Tipps und Informationen rund um Zecken

Wandern in freier Natur ist gesund, trainiert Herz und Kreislauf und ist zudem in jedem Alter und zu jeder Jahreszeit möglich. Doch kaum ist es draußen über 7 Grad warm, werden auch die Zecken munter. Und das kann gefährlich werden. Lesen Sie, wie Sie sich schützen und was Sie tun können, wenn die Zecke zugebissen hat.

Zecken lauern im Unterholz und krallen sich beim Vorbeigehen blitzschnell an Haut oder Haaren fest. Zum Blutsaugen suchen sie sich dann eine dünnhäutige, gut durchblutete Stelle wie beispielsweise die Kniekehle oder die Achselhöhle.

FSME

„Über ihren Speichel kann die Zecke verschiedene Krankheiten übertragen“, weiß Dr. Dirk Meyer-Rogge, der als Hautarzt in Karlsruhe und Baden-Baden viele Zeckenbisse behandelt. „Am gefährlichsten ist sicher die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Diese Infektion wird durch Viren ausgelöst und kann zu einer Hirnhautentzündung oder gar Gehirnentzündung mit Spätfolgen führen.“ Eine Impfung kann vor FSME schützen und ist vor allem im Risikogebiet Süddeutschland empfehlenswert.

Borreliose

Noch häufiger wird durch Zecken die Krankheit Borreliose verbreitet. Auslöser der Erkrankung sind Bakterien, so genannte Borrelien. „Charakteristisch für die Borreliose ist eine sogenannte Wanderröte“, erklärt der Experte. „Um die Einstichstelle bildet sich eine ringförmige Hautrötung, allerdings erst einige Tage oder Wochen nach dem Stich. Manchmal zeigt der Patient auch grippeähnliche Symptome.“

Im weiteren Stadium der Borreliose können verschiedene Beschwerden hinzukommen: von Hirnhautentzündungen über starke Schmerzen bis hin zu Herzproblemen und Gesichtslähmungen. Im chronischen Spätstadium sind Gelenkentzündungen häufig.

Wenn die Zecke gebissen hat

Da sich die Borrelien im Mitteldarm der Zecke befinden und vermutlich erst viele Stunden nach dem Blutsaugen in den Blutkreislauf des Menschen gelangen, sollten Zecken so schnell wie möglich entfernt werden. „Eine Borreliose lässt sich meist gut mit einem Antibiotikum behandeln, vorausgesetzt, sie wird frühzeitig erkannt“, so Dr. Meyer-Rogge.

Gibt es einen Schutz vor Zecken?

Einen zuverlässigen Schutz vor Zecken gibt es leider nicht. Insektenabweisende Mittel verlieren nach wenigen Stunden ihre Wirkung. Doch diese Maßnahmen verringern zumindest das Risiko: Tragen Sie bei Waldspaziergängen und im hohen Gras langärmelige Kleidung und stecken Sie Ihre Hose in die Socken.

Suchen Sie sich abends gründlich nach Zecken ab. Sollten Sie eine finden, entfernen sie die Zecke behutsam mit einer Pinzette, die Sie direkt an der Haut ansetzen. „Wenn Sie aber merken, dass Sie das Tier nicht vollständig erwischt haben, sollten Sie unbedingt zum Arzt!“ rät Dr. Meyer-Rogge.

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