Trockene Haut – Ursachen und Behandlung der Hauttrockenheit

Eine intakte Haut hat einen natürlichen Hautschutz und kann Schadstoffe und Krankheitskeime abwehren. Ist die Hornschicht der Haut jedoch gestört, können Bakterien und schädigende Stoffe eindringen und die Haut austrocknen. Welche Ursachen gibt es für die trockene Haut? Wie kann man sie behandeln?

Die natürliche Barrierefunktion unserer Haut besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:

  • Ein dünner Fettfilm auf der Haut vermindert den hautschädigenden Einfluss von Wasser.
  • Harnstoff und Milchsäure sind natürliche Feuchthaltefaktoren. Sie stabilisieren den Wassergehalt der Haut.
  • Linolsäurehaltige Strukturlipide liegen zwischen den Hornzellen und verbinden diese flexibel.

Zu häufiges Waschen und Reinigen der Haut kann die Barrierefunktion zerstören

Natürlich müssen wir uns regelmäßig waschen und pflegen. Doch kommt unsere Haut regelmäßig mit zu viel Wasser und schädigenden Reinigungsmitteln in Berührung, werden die natürlichen Feuchthaltefaktoren und Strukturlipide entfernt. Die Haut verliert dadurch ihre natürliche Hautschutzbarriere, kann austrocknen und spröde werden. Trockene Haut neigt zu Ekzemen, Entzündungen und Rötungen. Zudem kann sie jucken und sogar aufplatzen.

Bei Neurodermitis, Diabetes und der Altershaut wird die Hautschutzbarriere zu wenig gebildet

Mit zunehmendem Alter und bei bestimmten Erkrankungen lässt die Bildung der natürlichen Hautschutzfaktoren nach. Dies ist auch bei Neurodermitikern der Fall. Bei Neurodermitis oder Altershaut neigt die Haut sehr schnell dazu, mit Rötungen und Reizungen zu reagieren. Auf der empfindlichen Haut können sich vermehrt Keime ansiedeln und zu Entzündungen führen. Die Entzündungen schädigen die Haut zusätzlich.

Wie kann man die trockene Haut behandeln?

Damit die Haut vor Fett- und Feuchtigkeitsverlust optimal geschützt wird, ist eine regelmäßige Versorgung mit Lipiden und Harnstoff notwendig. Dabei spielen die ungesättigten Fettsäuren – dazu gehört die Linolsäure – eine wichtige Rolle.

Es gibt die unterschiedlichsten Pflegeprodukte für die Körperhaut, die Gesichtshaut und auch für die Haut an Händen und Füßen. Der Fettgehalt (Lipidgehalt) der verschiedenen Hautpflegeprodukte kann sehr unterschiedlich sein. In den Wintermonaten sollten Sie ein Produkt mit einem Fettgehalt von etwa 65 % bevorzugen, im Sommer genügt ein Fettgehalt von etwa 35%.

Bei Einrissen an Händen und Füßen liegt oftmals eine Verhornungsstörung vor

Harnstoff ist ein natürlicher Feuchthaltefaktor der Haut. Liegt ein Mangel in der Harnstoffproduktion vor oder ist der Harnstoffgehalt in der Haut durch Waschen und Reinigen gestört, sollten Sie Hautpflegeprodukte verwenden, die ausreichend Harnstoff enthalten. Auf den jeweiligen Produkten ist Harnstoff meistens als Urea bezeichnet. Die Menge von Urea wird oft in Prozent angegeben, zum Beispiel: „enthält 10% Urea“.

Tipps gegen trockene Haut

  • Wenn Sie eine trockene Haut haben, sollten Sie nur hochwertige Pflegeprodukte verwenden.
  • Duschen und waschen Sie sich nur mit einer pH-neutralen oder pH-freundlichen Waschlotion (pH-Wert ca. 5,5).
  • Verwenden Sie keine normale Seife, sie könnte Ihre Haut noch mehr austrocknen.
  • Bei sehr trockener Haut ist zum Baden ein Ölbad und zum Duschen ein Duschöl ideal.
  • Cremen Sie sich nach Möglichkeit zwei Mal pro Tag ein, weil die Fettaufnahme der Haut begrenzt ist.

Ob Sie ausreichend gecremt haben, können Sie daran erkennen, wenn sich Ihre Haut entspannt anfühlt. Treten Spannungsgefühl und Juckreiz auf, war die Anzahl der Cremeanwendungen zu gering oder Sie haben ein falsches Präparat mit einem zu niedrigen Lipidgehalt angewendet.

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