Dem Bierbauch auf der Spur

Kommt der dicke Bauch möglicherweise gar nicht vom häufigen Biergenuss? Ein halber Liter Bier hat mit etwa 200 Kilokalorien gut 50 Kilokalorien weniger als die gleiche Menge Apfelsaft. Warum heißt es dann trotzdem Bierbauch? Ein Mythos unter der Lupe.

Die Antwort ist einfach: Biertrinker essen sich die Pfunde meist im Anschluss an die Kneipentour an. Denn Bier regt den Appetit an. Da kommt einem die nächste Frittenbude auf dem Heimweg oft gerade recht. Dazu kommt natürlich, dass es häufig nicht bei einem Bier bleibt, sondern gerne auch mal etwas mehr konsumiert wird. Dann summieren sich auch die Kalorien aus dem Bier selbst zu einer stattlichen Menge.

Mythos Bierbauch

Die appetitanregende Wirkung des kühlen Blonden liegt übrigens am Alkohol, den Bitterstoffen und der Kohlensäure. Besonders schlimm für die Figur ist die Kombination aus Bier und fetthaltigen Nahrungsmitteln wie Pommes Frites und Currywurst. Denn Bier ist für den Körper leicht zu verwerten. Die Nährstoffe werden schnell aufgenommen, während die kalorienreichen Fette aus dem Fast Food im Körper als Fettpolster gespeichert werden.

Ein weiterer Grund für den Bierbauch: Alkohol blockiert den Fettabbau in der Leber. So lange die Leber damit beschäftigt ist, den Körper zu entgiften, wird kein Fett verbrannt. Die Fettdepots des Körpers bleiben unangetastet.

Der Bierbauch kommt nicht vom Biertrinken

Warum Biertrinker häufig einen Bierbauch haben, liegt also an mehreren Faktoren. Der Bierbauch ist jedenfalls nicht nur auf Bierkonsum zurückzuführen. Das bestätigt auch eine Studie des Instituts für Epidemiologie und Gesundheit in London und des Instituts für präventive Kardiologie in Prag: Es besteht kein Zusammenhang zwischen Bierkonsum und Body-Maß-Index (BMI) bei Männern.

Um die Ursache fest zu machen, muss man sich also das gesamte Ernährungs- und Bewegungsverhalten eines Mannes anschauen. Und wer weiß, vielleicht ist der Bierbauch ja in Wahrheit eher ein Colabauch?

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