Teufelskralle: Afrikanischer Wurzelextrakt gegen Gelenkbeschwerden

Die Teufelskralle gehört zur Familie der Sesamgewächse und ist im südlichen Afrika beheimatet. Den Namen erhielt die Pflanze wegen ihrer verholzenden Früchte, die eine krallenähnliche Struktur bilden. Nur die Wurzeln der Pflanze werden medizinisch genutzt.

Anwendungsgebiete der Teufelskralle

In unseren Breitengraden gedeiht die Pflanze nicht, jedoch können Sie die getrockneten Wurzeln oder Extrakte daraus in der Apotheke beziehen. Verwechseln Sie die Pflanze nicht mit der namensgleichen einheimischen Teufelskralle (Phyteuma spicatum).

Die Einheimischen in Südafrika schätzten die Teufelskralle schon früher als bitteres Tonikum bei Verdauungsstörungen, als Fiebermittel, Schmerzmittel sowie als Mittel gegen Migräne. Ein deutscher Schutztruppensoldat lüftete 1904 das Geheimnis eines Medizinmannes und führte die Pflanze nach Europa ein.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Speicherwurzeln sind:

  • Harpagosid, Harpagid, Phytosterine und Procumbid als Wirkstoffe
  • Zuckerstoffe
  • Flavone und Flavonole

Wissenschaftler konnten für Gesamtextrakte aus den Wurzeln bereits 1958 schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkungen nachweisen.

Äußere Anwendungsgebiete sind:

  • Rheumatische Beschwerden
  • Arthrose
  • Verspannungen der Muskulatur

Diese äußeren Anwendungsformen sind jedoch längst nicht so verbreitet wie die innere Anwendung in Form von Tees, Tinkturen oder Extrakten.

Innere Anwendungsgebiete sind:

  • Rheumatische Beschwerden
  • Arthrose
  • Rückenschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Verdauungsbeschwerden

Einige der in der Teufelskrallenwurzel enthaltenen Wirkstoffe gehören zu den Bitterstoffen. Sie regen die Verdauungsdrüsen zu verstärkter Tätigkeit an. Völlegefühl und Blähungen können daher mit Zubereitungen aus der Teufelskrallenwurzel gelindert werden.

Bessere Beweglichkeit für Rheumakranke:  

Zubereitungen aus der Teufelskrallenwurzel sind hauptsächlich bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises in klinischen Untersuchungen geprüft worden. Je nach Ausprägungsgrad der Gelenkerkrankung kam es bei bis zu 80% der Patienten zu einer deutlichen Schmerzlinderung, und die Entzündungen gingen zurück.

Bei leichteren Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis kann die alleinige Einnahme von Zubereitungen aus der Teufelskralle ausreichend sein, um Schmerzen und Entzündungen zu beherrschen. Bei ausgeprägten rheumatischen Beschwerden ist die Einnahme chemisch-synthetischer Antirheumatika (z. B. Diclofenac oder Ibuprofen) jedoch oft nicht zu umgehen.

Wurden Zubereitungen aus der Teufelskralle zusätzlich verabreicht, konnte aber die Dosierung der synthetischen Antirheumatika und damit auch die Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen oft deutlich reduziert werden.

So wenden Sie die Teufelskralle an

Getrocknete Teufelskrallenwurzeln erhalten Sie in fein geschnittener Form in der Apotheke. Bewahren Sie die getrockneten Pflanzenteile vor Feuchtigkeit geschützt in gut schließenden Behältern auf.

Innere Anwendung als Tee

Wenn Sie den Tee gegen Verdauungsstörungen oder Appetitlosigkeit einsetzen möchten, verwenden Sie für Ihre Tagesration 1,5 g der getrockneten Droge. Bei Anwendungen gegen rheumatische Beschwerden werden im allgemeinen 4,5 g (etwa 1 Teelöffel) der Droge eingesetzt. Nehmen Sie die entsprechende Menge der getrockneten Teufelskrallenwurzel und übergießen Sie sie mit 300 ml kochendem Wasser.

Wichtig: Dieser Aufguss muss vor dem Abseihen 8 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen, damit die Inhaltsstoffe bestmöglich freigesetzt werden. Trinken Sie diesen Tee in 3 Portionen über den Tag verteilt.

Äußere Anwendung gegen Gelenkschmerzen

Zur äußeren Anwendung bei Gelenkschmerzen legen Sie mit selbst gebrühtem Tee getränkte Tücher auf die schmerzenden Gelenke, schlagen noch ein trockenes Handtuch darum und lassen diese Umschläge etwa 15 Minuten einwirken. Die Anwendung können Sie dreimal täglich wiederholen.

Fertigpräparate

In der Apotheke erhalten Sie Fertigpräparate in Form von Salben, Tinkturen, Tabletten oder Kapseln. 100 Tabletten à 480 Milligramm (z. B. Rivoltan(r)) Extrakt kosten etwa 30 Euro. Diese Menge reicht je nach Schmerzintensität für etwa 7 Wochen. Wenn Sie an Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren leiden, dürfen Sie Teufelskralle wegen des hohen Bitterstoffgehaltes nicht einnehmen. Bei Gallensteinleiden sollten Sie Ihren Arzt fragen, ob er Einwände gegen die Einnahme hat. Nebenwirkungen von Teufelskralle-Zubereitungen sind nicht bekannt.

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