Nierenschmerzen: 3 Ursachen und ihre Therapie

Nicht immer sind Nierenschmerzen als solche eindeutig zu identifizieren. Sie können jedoch ein Hinweis auf unterschiedliche Erkrankungen mit verschiedenen Schweregraden sein. Da sich die Symptome nicht zweifelsfrei deuten lassen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache Ihrer Schmerzen herauszufinden. Ist diese gefunden, kann eine die Ursache heilende Therapie eingeleitet werden.

Die Symptome von Nierenschmerzen

Es ist nicht einfach, Nierenschmerzen als solche eindeutig zu identifizieren. Dies gilt insbesondere in Abgrenzung von Rückenschmerzen, die regelmäßig zu einer Beeinträchtigung oder Einschränkung der Bewegungsabläufe führen, bis hin zu einer gebeugten Haltung. Nierenschmerzen treten bevorzugt in den Flanken und speziell im Bereich des Nierenbeckens auf.

Abhängig davon, ob beide Nieren betroffen sind oder nur eine Niere, können Sie Schmerzen auf der rechten oder linken Seite oder beidseitig haben. Ein möglicher Hinweis ist ein leichter Schlag oder ein Klopfen in einer Breite von zwei Fingern über dem Beckenkamm. Sofern Sie dabei Schmerzen verspüren, die sich möglicherweise noch verstärken, kann das ein Hinweis auf Nierenprobleme sein. Dann sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Mögliche Ursachen für Nierenschmerzen

Ursachen für Nierenprobleme können Nierensteine oder eine Nierenbeckenentzündung sein, wobei sie schlimmstenfalls auch ein Indiz für Nierenkrebs sind.

1. Nierensteine als Ursache für Nierenprobleme

Nierensteine entstehen dann, wenn der Harn mit sogenannten steinbildenden Substanzen angereichert ist, zu denen Phosphat, Harnsäure, Kalzium, Oxalat und Cystin gehören. Begünstigt wird die Bildung dieser Substanzen durch den Genuss von Kaffee, schwarzem Tee und Alkohol.

Deshalb sollten Menschen, die zu Steinbildung neigen, auf diese Genussmittel weitgehend verzichten. Es gibt jedoch Substanzen, die die Steinbildung hemmen. Allerdings ist dies nur der Fall, wenn sie in ausreichendem Maß vorhanden sind, beispielsweise kalziumbindendes Zitrat. Nierensteine entwickeln sich langsam. Es beginnt mit der Bildung von zunächst kleinen Kristallen, die auch als Harngrieß bezeichnet werden, und die sich nach und nach zu Nierensteinen entwickeln.

Abhängig von der Lage und der Größe der Nierensteine können die Schmerzen mäßig ausfallen und sich zu krampf- und wehenartigen Schmerzen steigern, die bis in den Unterbauch und in die Genitalien ausstrahlen.

2. Die Nierenbeckenentzündung als Ursache für Nierenprobleme

Eine Nierenbeckenentzündung heißt auch Pyelonephritis, bei der das Bindegewebe der Nieren akut oder chronisch entzündet ist. Verursacht wird eine Nierenbeckenentzündung meist durch eine bakterielle Infektion. Begleitet werden die durch die Entzündung verursachten Nierenschmerzen häufig mit sehr hohem Fieber und einem intensiven Krankheitsgefühl. Der Arztbesuch ist unerlässlich. Denn um die Entzündung einzudämmen, ist die Einnahme von Antibiotika notwendig.

3. Nierenkrebs als Ursache von Nierenproblemen

Mit dem Auftreten von Nierenschmerzen müssen Sie nicht mit dem Schlimmsten rechnen. Intensive Schmerzen an den Flanken können ein Indiz für eine Nierenkrebserkrankung sein, müssen es aber nicht. Risikofaktoren für die Entstehung von Nierenkrebs sind unter anderem Übergewicht, eine fettreiche Ernährung, Rauchen, ein häufiger Kontakt mit Chemikalien und hier insbesondere mit Lösungsmitteln sowie chronische Nierenerkrankungen.

Wie andere Krebsarten auch treten im Anfangsstadium eher selten Symptome auf. Erst im fortgeschrittenen Stadium werden die Flankenschmerzen unter anderem begleitet durch Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Fieber sowie Blut im Urin und möglicherweise auch durch Knochenschmerzen.

Die Therapie von Nierenerkrankungen

Die Therapie von Nierenerkrankungen ist vor allem abhängig von der Ursache und der die Nierenschmerzen bedingenden Erkrankung. Das bedeutet, dass die Therapie auf die Behebung der eigentlichen Ursache gerichtet ist, sodass die einzelnen Therapieschritte deutlich voneinander abweichen können.

Nierensteine lassen sich mit Hilfe bestimmter Medikamente lösen oder durch einen minimal-invasiven Eingriff entfernen. Anderes gilt für alle Arten von Entzündungen im Nierenbereich, die mit Antibiotika behandelt werden. Handelt es sich um Nierenkrebs, können Tumore bis zu einer Größe von vier Zentimetern operativ entfernt werden. Darüber hinaus stehen alle in der Krebstherapie entwickelten und modernen Verfahren zur Verfügung.

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