Stressprävention – wie Sie gegen den Stress vorgehen können

In der Stressprävention gibt es drei unterschiedliche Bereiche, in denen Sie beruflichem und privatem Stress vorbeugen können. Lesen Sie hier, wie Sie effektiv möglichen Stressreaktionen vorbeugen und wie sie entstandenen Stress wieder auflösen können.

Wenn Sie durch Ihre private oder berufliche Situation in Stress geraten, ist es wichtig, rechtzeitig mit Gegenmaßnahmen
zu beginnen. Aus der Stressprävention sind drei mögliche Ansatzpunkte bekannt.

Der instrumentelle Ansatz

Der erste Ansatz wird als instrumenteller Ansatzpunkt bezeichnet. Hiermit ist sind strukturelle Stressfaktoren gemeint, die den beruflichen oder auch den privaten Alltag stressig werden lassen. Hierzu gehört es beispielsweise zu viele verschiedene Aufgaben in zu kurzer Zeit bearbeiten zu müssen.

Weitere Störfaktoren sind:

  • Zeitdruck
  • mangelhafte Kommunikation mit anderen Mitarbeitern oder mit Vorgesetzten
  • unklare Aufgabenstellung
  • Über- und Unterforderung durch die Arbeit
  • fehlende Arbeitsmittel

Stress kann auch im Privatleben entstehen, wenn insgesamt zu wenig Zeit für die Partnerschaft oder die Familie bleibt. Auch hier können zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit anfallen, die Aufgabenverteilung kann unklar sein, die Kommunikation kann schwierig oder eingeschränkt sein und das Privatleben kann leiden, wenn Kraft und Zeit für die Freizeitgestaltung fehlen.

Der kognitive Ansatz

Häufig sind es gar nicht in erster Linie die äußerlichen Bedingungen, die den Stress verursachen, sondern die eigenen Gedanken. Wenn eigene Überzeugungen vorhanden sind, die einem sagen „Das schaff ich sowieso nicht“ oder „Ich werde das bestimmt nicht gut genug machen“ löst das erheblichen Stress aus.

Gelingt es, die inneren negativen Überzeugungen in positive zu verwandeln, kann entstandener Stress wieder abgebaut werden. Bei der Übernahme von neuen Aufgaben können positive Gedankenmuster das Entstehen von Stressreaktionen verhindern.

Der palliative Ansatzpunkt

Als dritter Ansatzpunkt gilt in der Stressprävention der palliative Ansatz. Hier geht es nicht darum strukturelle Veränderungen im Beruf oder im Privaten durchzuführen. Auch die stressverschärfenden Gedanken sind hier nicht Gegenstand der Veränderung.

Mit palliativem Vorgehen sind stattdessen die vielen kleinen Dinge gemeint, die wir in den Alltag einstreuen können, damit der Stress nicht zu groß wird. Dies kann ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause sein oder das ausgedehnte Essen in einem guten Restaurant nach einem langen Arbeitstag.

Auch Musik hören, etwas lesen, ein gutes Gespräch, ein schöner Film, ein Konzert- oder Theaterbesuch können palliativ auf das Stresserleben wirken. Palliativ eingesetzt werden vor allem regelmäßige Aktivitäten wie körperliche Bewegung, Spieleabende, musizieren oder sich mit Freunden treffen.

Fazit: Um möglichen Stressreaktionen vorzubeugen, ist es wichtig, auf drei Ebenen dem Stress entgegenzuwirken. Neben den instrumentellen Interventionen sind kognitive Umstrukturierungen und palliative Maßnahmen aus der Stressprävention bekannt.

Alle drei Ansätze sind wichtig, um stressbedingte Krankheiten und Erschöpfungszustände zu verhindern. Häufig stehen zunächst palliative Maßnahmen, dann kognitive und als letztes instrumentelle Maßnahmen im Vordergrund.

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