Test: Sonnencreme und Co.

Jedes Jahr zur Urlaubszeit stellt sich die Frage nach dem richtigen Sonnenschutzmittel. Nicht nur die Höhe des Lichtschutzfaktors stellt Sie vor die die Qual der Wahl – im Handel werden viele unterschiedlichen Produktarten angeboten, die ganz bestimmte Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile mit sich bringen. Die Stiftung Warentest hat sich im Juni 2009 Sonnenschutzmittel vorgenommen – im Test: Sonnencreme, Sonnenspray, Sonnenmilch und -lotion. Doch welches Produkt gewährt den besten Sonnenschutz? Und was müssen Sie beim Sonnenbaden generell beachten?

Test: Sonnencreme und Co. – Warum Sonnenschutz so wichtig ist
Ein Sonnenbrand kann schmerzhaft sein und Ihnen den ganzen Urlaub verderben. Doch nicht nur Sonnenbrand ist die Folge von zu viel Sonne – die gefährlichen UV-Strahlen können auch Hautkrebs auslösen. Die Zahl der Hautkrebserkrankungen hat in den letzten Jahren zugenommen. Wie die EU-Kommission verlauten lässt, kommen allein in Europa pro Jahr rund 60.000 neue Fälle hinzu.

Wenn Sie sich im Sommer unter freiem Himmel aufhalten, sollten Sie das also niemals ohne Sonnencreme tun. Der beste Schutz wäre wohl, ganz aufs Sonnenbaden zu verzichten – aber wer will das schon? Sonnenstrahlen haben schließlich auch positive Effekte auf den Körper, sie regen beispielsweise die Bildung von Vitamin D an, das unter anderem für die Knochengesundheit wichtig ist. Außerdem ist Sonne gut für das allgemeine Wohlbefinden und sorgt bei den meisten Menschen für gute Laune. Wenn Sie also die heilsame und vitalisierende Wirkung der Sonne gefahrlos nutzen wollen, brauchen Sie das richtige Sonnenschutzmittel.

Test: Sonnencreme und Co. – Hoher Sonnenschutz trotz niedriger Preise
Die Stiftung Warentest führte im Juni 2009 einen Sonnenschutzmittel-Test durch und bewertete 21 Produkte mit Lichtschutzfaktor 30. Dabei wurde festgestellt, dass es von der Wirksamkeit her keinen Unterschied macht, ob Sie Sonnencreme, Sonnenspray, Sonnenmilch oder -lotion verwenden. Bei allen Produktarten sind gute, aber auch schlechte Sonnenschutzmittel dabei.

Die Kriterien der Stiftung Warentest im Sonnencreme-Test waren unter anderem der Preis, der Lichtschutzfaktor und die Feuchtigkeitsanreicherung der Haut, den die Pflege darf beim Sonnenbaden auf keinen Fall zu kurz kommen, damit Ihre Haut die Strapazen durch Sonne und Wind heil übersteht.

Der Sonnencreme-Test der Stiftung Warentest brachte ein ebenso erstaunliches wie erfreuliches Ergebnis: Die Produkte, die am besten abgeschnitten haben, gehören zu den günstigsten, während das teuerste Produkt auf dem drittletzten Platz landete. Insgesamt wurden zehnmal die Gesamtnote „gut“ und neunmal „befriedigend“, aber auch zweimal „mangelhaft“ vergeben.

Test: Sonnencreme und Co. – die ersten fünf Plätze
Beste Sonnencreme im Test und Testgesamtsieger wurde die Ombra Sun Care Sonnencreme von Aldi Nord (1,7), gefolgt von der Sonnenschutzlotion für normale bis empfindliche Haut von Ladival (1,8), der Pflegenden Sonnenmilch von Nivea Sun (1,8), der Sun Ozon Sonnenmilch von Rossmann (1,8) und der Ambre Solair delial Sonnenmilch Ultra-Feuchtigkeit von Garnier (1,9).

Die Sonnencreme von Aldi kostet lediglich 2,67 Euro pro 100 ml, die Sonnenmilch von Rossmann sogar nur 2,50 Euro pro 100 ml. Das teuerste Produkt im Test, die Extra Smooth Sun Protection Lotion von Shiseido für 27,50 Euro pro 100 ml, landete mit der Gesamtnote „befriedigend“ (3,4) nur auf dem drittletzten Platz – unter anderem deshalb, weil sie nicht wasserfest ist.

Test: Sonnencreme und Co. – ein guter Name schützt nicht vor schlechten Ergebnissen
Auch renommierte Marken wie L’Oréal und Vichy fielen beim Sonnencreme-Test der Stiftung Warentest komplett durch – beide bekamen die Gesamtnote „mangelhaft“, weil weder die Solar Expertise Anti-Age Sonnenmilch von L’Oréal (5,0) noch die Capital Soleil Sonnenschutz-Gel-Milch von Vichy (5,0) den Lichtschutzfaktor 30 einhielten und damit das Sonnebrand-Risiko nicht vermindern, sondern erhöhen.

Wenn Sie ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 nutzen, müssen Sie als Konsument davon ausgehen können, dass Sie damit dreißigmal länger vor Sonnebrand geschützt sind als ohne Sonnencreme. Die „Eigenschutzzeit“ hängt vom Hauttyp ab und ist von Mensch zu Mensch verschieden. Generell sollten Sie aber auch mit Sonnenschutzmittel nie die maximale Dauer in der Sonne verbringen, die Ihnen der Lichtschutzfaktor gewährt, sondern lediglich 60 Prozent der Zeit ausnutzen – Ihrer Haut zuliebe.

Test: Sonnencreme und Co. – gute Qualität für wenig Geld
Auch bei anderen Sonnenschutzmittel-Tests fällt auf, dass sich auf den vorderen Plätzen zahlreiche günstige Produkte von Schlecker, Rossmann, Penny, DM oder Lidl befinden. Auf der Website Testberichte.de finden Sie mehr als 300.000 Testergebnisse aus über 420 Test-Zeitschriften, Verbraucher- und Onlinemagazinen. Auch in der Sonnenschutzmittel-Hitliste von Testberichte.de schneidet der Testsieger der Stiftung Warentest, die Sonnencreme von Aldi, mit Platz 3 gut ab.

Der Vorteil bei billigen Sonnenschutzmitteln ist, dass Sie sich damit großzügig ein- und öfter nachcremen können, ohne aufs Geld zu schauen – nur so kann auch tatsächlich der angegebene Lichtschutzfaktor erreicht werden.

Test: Sonnencreme und Co. – EU-Empfehlung
Im „Jahrbuch für Kosmetik 2009“ der Zeitschrift ÖKO-TEST wurde auch ein Sonnencreme-Test durchgeführt. Dabei schnitt immerhin die Hälfte der getesteten Produkte mit der Gesamtnote „gut“ ab, allerdings hat auch ÖKO-TEST kein einziges Mal die Note „sehr gut“ für ein Sonnenschutzmittel vergeben.

ÖKO-TEST hat in seinem Sonnencreme-Test auch auf die Einhaltung der EU-Empfehlungen zum Thema Sonnenschutzmittel geachtet. So wird unter anderem eine einheitliche und verständliche Kennzeichnung der Produkte gefordert. Bezeichnungen wie „Sun-Blocker" oder „Komplett-Schutz" dürfen nicht mehr verwendet werden, da sie beim Verbraucher den falschen Eindruck erwecken könnten, mit diesen Sonnenschutzmitteln völlig ungefährdet in die Sonne gehen zu können.

Außerdem wurden die Lichtschutzfaktoren in neue Schutzkategorien eingeordnet. So gehören die Lichtschutzfaktoren 15, 20 und 25 nur zur Kategorie „mittlerer Schutz“.  Der dringend zu empfehlende „hohe Schutz“ wird erst ab Lichtschutzfaktor 30 bis 50 gewährleistet.