Radioaktivität – Ditripentat-Heyl hilft gegen radioaktives Plutonium

Bei einem Reaktorunfall wird neben Radiojod und anderen radioaktiven Stoffen auch Plutonium frei gesetzt. Ist Radioaktivität entwichen, ist es für die Menschen lebenswichtig, dass der Körper so wenig wie möglich von den radioaktiven Stoffen aufnimmt. Wie kann der Körper bei der Ausscheidung von Plutonium unterstützt werden? Gibt es ein Gegenmittel?

Die Aufnahme radioaktiver Stoffe kann oftmals nicht verhindert werden
Sind durch einen Reaktorunfall oder durch erhöhte Radioaktivität schädliche Stoffe in den menschlichen Körper gelangt, bleiben sie dort meist längere Zeit aktiv. Je länger die radioaktiven Stoffe im Körper verbleiben, desto mehr Schaden können sie auch anrichten. Hat schädliche Radioaktivität Menschen betroffen, muss unverzüglich gehandelt werden, um das Leben der Kontaminierten zu retten.

Bei einer Vergiftung mit radioaktivem Plutonium kann ein Antidot helfen
Ein Chelatbildner mit dem Namen Ca-DTPA kann als Antidot (Gegenmittel) gegen radioaktives Plutonium eingesetzt werden. Ca-DTPA (Calcium-trinatrium-pentetat) ist das Calcium-Natrium-Salz der Pentetsäure. Es bildet in Verbindung mit vielen radioaktiven Stoffen oder Schwermetallen einen wasserlöslichen Komplex.

Diese Komplexe werden als Chelate bezeichnet. Beim Verbindungsprozess wird das Calcium im Antidot gegen die entsprechenden Metallionen ausgetauscht. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Stoffe eine größere Bindungskonstante zu DTPA besitzen.

Metallchelate können vom Körper besser ausgeschieden werden
Für den menschlichen Körper ist es wesentlich einfacher, die gebildeten Metallchelate auszuscheiden, als die radioaktiven Stoffe. Die Ausscheidung der Chelate erfolgt über die Nieren mit dem Urin. Wenn eine Nierenschädigung des Patienten vorliegt, kann dies zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen.

Die Firma Heyl in Berlin stellt Arzneimittel zur Ausleitung von Giftstoffen her
Die Chemisch Pharmazeutische Fabrik Heyl in Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Arzneimittel zur Entgiftung mit radioaktiven Substanzen oder Schwermetallen herzustellen. Das Mittel zur Ausscheidung von Plutonium wird von der Firma Heyl unter dem Namen Ditripentat-Heyl vertrieben. Es sind Ampullen, die nach einem ganz bestimmten Dosierschema verabreicht werden müssen. Die Dosierung richtet sich nach der Schwere der Vergiftung.