So behandeln Sie Schuppenflechte in 3 Schritten

Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine nicht ansteckende Hautkrankheit mit stark schuppenden Hautpartien, starkem Juckreiz und Veränderungen der Hand- und Fußnägel. Die Therapie der Psoriasis soll vor allem den Ausbruch neuer Krankheitsschübe verhindern und den Heilungsprozess bestehender Symptome fördern.

Neben individuell abgestimmter Hautpflege besteht die Behandlung von Schuppenflechte daher aus drei wichtigen Säulen, die wir im Folgenden beschreiben.

Schuppenflechte gehört zu den chronisch entzündlichen Hauterkrankungen. Neben einer genetischen Veranlagung ist auch das Zusammenspiel bestimmter Risikofaktoren wie Infekte, Medikamente, psychische Belastung oder Verletzungen der Haut als Auslöser bekannt. Daher wird Psoriasis auch als multifaktorielle Erkrankung bezeichnet.

Schuppenflechte entsteht, weil sich die Hautzellen bei den Betroffenen bis zu siebenmal schneller erneuern, als bei einem gesunden Menschen. Dadurch bilden die Zellen der obersten Hautschicht (Epidermis) einen schuppigen, silbrig-weißen Belag. Außerdem sind die betroffenen Hautareale aufgrund starker Durchblutung gerötet und können punktförmige Einblutungen aufweisen.

Weitere Begleitsymptome der Schuppenflechte sind der starke Juckreiz sowie schmerzhafte Blasen oder Risse auf der Haut. Eine Sonderform ist die Schuppenflechte Psoriasis-Arthritis, bei der auch die Sehnen und Gelenke des Betroffenen Entzündungen aufweisen. Bei der Psoriasis pustulosa kommt es hingegen zusätzlich zur Bildung von eitrigen Pusteln an den Fußsohlen und Handinnenflächen.

Die Behandlung erfolgt je nach Art und Schwere der Schuppenflechte nach folgendem System:

1. Stufe: die äußerliche Behandlung der Schuppenflechte

Die örtliche (topische) Behandlung der Psoriasis besteht zum Großteil im Auftragen von Cremes und Salben auf die betroffenen Hautpartien. Oft verschreibt der Facharzt zusätzlich Lotionen oder spezielle Badezusätze. Ziel dieser Präparate ist es, bei einem akuten Schub die dicke Hornschicht zu entfernen sowie die Entzündungsherde zu behandeln.

Bäder oder Salbenverbände mit den Wirkstoffen Salicylsäure, Harnstoff oder Milchsäure sorgen dabei für das Ablösen der Hornschicht. Anschließend wirken Medikamente wie das synthetische Teerpräparat Dithranol gegen die Schuppenneubildung und bekämpfen die Entzündung. Alternativ kann die Behandlung der Schuppenflechte auch mit Steinkohleteer erfolgen.

Entzündungshemmende Wirkstoffe aus Vitamin-D-Präparaten Calcipotriol, Tacalcitol und Calcitriol kommen bei der äußerlichen Therapie der Schuppenflechte ebenfalls häufig zum Einsatz. Bei akuten Schüben hat sich zudem die kombinierte Therapie mit diesen Medikamenten und zusätzlichen Kortisongaben bewährt.

Für die besonders schonende Hautbehandlung sind Pflanzensalben mit Wirkstoffen von dem amerikanischen Zierstrauch Mahonia aquifolium erhältlich.

2. Stufe: Licht- und Badetherapie bei Schuppenflechte

Bestimmte Lichtwellen wirken positiv auf die an Schuppenflechte erkrankten Hautpartien. Bei dieser Phototherapie wirken genau dosierte UV-A- und UV-B-Strahlen auf die Haut ein und lösen dort eine physikalische Reaktion aus. Diese hemmt das Wachstum der Hautzellen und kann dadurch die rasche Neubildung und die anschließende Schuppenbildung verringern oder sogar zum Stillstand bringen.

Neben der reinen Phototherapie hat sich eine Kombination aus Solebädern und Lichttherapie bewährt. Bei dieser Balneo-Phototherapie erhalten Sie salzhaltige Bäder – wie zum Beispiel mit Kochsalz oder Salz aus dem Toten Meer versetztes Wasser. Auch reine Solebäder tun gut und lindern die Beschwerden.

Eine dritte Möglichkeit ist die Photochemotherapie oder PUVA, eine Kombination aus Bestrahlungen mit Licht und der Gabe von psoralenhaltigen Medikamenten. Sie sensibilisieren die Haut für die UV-B- und UV-A-Strahlen und sorgen somit für eine erhöhte Wirksamkeit der Lichttherapie. Allerdings führt eine längerfristige Behandlung zu einem erhöhten Hautkrebsrisiko.

Daher erhalten Sie bei dieser Therapie einen UV-Pass, in dem alle Sitzungen, die Sie erhalten, vermerkt sind. Auf diese Weise kann Ihr Arzt genau sehen, wie oft und lang Sie der Strahlung ausgesetzt waren und den weiteren Verlauf der Behandlung danach abstimmen.

3. Stufe: innere Therapie bei Schuppenflechte

Bei schweren Fällen von Psoriasis ist es oftmals notwendig, die äußere Therapie durch eine innerliche Behandlung (systemische Therapie) mit Medikamenten zu unterstützen. Diese Präparate nehmen Sie oral, also durch den Mund, ein.

Infrage kommen vor allem Retinoide, die das Zellwachstum normalisieren und dafür sorgen, dass sich die Haut der Betroffenen langsamer erneuert. Dies wirkt vor allem der Neubildung der silbrigen Hautschuppen entgegen. Auch entzündungshemmende Mittel aus der Krebsmedizin, wie zum Beispiel Methotrexat (MTX), kommen in niedriger Dosierung bei schwerer akuter Schuppenflechte zum Einsatz.

Bei mittlerer und schwerer Psoriasis erhalten Sie häufig auch das Mittel Ciclosporin. Es wird in der Regel eingesetzt, um Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen zu verhüten, hat sich aber auch als sehr gut bei der Behandlung der entzündlichen Prozesse und der häufigen Zellerneuerung bei Schuppenflechte bewährt.

Zur Unterdrückung der Symptome der Schuppenflechte hat der Arzt zudem die Möglichkeit, auf sogenannte Biologicals oder Biologika zurückzugreifen. Hierbei handelt es sich um gentechnisch veränderte Substanzen, die körpereigenen Stoffen ähneln. Diese Medikamente werden Ihnen unter die Haut gespritzt oder als Infusion verabreicht. Regelmäßig eingenommen unterdrücken sie ebenfalls die entzündlichen Prozesse der Schuppenflechte.

Fazit:

Die äußere Therapie bei Psoriasis ist stets das erste Mittel der Wahl, da sie wesentlich schonender und mit weniger Nebenwirkungen einhergeht, als die innere Therapie mit Medikamenten. Als Basis einer erfolgreichen Psoriasis-Behandlung dient stets eine sorgfältige, auf Ihren Hauttyp abgestimmte Hautpflege. Auch eine gesunde Ernährung und Entspannungstechniken können die Behandlung positiv beeinflussen.

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