Kennen Sie die Wirkung grünen Tees?

Wundermittel sind meist fragwürdig, doch grüner Tee überrascht immer wieder. Neueste Studien legen nahe, dass grüner Tee vor Demenzerkrankungen wie Alzheimer schützen kann. Er verhindert die Bildung giftiger Eiweißplaques im Gehirn, die Wissenschaftler für die Hauptursache von Altersdemenz halten. Lesen Sie in diesem Artikel mehr über die Wirkung von grünem Tee.

Grüner Tee ist gesund

Diese Erkenntnis ist vor allem den Chinesen nicht neu. Sie verwenden die Blätter des Teestrauches Camellia sinensis seit tausenden von Jahren. Heute ist Tee das meist getrunkene Getränk weltweit, von Wasser mal abgesehen.

Seit den 90er Jahren gerät Tee immer mehr in den Fokus der Wissenschaftler und der Medizin. Immer wieder gibt es Nachrichten, die besonders dem grünen Tee heilsame Wirkungen zuschreiben. Das geht von Krebsprävention über Schutz vor Karies und Verbesserung der Wundheilung.

Und nun auch noch Alzheimer, Demenzerkrankungen und Multiple Sklerose? Man ist geneigt all dies als neueste Esoterikmode abzutun. Ein genauerer Blick auf wissenschaftliche Studien zeigt aber, dass die Wirkung von grünem Tee einer Überprüfung standhält, auch wenn noch nicht alles restlos aufgeklärt ist. Die Ergebnisse sind ermutigend. Na und wachmachen tut Grüntee auch noch. Wunderbar.

Grün oder Schwarz? Inhaltsstoffe von Tee

Generell kommen grüner und schwarzer Tee von derselben Pflanze. Schwarztee ist einfach fermentiert, die Inhaltstoffe verändern sich dabei. Besonders die grünen Gerbstoffe wandeln sich mit dem Sauerstoff in braune Gerbstoffe um. Allerdings entstehen auch Aromen.

Damit sind wir schon bei den wichtigsten Inhaltstoffen, den Gerbstoffen. Der medizinisch wichtigste grüne Gerbstoff hat den wunderbaren Namen Epigallocatechin-3-gallat (EGCG).  Hinzu kommen weitere Pflanzenfarbstoffe zum Beispiel Flavonoide, die gefäßschützende und antioxidative Eigenschaften haben.

Außerdem soll das wachmachende Teein nicht unerwähnt bleiben. Dieses Alkaloid ist dem Koffein sehr ähnlich. Deshalb sollten Sie Grüntee nicht zu spät am Tag trinken. Außerdem enthält Tee relativ viel Fluor, womit wir den Kariesbezug bereits geklärt hätten.

Schützt Grüntee vor Krebs?

Es gibt eine Vielzahl an Studien zum Thema, die teilweise sehr widersprüchlich sind. Man geht aber davon aus, dass EGCG bestimmte Schutzmechanismen der Krebszellen aushebelt. Es kommt dadurch schneller zur Selbstzerstörung der Zellen. Selbstmord oder Apoptose ist die letzte Sicherung für eine Zelle, um nicht zur Krebszelle zu mutieren.

Zumindest bei hormonabhängigen Tumoren der Brust, der Prostata oder der Gebärmutter scheint grüner Tee präventiv zu wirken. Auch der Dickdarm gehört wohl in diese Aufzählung.

Wie grüner Tee bei Demenz und anderen Erkrankungen des Nervensystems wirkt

Aber EGCG kann noch mehr. Am Max-Delbrück-Zentrum für molekulare Medizin in Berlin konnte nachgewiesen werden, dass es giftige Eiweißablagerungen abbauen kann. Diese falsch gefalteten Proteine kommen bei Alzheimer, Parkinson und anderen Demenzerkrankungen vor.

Auch bei Chorea Huntington (Veitstanz) und Amyloidose sind sie krankheitsauslösend. Da diese Erkrankungen als unheilbar gelten, wären bereits Verbesserungen oder eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufes ein Segen für die Betroffenen. Dabei werden die Eiweißplaques in ungiftige kugelige Teilstücke zerlegt.

Auch die Neubildung wird durch EGCG verhindert. Natürlich muss hier noch weiter geforscht werden, aber ein vorsichtiger Optimismus ist angezeigt.

Wie wenden Sie Grüntee an?

Trinken Sie einfach zwei bis drei Tassen täglich. Es empfiehlt sich hochwertige Tees aus biologischem Anbau zu verwenden. Bei der geringen benötigten Menge fällt der höhere Preis nicht ins Gewicht. Wichtig ist es, den Aufguss mit nur etwa 80 Grad heißem Wasser vorzunehmen. Mehrere Aufgüsse sind möglich.

Sind Sie von einer der genannten ernsten Erkrankungen betroffen, ist über die Einnahme von konzentrierten Grünteeextrakten nachzudenken. Diese sind auch nahezu teeinfrei zu haben, machen Sie also nicht schlaflos.

Allerdings empfiehlt sich ein solcher Versuch in Begleitung durch einen Heilpraktiker. EGCG kann nämlich auch die Wirkung bestimmter Medikamente hemmen.

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