Verdauungsbeschwerden durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Laktose

Bei unklaren Verdauungsbeschwerden sollte man auch an Nahrungsmittelunverträglichkeiten denken. Viele Erwachsene vertragen unwissentlich keinen Milchzucker. Erfahren Sie, wie Sie feststellen können, ob Laktose die Ursache Ihrer Blähungen sein könnte und was Sie dagegen tun können.

Leiden Sie an unklaren Verdauungsbeschwerden? Immer wieder Blähungen, Völlegefühl und Durchfälle. Die gängigen Untersuchungen haben nichts ergeben? Der Magen ist in Ordnung und eigentlich weiß keiner so recht, was los ist. In diesem Falle sollte man an eine Nahrungsmittelunverträglichkeit denken. Die üblichen Verdächtigen sind heute immer Kuhmilch (Laktose und Kasein) und das Klebereiweiß der Getreide, das Gluten. Auch wenn es leider in Naturheilkundekreisen schon fast Mode geworden ist, jedem Patienten eine solche Geschichte anzuhängen, macht eine ernsthafte Prüfung Sinn.

Unsere Hochleistungslandwirtschaft hat uns auch hier fragwürdig gesegnet. Mit Hochleistungsmilchkühen, die todkrank vor Stress und Eiweißmast im Stall stehen. Mit Weizensorten, die einerseits unfruchtbar sind, damit der Bauer das Saatgut jährlich aufs Neue kaufen muss und andererseits nur dank gespritzter Halmverkürzern überhaupt ihre schweren
Ähren tragen können. Wen wundert es, dass solche Nahrungsmittel schwer
verdaulich sind? Betrachten wir zunächst einmal den Milchzucker, die Laktose.

Laktoseintoleranz

Laktose ist das wissenschaftliche Wort für Milchzucker. Muttermilch enthält einen vergleichsweise hohen Anteil davon. Wir können hier mit Recht von Nervennahrung sprechen. Menschliche Babys bauen anfänglich vor allem ihr Nervensystem, d.h. ihre Wahrnehmungsfähigkeit auf. Kuhmilch enthält dagegen im Verhältnis viel mehr Eiweiß, kein Wunder schließlich muss das Kalb Muskeln bilden, um mit der Herde rennen zu können.

Nun benötigt das Verdauungssystem aber ein bestimmtes Enzym, die Laktase, um Laktose zu spalten und damit verdaulich zu machen. Während Kinder dieses Enzym in der Regel ausreichend bilden, lässt die Produktion bei Erwachsenen nach. Bei manchen Menschen endet sie komplett, insbesondere bei vielen Afrikanern und Asiaten. Aber auch in Mitteleuropa haben wir viele Menschen mit einem relativen oder vollständigen Laktasemangel. Als Folge gelangt die Laktose ungespalten in den Dickdarm und führt dort zu Gärungsprozessen mit den bekannten Folgen, wie Völlegefühl und Blähungen. Eine Laktoseintoleranz lässt sich vom Arzt mittels Laktosetoleranztest feststellen.

Bildnachweis: andriano_cz / stock.adobe.com