Laufen: Tipps zum Kauf von Laufschuhen

Viele Menschen sind beim Schuhkauf sehr wählerisch. Das sollte jedoch nicht nur für die neuesten Designermodelle gelten, sondern auch für Ihre Laufschuhe. Denn ein Schnellschuss kann schmerzhaft werden – und zwar nicht nur für den Geldbeutel.

Die Versuchung, sich im Eilverfahren ein neues Paar Laufschuhe zu kaufen, ist groß. Erst recht, wenn Sie mal wieder wenig Zeit haben. Dabei spielt Geduld beim Laufschuhkauf eine große Rolle. Denn moderne Laufschuhe sind beinahe so etwas wie ein Spezialwerkzeug. Und alles, was speziell ist, sollte auch zu Ihnen passen. Wer einen Fehleinkauf vermeiden will, kommt daher an einer ausgiebigen Beratung im Fachgeschäft kaum vorbei.  

Das richtige Fachgeschäft finden: Qualität sticht Quantität aus

Ein gutes Laufgeschäft zeichnet sich durch mehrere Merkmale aus: Zum einen werden Sie, anders als im Schuhdiscounter, keine Unmengen an Schuhen im Verkaufsraum finden. Das Sortiment wirkt auf den ersten Blick fast schon spärlich, überzeugt aber durch Ausgewogenheit. Im kleinen Maßstab sollte es ungefähr den Anteil der drei Läufergruppen widerspiegeln. Das heißt, dass etwa 10% der Schuhe für Supinierer und je 45% für neutrale Läufer bzw. Überpronierer geeignet sind.

Gut ausgerüstete Geschäfte verfügen außerdem über ein Laufband und eine Videokamera. Mithilfe dieses Equipments kann der Verkäufer Sie „Probe laufen“ lassen und so ihren Laufstil analysieren. Er wird so schnell herausfinden können, ob Sie ein neutraler Läufer, ein Überpronierer oder ein Supinierer sind. Auf diese Weise kann er bereits vorab die Zahl der infrage kommenden Modelle einschränken.   

Der richtige Verkäufer: Gezielte Fragen führen zum Ziel

Der wichtigste Faktor ist jedoch die Qualifikation des Verkäufers. Ein guter Vertreter seiner Zunft möchte natürlich auch verkaufen; allerdings erkundigt er sich zunächst nach Ihrer Trainingsintensität, Ihrer Lauferfahrung oder Ihrem bevorzugten Streckenbelag, bevor er Ihnen einzelne Modelle vorstellt. Ferner sollte er sich erkundigen, ob Sie orthopädische Einlagen tragen. Auch die Bitte, dass Sie Ihre Schuhe und Socken ausziehen, spricht dafür, dass Sie an einen Fachmann geraten sind. Denn ein Blick auf die nackten Füße kann ihm Hinweise auf mögliche Achsabweichungen des Bewegungsapparates geben. 

Laufschuhe lieber abends kaufen

Es spielt durchaus eine Rolle, wann Sie Ihre Schuhe kaufen. In der zweiten Tageshälfte sind Ihre Füße wegen der Erschlaffung des Längsgewebes der Fußmuskulatur und der Erweiterung der Blutgefäße nämlich bis zu einer halben Nummer größer als am Morgen.

Der Schuh hat dann die richtige Größe, wenn der Abstand der Zehenspitzen zur Schuhkante etwa eine Daumenbreite beträgt. Da der Fuß während der Abstoßbewegung im Schuh etwas nach vorne rutscht, sollte es auf keinen Fall weniger sein. 

Nehmen Sie sich Zeit und Ihre alten Laufschuhe mit

Lassen Sie sich nicht drängen. Nehmen Sie sich bei der Anprobe so viel Zeit, bis Sie sich wirklich sicher sind. Schließlich sind Händler nicht verpflichtet, getragene Schuhe zurückzunehmen.

Außerdem sollten Sie Ihre alten Laufschuhe und Ihre orthopädischen Einlagen mitbringen, sofern Sie welche besitzen. Anhand der Schuhsohlen kann der Verkäufer nämlich Rückschlüsse auf Fehlstellungen oder fehlerhaftes Abrollverhalten ziehen. An die Einlagen sollten Sie denken, weil diese mit dem Laufschuh eine Einheit bilden und daher aufeinander abgestimmt sein sollten.  

Laufschuh: Teurer muss nicht besser sein

Es ist kein falscher Geiz, wenn Sie auch ein bisschen auf den Preis schauen. Denn da teure Schuhe selten länger halten, spricht bei zwei gleichwertigen Modellen eigentlich nichts das günstigere Paar.

Jeder Schuh ist anders

Für den Fall, dass Sie von Ihrem alten Modell so begeistert sind, dass sie es bloß durch ein neues ersetzen wollen, gilt: Jeder Schuh ist anders und zwar unabhängig davon, dass das Modell das gleiche ist. Zudem hat Ihr alter Schuh durch die Abnutzung ganz andere Eigenschaften als ein neuer des gleichen Modells.

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