Joggen ist ein wahrer Jungbrunnen

Die Teilnehmerzahlen bei Volksläufen und Marathons nehmen von Jahr zu Jahr zu. Nicht erst seit Joschka Fischer und Bill Clinton erfreut sich das Joggen neuer Beliebtheit. Längst bewiesen beide Politiker, dass der Sport nicht nur Spaß sondern auch Gesundheit bringen kann.

Jogger setzen sich unterschiedliche Ziele. Während der eine abnehmen möchte, läuft der andere vornehmlich aus Fitnessgründen. Fest steht: Immer mehr Menschen laufen. Wieso auch nicht? Keine andere Sportart erfordert so wenige Vorkenntnisse. Beim Joggen braucht man keine spezielle Technik und benötig keine besondere Ausrüstung.

Lebensqualität bei Joggern höher
Doch Joggen macht nicht nur schlank und stärkt das Herz-Kreislauf-System, sondern ist sogar ein wahrer Jungbrunnen. Das fanden kürzlich Forscher des „Stanford University Medical Center“ bei einer Langzeitstudie heraus. Regelmäßiges Laufen kann demnach den Alterungsprozess erheblich verlangsamen. Die Wissenschaftler begleiteten über einen Zeitraum von 20 Jahren Hunderte von älteren Läufern und verglichen deren Werte mit denen von Sportmuffeln. Das überzeugende Ergebnis: Die Lebensqualität der Jogger war deutlich höher. Zusätzlich halbierte sich bei ihnen die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig an Krankheiten wie Krebs zu sterben.

Und das ist noch nicht alles. Joggen steigert das eigene Wohlbefinden und baut den Alltagsstress ab. Jogger werden durchs Laufen ausgeglichener. Laut einer Erhebung der Duke University in North Carolina wirkt die Sportart fast so gut wie ein Antidepressivum.

Gelenke werden belastet
Bei all den Vorteilen gibt es dennoch einige Dinge, die man als Anfänger beachten sollte. Für stark Übergewichtige ist der Sport zum Beispiel nur eingeschränkt empfehlenswert. Die Gelenke werden beim Joggen sehr stark belastet, auch Sehnen und Bänder können einen Schaden davontragen. Für Laufanfänger ohne Erfahrung und Neueinsteiger ab 35 Jahren ist deshalb unbedingt empfehlenswert, vor dem ersten Training einen Arzt aufzusuchen. Ein Sportmediziner kann Ihre Sporttauglichkeit überprüfen und kann Ihnen erste Tipps zur Trainingsintensität geben.

Wer zu ehrgeizig ist, und das ganze zu schnell angeht, riskiert Verletzungen. Aus diesem Grund sollte man das Aufwärmprogramm nicht vernachlässigen und am Anfang nicht zu schnell laufen. Bei Nichtbeachtung drohen böse Folgen. Deshalb sollte man das Training in Intervallen beginnen, um eine gewisse Grundausdauer zu erlangen. Die Pausen zwischen den einzelnen Laufeinheiten können nach und nach minimiert werden, bis man eine Strecke ohne große Probleme bewältigt.

Zudem sind Tage der Regeneration unerlässlich. Der Körper benötigt die Möglichkeit, sich vom Sport zu erholen. Bei auftretenden Beschwerden wie Muskelkater sollte man ebenfalls mit dem Training etwas kürzer treten. Sonst ist die Verletzungsgefahr deutlich erhöht. Muskelzerrungen oder Muskelfaserrisse treten dann häufiger auf. Auch bei einer Erkältung oder Ähnlichem sollte die Genesung Vorrang haben.

Als Ausrüstung sind außer guten Laufschuhen auch eine Pulsuhr und angemessene Sportkleidung empfehlenswert.

Ein Verletzungsrisiko bleibt
Trotz dieser Vorsorgemaßnahmen sind Verletzungen nicht selten. Beim Joggen kann viel passieren. Oftmals knicken Läufer aufgrund eines unebenen Bodens oder zu starker Belastung mit dem Fuß um. Die möglichen Folgen: Verletzungen am Sprunggelenk, Bänderrisse oder Verstauchungen. Im schlimmsten Fall sind sogar Brüche möglich.

Alternativen zum Joggen
Trotz der steigenden Zahl an Joggern kann sich die Mehrheit hierzulande nicht zu Sport durchringen. Eine 2006 durchgeführte Umfrage der „Apotheken Umschau“ zeigt: Nur jeder zweite Deutsche ist selten oder gar nicht sportlich aktiv. Viele Menschen sind zudem übergewichtig. Wer nicht Joggen möchte oder es aufgrund des Gewichts erst einmal nicht sollte, dem bieten sich einige Alternativen.

Beim Walking beispielsweise sind die Verletzungsgefahr und die Belastungsintensität für das Herz-Kreislauf-System geringer. Mit einer längeren Trainingsdauer kann das ausgeglichen werden. Walking bedeutet schnelles Gehen, schont aber die Gelenke. Bei der erweiterten Form „Nordic Walking“ werden die Arme durch den Einsatz von Stöcken stärker beansprucht.

Auch Radfahren oder Schwimmen sind gute Alternativen. Hier sollte man aber immer die individuellen Anforderungen des Sportes beachten.