Sterilisation von Frau und Mann: Entscheidungshilfen

Wer sich für eine Sterilisation entscheiden möchte, sollte sich diesen Schritt reiflich überlegen. In vielen Fällen ist eine Sterilisation nicht mehr rückgängig zu machen. Als Verhütungsmethode ist die Sterilisation jedoch eine sehr sichere Maßnahme. Wie wird eine Sterilisation beim Mann und bei der Frau durchgeführt? Welche Risiken kann eine Sterilisation haben?

Wie wird eine Sterilisation bei der Frau durchgeführt?

Bei der Frau gibt es verschiedene Möglichkeiten der Sterilisation:

  • Das Durchtrennen oder Abklemmen der Eileiter
    Werden die Eileiter einer Frau abgeklemmt oder durchtrennt, wird dadurch der Weg für die Eizelle zur Gebärmutter unterbrochen. Es ist für die Samenzellen des Mannes somit unmöglich zur Eizelle zu gelangen. Eine Befruchtung wird damit ausgeschlossen.
  • Das Koagulieren der Eileiter
    Beide Eileiter werden in diesem Verfahren mit Hilfe von elektrischem Strom verschlossen. Diesen Vorgang nennt man „Koagulieren“. Dadurch werden die Eileiter für die Samenzellen unwegsam gemacht. Eine Befruchtung kann somit nicht mehr stattfinden. Der Eingriff wird unter Narkose und in den meisten Fällen durch eine Bauchspiegelung vorgenommen. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie nur kurze Zeit in Anspruch nimmt. Zudem entstehen bei diesem Verfahren kaum Narben.

Welche Risiken und Nebenwirkungen kann eine Sterilisation bei Frauen haben?

Früher verlief eine von eintausend Bauchschnittmethoden tödlich. Durch die Methode der Bauchspiegelung – in der Fachsprache heißt sie „laparoskopische Sterilisation“ – ist das Risiko sehr gering geworden.

Wird die Sterilisation sorgfältig durchgeführt, bleiben die Hormonproduktion und die Funktion der Eierstöcke vollständig erhalten. Auch hat der Eingriff keine negativen Auswirkungen auf das Sexualverhalten der Frau. Bei manchen Frauen kann es jedoch nach einer Sterilisation zu Blutungsstörungen kommen.

Wie wird die Sterilisation beim Mann durchgeführt?

Ein Urologe nimmt beim Mann die Sterilisation durch die Durchtrennung der Samenleiter vor. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung. Ein Krankenhausaufenthalt ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Auch nach der Sterilisation hat der Mann einen Samenerguss. Allerdings enthält das Sekret keine Samenfäden mehr, sondern nur noch die Prostataflüssigkeit.

Bitte beachten Sie: Unfruchtbar ist ein Mann erst etwa zwei bis drei Monate nach der Sterilisation. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen noch andere Verhütungsmaßnahmen, zum Beispiel Kondome, eingesetzt werden. Eine Sterilisation beim Mann kann rückgängig gemacht werden. Allerdings ist dies nur in knapp der Hälfte aller Fälle möglich. Je länger die Sterilisation beim Mann zurück liegt, desto unwahrscheinlicher ist eine Wiederfruchtbarmachung.

Vor einer Sterilisation sollten Sie sich intensiv von Ihrem Frauenarzt oder Urologen beraten lassen und diesen Schritt genau überdenken!

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