf den Atmungsapparat und bei Infektionskrankheiten hilft Wacholder. Er ist darüber hinaus antibakteriell, blutreinigend, blutbildend, schleimlösend, schweißtreibend und schmerzlindernd.

Wacholderbeeren helfen bei folgenden Beschwerden:

  • Mundgeruch
  • Verdauungsschwäche
  • Appetitlosigkeit
  • Sodbrennen
  • Gastritis
  • Blähungen
  • Leberschwäche
  • Magenschleimhautentzündung
  • Leichte Formen von Diabetes
  • Arthritis
  • Gicht
  • Rheuma

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Wie Wacholderbeeren in der Küche eingesetzt werden

Wacholderbeeren schmecken aromatisch würzig, bittersüß und leicht harzig. Sie erinnern an Tannennadeln und stark an Gin, was kein Wunder ist, da sie sowohl Gin als auch Genever aromatisieren. Auch Liköre und Magenbitter gibt es mit Wacholderaroma.

Die Beeren können sehr gut zu Wildgerichten hinzugefügt werden, ebenso zu Sauerkraut, kräftigen Eintopfgerichten, Braten, Pilzen, Rote Beete, Marinaden und Pasteten. Werden die Beeren dem Essen ganz hinzugefügt, dann sollten sie vor dem Verzehr wieder herausgenommen werden, da sie sehr hart sind. Gemahlen oder zerdrückt können sie komplett verzehrt werden.

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