Pigmentflecken: harmlose Sommersprossen oder bösartige Melanome?

In der warmen Jahreszeit haben sie bei vielen Menschen Hochsaison: Sommersprossen. Sie sind harmlose Pigmentierungsstörungen, die vor allem bei hellhäutigen Personen auftreten. Mit den Jahren kommen sogenannte Altersflecken dazu, aber hinter so mancher Verfärbung kann auch eine Hautkrebsart stecken. So können Sie sie erkennen und vermeiden.

Im Laufe des Lebens kommt unsere Haut je nach Gewohnheit mit reichlich Licht in Kontakt. Sonne ist einerseits wichtig für die Bildung von Vitamin D3 und für die Gesunderhaltung unserer Psyche, andererseits bedeutet die Strahlung Stress für unsere Haut, wenn man zu lange ohne Schutz in der Sonne bleibt. Bei den wenigsten Menschen bildet sich eine gleichmäßige Bräune.

Viele bekommen Sommersprossen, Flecken unterschiedlicher Farbtöne und im fortgeschrittenen Alter sogenannte Altersflecken, vor allem auf den Händen, im Gesicht und auf dem unbehaarten Kopf. Sie entstehen durch Hautzellen, die Melanozyten genannt werden und den braunen Farbstoff Melanin produzieren. Egal ob gleichmäßig oder fleckig: Bräune bedeutet nicht automatisch, dass wir vor Sonne geschützt sind, sondern dass unsere Haut Stress gehabt hat!

Warum langsam erworbene Sonnenbräune gesünder ist

Wenn sich die Sonnenbräune langsam und wohl dosiert entwickelt, ohne dass sich die Haut entzündet, haben die Hautzellen Zeit, eigene Schutzmechanismen zu bilden. Wenn Sie sich also Ihrem Typ entsprechend der Sonne jeweils nur kurz aussetzen und außerdem reichlich Sonnenschutz aufgetragen haben, können Sie von den positiven Wirkungen des sommerlichen Lichts profitieren. Halten Sie  sich ungeschützt und zu lange in der Sonne auf, bekommen Sie eine zu hohe Strahlendosis, auf die Sie mit einem Sonnenbrand reagieren. Je mehr Sonnenbrände Sie in Ihrem Leben haben, desto größer ist die Gefahr, dass Hautzellen entarten und daraus eine Hautkrebsart entsteht.

Schwarzer Hautkrebs bildet schnell Metastasen

Wenn sich ein Hautfleck verändert, indem er eine asymmetrische Form annimmt, am Rand eher unregelmäßig ist und unterschiedliche Farben zeigt, besteht Verdacht auf ein Melanom (Schwarzer Hautkrebs). Der Fleck ist zudem rau, uneben und meist größer als zwei Millimeter. Der Schwarze Hautkrebs entsteht in den Melanozyten, die sich frei bewegen können und daher den Krebs schnell im Körper verteilen. D. h. er bildet früher als andere Hautkrebsarten Metastasen.

Solare Keratosen sind Vorstufen zum Hautkrebs

Hautkrebs kündigt sich in Form von Verhornungsstörungen an, die man solare Keratosen nennt. Diese müssen noch nicht einmal verfärbt sein, zum Beispiel bei der Vorstufe zum hellen Hautkrebs, die man Aktinische Keratose nennt. Sie lassen sich als Laie erahnen, weil sich die betreffenden Hautpartien im Vergleich zu gesunder Haut rau anfühlen. Mit Vereisungen und einem Gel, das regelmäßig aufgetragen werden muss, lassen sich die Keratosen heilen. Generell lässt sich Hautkrebs im frühen Stadium erfolgreich behandeln, daher sollten Sie mindestens alle zwei Jahre zum Haut-Check gehen, vor allem, wenn Sie viele Pigmentflecke haben und/oder älter sind und schon viele Sonnenbrände erlitten haben.

Lichtschutz-Tipps für den Alltag

Im Urlaub denken wir meist an einen passenden Sonnenschutz, aber wie sieht es im Alltag aus? Auch dann bewegen wir uns mehr oder weniger häufig an der frischen Luft, sei es zum Spazierengehen oder zum Einkaufen. Auch für diese Aufenthalte in der Sonne braucht unsere Haut einen Schutz. Verwenden Sie sicherheitshalber immer eine Tagescreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 15 und stecken Sie eine Tube mit Sonnencreme in die Hand- oder Aktentasche, falls sich überraschend ein Aufenthalt im Freien ergibt.

Seien Sie sich bewusst, dass die Haut Ihr größtes Organ ist, dass genau so sorgfältig gepflegt und geschützt werden will wie alle anderen Organe auch. Sollten Sie dennoch einen Sonnenbrand bekommen haben, behandeln Sie ihn mit kühlenden Kortison-Lotionen, um die Entzündung zu lindern. Bei heftigen Sonnenbränden sollten Sie mit dem Arzt besprechen, ob zusätzlich eine innerliche Anwendung von entzündungshemmenden Arzneimitteln angebracht ist.

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