Kieferhöhlenentzündung mit Schüßlersalzen behandeln

Aus einer verschleppten Erkältung oder einem chronischen Schnupfen kann sich eine Nasennebenhöhlenentzündung entwickeln. Medizinisch bezeichnet man die Kieferhöhlenentzündung Sinusitis maxillaris. Hierbei sind die Schleimhäute der beiden großen Nasennebenhöhlen entzündet. Mit der richtigen Anwendung mittels der biochemischen Mineralsalze nach Dr. med. W. H. Schüßler lässt sich die Entzündung gut behandeln.

Anatomisch gesehen befinden sich die Kieferhöhlen direkt unter den Augen auf den beiden Seiten rechts und links neben den Nasenflügeln. Man bezeichnet die Nasennebenhöhlen als Sammelbegriff auch medizinisch als Sinus paranasales.

Hierbei handelt es sich um luftgefüllte Hohlbezirke in der umgebenden Knochenstruktur der Nase. Hierbei unterscheidet man:

  • die Stirnhöhlen (Sinus frontales) befinden sich direkt über den Augenbrauen
  • die Kiefernhöhlen (Sinus maxillares) befinden sich unter den Augen und neben den Nasenflügeln und haben die Form einer herum gedrehten Pyramide
  • die Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) befindet sich über dem Nasenbein und tritt einzeln auf
  • die Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales) genannt und befinden sich rechts und links der Nase auf Höhe der Augen

Bei der Erkrankung der Nasennebenhöhlen und hier speziell der Kieferhöhlen, entzündet sich die Schleimhaut der größten Nasennebenhöhlen. Auslöser können Rhinoviren (Ansteckungsgefahr durch Tröpfcheninfektion) oder Bakterien bzw. auch Pilzsporen und eine vorliegende Allergie sein. In den häufigsten Fällen geht eine Infektion der oberen Atemwege dem Beschwerdebild der Kieferhöhlenentzündung voraus. Diese kann dann akut oder auch chronisch auftreten.

Auslösender Faktor kann jedoch auch eine entzündete Zahnwurzel sein, sowie eine Verletzung der Mukosa (Schleimhaut) der Kieferhöhle durch eine Zahnwurzelbehandlung oder auch Extraktion (Ziehen eines Zahnes) eines Oberkieferzahns direkt durch einen Zahnarzt entstehen. Schulmediziner sprechen dann von einer dentogenen Sinusitis maxillaris (eine Entzündung der Kieferhöhle durch eine zahnärztliche Behandlung).

Des Weiteren kann eine Sinusitis maxillaris durch chronische Angina tonsillaris (Rachenmandelentzündung) mit vergrößerten und vereiterten Rachenmandeln entstehen. Außerdem können eine Nasenscheidewandverkrümmung, vermehrte Schwimmbadbesuche und auch eine Mukoviszidose solche Schleimhautentzündungen der Nasennebenhöhlen begünstigen.

Symptome einer akuten Kiefernhöhlenentzündung:

  • behinderte Nasenatmung durch Verdickung der Nasenschleimhäute
  • Schleimhautabfluss in den Rachenbereich
  • eitriges, gelblich-grünes Nasensekret
  • dumpfe bis pochende Schmerzen und Druckgefühl im Bereich der Kiefernhöhlen
  • Kopfschmerzen und erhöhter Druck durch Bücken oder Kopfsenken (z.B. beim Kopfnicken)
  • Schwindelgefühl mit eventuell erhöhter Temperatur (Fieber durch Infekt)
  • schlechter Allgemeinzustand mit dem Gefühl der Abgeschlagenheit 
  • eventuell Unterlidschwellung
  • eventuell Zahnbeschwerden (Zahnschmerzen im Oberkieferbereich)

Eine chronische Kiefernhöhlenentzündung kennzeichnet sich durch

  • dünnflüssiges, übelriechendes Sekret direkt aus der Nase und Mundgeruch
  • Schmerzen und Druckgefühl im Bereich des Oberkiefers
  • Wiederkehrende Druck-Kopfschmerzen
  • Geruchs- und Riechstörungen bis hin zur Anosmie (vollständiger Verlust des Geruchsvermögens), durch die ständige behinderte Nasenatmung
  • ständiges Räuspern oder gar Husten durch das in den Rachen abfließende Sekret
  • verminderte Leistungsfähigkeit mit dem Gefühl der Abgeschlagenheit und fehlende Konzentrationsfähigkeit
  • chronische Müdigkeit bis hin zum Erschöpfungssyndrom
  • Von einem chronischen Verlauf redet man, wenn die Beschwerden länger als 2 bis 3 Monate anhalten. Hierbei können auch die Siebbeinzellen betroffen sein.

Diagnose einer Kiefernhöhlenentzündung

Durch eine Erhebung des Beschwerdebildes und einer gründlichen Anamnese beim Hausarzt, Heilpraktiker oder auch Facharzt HNO und durch klinische Untersuchungen kann meistens schnell die Diagnose „Sinusitis maxillaris“ festgestellt werden. Hierbei wird der Betroffene gebeten seinen Kopf vornüberzubeugen, es kommt zum Druckschmerz im vorderen Kopfbereich. Durch ein Abtasten der Nevenaustrittspunkte kommt es erneut zum Druckschmerz. Hierbei wird die Wange neben den Nasenflügeln leicht abgeklopft. Das Abklopfen der Backenzähne im Oberkiefer löst einen Druckschmerz beim Betroffenen aus.

Bei einer ungenauen bzw. unklaren Abklärung der Symptome setzt der HNO-Arzt auch gerne ein Nasenendoskop für die weitere Diagnostik ein. Hierbei wird dem Betroffenen nach Verabreichung von schleimhautabschwellenden und auch schleimhautbetäubenden Tropfen direkt in die Nase ein Endoskop zur Beurteilung der hinteren Nasenabschnitte eingeführt.

Hierbei kann der hintere Nasenabschnitt, die Schleimhäute und auch die Nasennebenhöhlenausführungsgänge entsprechend beschaut und beurteilt werden. Gleichzeitig kann dann bei dieser bildgebenden Diagnostik ein Abstrich entnommen werden.

Es können jedoch auch bei chronischen Kieferhöhlenentzündungen weitere bildgebende Diagnostiken wie Röntgen, Sonographie, MRT oder auch CT durchgeführt werden. Hinweise auf die auslösenden Faktoren geben auch entsprechende Laborwerte wie das Differenzialblutbild oder auch Allergietests.

Therapie mit Schüßlersalzen

Mit der richtigen und effektiven biochemischen Mineralsalz-Begleitbehandlung können die Symptome gut behandelt werden. Hierbei haben sich praxismäßig folgende biochemische Mineralsalze sehr bewährt:

In der akuten Phase werden stündlich im Wechsel die biochemischen Mineralsalze Nr. 3 Ferrum phosphoricum D6 und das Schleimhautmittel Nr. 4 Kalium chloratum D6 mit jeweils 3 Tabletten lutschend eingenommen.

Des Weiteren sollten im Akutfall abends das Basenmittel Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 für einen besseren Stoffwechsel zusammen mit dem Ausleitungsmittel Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 mit jeweils 5 Tabletten lutschend eingenommen werden.

Bei chronischer Kieferhöhlenentzündung helfen diese Schüßlersalze

Bei einem chronischen Verlauf haben sich die folgenden Schüßlersalze praxismäßig sehr bewährt:

Tritt ein gelbliches Sekret auf, dann sollte das biochemische Mineralsalz Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 das Mittel der ersten Wahl sein. Hiervon sollte man dann über den Tag verteilt 15 Tabletten lutschend einnehmen.

Des Weiteren haben sich zum Abend hin die beiden Mittel gegen chronische Entzündungen und zwar das biochemische Mineralsalz Nr. 11 Silicea D12 und die Nr. 12 Calcium sulfuricum D6 sehr bewährt. Hiervon sollten jeweils 10 Tabletten in heißem Wasser aufgelöst und langsam vor dem Schlafengehen getrunken werden.

Extra-Tipp: Mineralsalz-Nasen-Tropfen

Des Weiteren können biochemische Mineralsalz-Nasen-Tropfen mit abgekochtem Wasser selbst hergestellt werden. Hierbei löst man die unten aufgeführten biochemischen Mineralsalze in ca. 100 bis 150 ml abgekochtem Wasser auf. Die aufgelösten Tabletten oder auch Globuli werden nach dem Anrühren ca. 2 Stunden stehen gelassen und danach durch einen Papier-Kaffee-Filter vorsichtig in ein sauberes Glas geschüttet.

Danach werden diese Tropfen dann in ein sauberes, unbenutztes Glasfläschchen mit einer Pipette (20 ml oder 50 ml-Fläschchen gibt es in der Apotheke). Von dieser Tropfenmixtur sollte man sich mindestens 3-mal täglich 2 bis 10 Tropfen in die Nase träufeln.

Für diese biochemische Mineralsalz-Nasen-Tropfen-Mischung haben sich die folgenden Schüßlersalze sehr bewährt. Hierfür verwendet man jeweils 5 Tabletten:

  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum D6 
  • Nr.4 Kalium chloratum D6        
  • Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 
  • Nr. 12 Calcium sulfuratum D6. 
  • 1 Prise Kochsalz (bei Überempfindlichkeit das Salz bitte weglassen).

Bildnachweis: fizkes / stock.adobe.com