Schlafstörungen mit Hopfen behandeln

Leiden auch Sie hin und wieder unter Schlafstörungen? Lernen Sie Hopfen zur Schlafförderung kennen und anwenden. Auch andere Heilpflanzen können hier gute Dienste leisten: Phytotherapie hilft.

Hopfen ist eine der wichtigsten Heilpflanzen zur Schlafförderung. Er wirkt oft gut, wenn man weiß, wie und bei wem er anzuwenden ist. Eine Kombination mit anderen Heilpflanzen ist in jedem Fall sinnvoll.

Die Heilpflanze Hopfen (Humulus lupulus)

Hopfen ist allgemein bekannt. Wer beispielsweise durch die bayrische Landschaft fährt, kennt Hopfenfelder und die Heilpflanze, die sich mehrere Meter empor rankt. Hopfen ist aber auch als Wildpflanze häufig und berankt in Berlin manchen Zaun. Dass Hopfen zum Bierbrauen benötigt wird, darf ich als bekannt voraussetzen und dass man und besonders Mann vom Bier ganz schön müde werden kann, ist auch nicht neu.

Hopfen (Humulus lupulus L.) gehört zu den Maulbeergewächsen oder Moraceae. Zu seiner illustren Verwandtschaft gehören neben der Maulbeere auch die Brennnessel und – man höre und staune – der Hanf. Diese Heilpflanze wäre zur Schlafförderung wirksam, darf aber aus bekannten Gründen nicht verwendet werden. Vom Hopfen verwenden wir die Zapfen. Sie enthalten Bitterstoffe, ätherisches Öl und Flavonoide. Außerdem enthält er östrogenähnlich wirkende Substanzen.

Bei welcher Art Schlafstörungen Hopfen passt

Durch die Bitterstoffe ist Hopfen ideal, wenn Verdauungsstörungen Ursache oder Teil der Schlafprobleme sind. Diese Heilpflanze beruhigt die Verdauungsorgane. Er wirkt außerdem beruhigend auf das Gleichgewichtszentrum. Hopfen wirkt sedierend und schlaffördernd.

Eine Einschränkung ist allerdings zu machen. Durch die hormonähnlichen Inhaltstoffe wirkt er auf manche Frauen eher anregend und daher manchmal eher weckend. Bei Männern ist die Wirkung dagegen recht sicher. Bei starken Biertrinkern kann es allerdings zum Wachstum der Brüste kommen, während die Libido eher ruhiger wird.

Die Anwendung von Hopfen

Ich habe gerade älteren Patienten schon oft ein Glas Bier zur Schlafförderung empfohlen. Wenn es bei einem Glas bleibt, ist auch der Alkohol förderlich, ansonsten gibt es ja auch die alkoholfreie Variante. Problematisch ist allerdings die harntreibende Wirkung, die sich bei größerer Flüssigkeitsmenge, egal ob Tee oder Bier, leider kontraproduktiv auswirkt. Wenn der Patient dann häufig zum Wasserlassen muss, ist für die Schlafförderung wenig gewonnen.

Ansonsten empfehle ich Hopfen als Tee in Kombination mit Johanniskraut. Orangenschalen verbessern den Geschmack.

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